Österreich Spieler Marko Arnautovic zusammen mit den Schotten Che Adams und Kieran Tierney.
GEPA/Michael Meindl
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalmannschaft hat gegen Schottland die versprochene Steigerung im Vergleich zum Debakel gegen Israel nicht in die Tat umsetzen können. Bei der 0:1-Niederlage ließ die ÖFB-Offensive vor allem im letzten Drittel Kreativität und Tempo vermissen. Die richtigen Lösungen wurden nicht gefunden, womit Torchancen Mangelware waren. Defensiv stand die Mannschaft diesmal besser, weshalb ein Elfer die Partie entschied.

Daniel Bachmann: Befriedigend

Bereits in der achten Minute konnte sich Bachmann bei einem Kopfball zum ersten Mal in Szene setzen. Bei einem Bodycheck von Dykes ging er zu Boden, schüttelte die Attacke aber als inselerprobter Goalie ab und stand danach beim Elfmeter im Mittelpunkt. Der Penalty war nicht unhaltbar, der Ball ging aber unter Bachmann durch. Ein völlig verunglückter Ausflug, bei dem er statt des Balls in Slapstick-Manier den Rasen im Happel-Stadion traf, blieb ohne Folgen. In der 68. Minute legte er noch eine gute Parade nach.

Christopher Trimmel: Befriedigend

Der Union-Berlin-Legionär kam als Rechtsverteidiger zurück in die Startelf und verzeichnete gleich mit einem dynamischen Sololauf einen vielversprechenden Beginn. Offensiv blieb Trimmel bemüht, aber wirkungslos. Defensiv erledigte er seinen Job solide. Die rechte Seite hatte er, wenn auch manchmal mit Mühe, im Griff.

Aleksandar Dragovic: Befriedigend

Nach dem völlig verpatzten Auftritt in Israel zeigte sich Dragovic gegen die Schotten konsolidiert. In seinem 96. Länderspiel agierte er kompromisslos, mit brauchbarem Stellungsspiel und diesmal vor allem ohne folgenschweren Fehler. Am Innenverteidiger ist die Niederlage definitiv nicht festzumachen.

Martin Hinteregger: Genügend

Der Innenverteidiger wollte seine schwache Vorstellung in Haifa unbedingt ausmerzen. Hinteregger musste aufgrund der offensiven Ausrichtung von Alaba oft links rausschneiden, kam dabei einmal zu spät und sah die Gelbe Karte. Leider war der Frankfurt-Legionär übermotiviert und verschuldete mit seiner Ringereinlage den Elfmeter zum 0:1. Sonst ließ sich Hinteregger eigentlich nichts zuschulden kommen, in VAR-Zeiten war die Aktion aber eindeutig zu forsch und am Ende spielentscheidend.

David Alaba: Befriedigend

Der Kapitän war zumindest auf dem Papier als Linksverteidiger zurück in der Viererkette. Eine Position, die er aufgrund seiner offensiven Ausrichtung aber nur selten einnahm. Viel Platz für die Schotten war die Konsequenz. Alaba probierte es mit langen Pässen hinter die schottische Verteidigungslinie und mit unzähligen Flanken, die allerdings nahezu alle beim Gegner landeten. Alaba war aber zumindest immer anspielbar und der auffälligste ÖFB-Spieler, wenngleich seine Aktionen nicht zum Erfolg führten.

Stefan Ilsanker: Befriedigend

Der Frankfurt-Legionär wurde von Teamchef Franco Foda in der Startaufstellung im defensiven Mittelfeld aufgeboten. Nach einem fehlerhaften Beginn fand Ilsanker besser in die Partie. Er spielte ohne großes Risiko, allerdings in einigen Situationen auch zu vorsichtig. Die ersten Minuten in der zweiten Hälfte legte er offensiver an, wurde dann aber bereits in der 55. Minute ausgetauscht.

Florian Grillitsch: Nicht genügend

Grillitsch agierte nicht so ballsicher und fand auch schwer in die Zweikämpfe. Zumeist kam er für eine Balleroberung um einen Schritt zu spät. Auch bei der Einleitung von Offensivaktionen tat sich der Hoffenheimer schwer. Ein Schuss von der Strafraumgrenze ging doch recht deutlich vorbei. Grillitsch konnte dem ÖFB-Spiel nie eine Linie geben und blieb über die 90 Minuten mehr als blass.

Konrad Laimer: Genügend

Der Mittelfeldantreiber begann diesmal auf der rechten Seite und spielte in den ersten Minuten im gewohnten Laimer-Stil – sprich aggressiv auf den Mann. Allerdings schlichen sich beim Leipziger mit Fortdauer der ersten Hälfte Fehler ein, die immer zahlreicher wurden und die man von ihm nicht gewohnt ist. Laimer schien im dritten Spiel am Ende seiner Kräfte, versuchte diese zwar immer wieder zu mobilisieren, letztlich aber ohne Erfolg. Erst in der 88. Minute wurde er ausgetauscht.

Louis Schaub: Nicht genügend

Schaub in der Startelf war eine von drei Änderungen, die Foda im Vergleich zum Israel-Debakel vornahm. Der Köln-Legionär spielte in den ersten 45 Minuten unauffällig, was für einen offensiven Mittelfeldspieler nie ein gutes Zeichen ist. Auch in der zweiten Hälfte kam bis auf Ansätze nichts von ihm, um das Offensivspiel zu beleben oder für Kreativität gegen die schottische Abwehr zu sorgen.

Christoph Baumgartner: Genügend

Baumgartner brauchte ein wenig Zeit, um ins Spiel zu finden und verbuchte in der 15. Minute einen guten Schuss. Danach blieb er bei seinen Sololäufen aber oft hängen und konnte damit seine große Stärke nicht zur Geltung bringen. In der zweiten Hälfte hatte er die größte Chance auf den Ausgleich. Die Situation war ähnlich wie bei der EM gegen die Ukraine, als er mit der Sohle getroffen hatte. Nur mit dem großen Unterschied, dass der Ball per Kopf diesmal nicht ins Tor ging.

Marko Arnautovic: Nicht genügend

Arnautovic verzeichnete den ersten Abschluss für die Österreicher, und das war in seinem Spiel gegen die Schotten schon das Highlight. Der Solostürmer wollte in vielen Situationen mit One-Touch-Aktionen als Vorbereiter fungieren, was allerdings permanent misslang. Bei den tiefen Bällen stand Arnautovic überdies mehrmals im Abseits. In seinem 94. Länderspiel konnte er weder eine Chance vorbereiten noch kam er selbst in die Situation zu treffen.

Michael Gregoritsch: Nicht genügend

Gregoritisch wurde in der 55. Minute für Ilsanker als zweiter Stürmer eingewechselt. Hintergedanke war wohl, dass es im Strafraum einen Abnehmer für die Flanken von Alaba gibt. Einen positiven Effekt hatte die Hereinnahme allerdings nicht, denn an Gregoritsch gingen die Bälle genauso vorbei wie davor. In einer Situation hatte er die Gelegenheit, mit einem Pass für eine Chance zu sorgen. Der Ball ging allerdings irgendwohin.

Yusuf Demir: zu kurz eingesetzt

Mit großem Applaus empfangen

Andreas Ulmer: zu kurz eingesetzt

Ercan Kara: zu kurz eingesetzt