Bild zeigt ÖFB-Teamchef Franco Foda.
GEPA/Michael Meindl
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„Müssen weiter an uns glauben“

Franco Foda (ÖFB-Teamchef): „Wir haben gut angefangen, nach dem 0:1 aber den Faden verloren. Die Mannschaft hat alles versucht, um das Spiel zu drehen, war aber oft zu wenig auf den Endzweck aus. Der Baumgartner-Kopfball hätte die Wende bringen können, es war aber nicht der Fall. Wir waren defensiv stabiler als in Israel, hatten dafür aber auch weniger Chancen. Wir müssen weiter an uns glauben, zwölf Punkte sind noch zu holen.“

Zu den letzten drei Spielen: "Wir wollten den Schwung von der EM mitnehmen. Im Moment befinden wir uns aber in einer schwierigen Phase, da müssen wir durch. Wir müssen weiter an uns glauben. Wenn man aus sechs Spielen nur sieben Punkte mitnimmt, ist das natürlich zu wenig. Es wäre mehr möglich gewesen. Insgesamt waren wir in der Defensive zu fehleranfällig und haben offensiv unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Jetzt ist es einmal wichtig, in den nächsten zwei, drei Tagen ohne Emotionen, ohne Populismus an die Sache heranzugehen. Was war gut, was weniger an diesem Lehrgang?

Zu Trainerdiskussion: „Auf die ‚Foda raus‘-Rufe habe ich nicht geachtet, ich war mit der Mannschaft beschäftigt. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Ich bin gerne Teamchef von Österreich und tue alles, um mit der Mannschaft Erfolg zu haben. Alles andere kann ich nicht beeinflussen. Ich gehe davon aus, dass ich das Play-off bestreiten werde.“

Marko Arnautovic (ÖFB-Offensivspieler): „Wenn dir irgendwann die Lösungen ausgehen, ein Tor zu machen, dann ist es schon schwierig, dann bist du einfach komplett verloren. Die Spieler, die am Platz stehen, müssen schauen, dass sie die Spiele gewinnen. Ich werde keinen kritisieren, ich habe natürlich auch nicht meine Leistung gebracht, das ist klar. Es ist schon hart, wenn man am Platz steht und keinen Ausweg findet, ein Tor zu machen, das ist schade. Wir dachten nicht, dass Schottland so nach hinten geht. Ich denke, es hat nichts mit dem Willen, wir waren einfach verloren, hatten keine Lösung, keinen Ausweg, dann geht auch nichts.“

Zu Diskussionen mit den Fans nach dem Spiel: „Ein Leiberl und ein Autogramm wollten sie sicher nicht. Sie waren natürlich sauer, zu Recht, muss ich ehrlich sagen. Die Leute haben bei der Euro eine Mannschaft auf höchstem Niveau gesehen, die jetzt die letzten drei Spiele nicht das Level erreicht hat.“

Christoph Baumgartner (ÖFB-Offensivspieler): „Ich verstehe, dass jeder Österreicher enttäuscht ist, jeder von uns hat sich etwas anderes vorgenommen. Wir haben es heute einfach nicht auf die Wiese gebracht, das ist einfach brutal enttäuschend. Es tut einfach sehr, sehr weh. Wir sind sehr, sehr enttäuscht. Es tut uns einfach leid. Wir haben uns alle den ersten Lehrgang nach der EM ganz anders vorgestellt. Jetzt stehen wir mit drei Punkten da, das ist einfach zu wenig, das ist einfach pure Enttäuschung.“

„Wir haben es schon manchmal ordentlich gemacht, schaffen es dann aber nicht, den letzten Pass zu spielen. Es hat viel mit Einzelleistungen zu tun. Ich glaube, dass wir heute zu wenig Spieler am Platz gehabt haben, die 100 Prozent Leistung gebracht haben. Da nehme ich mich vorne weg, das war nicht das Spiel, das ich draufhabe. Das gilt für einige andere auch. Wenn du zu viele davon hast, dann verlierst du einfach.“

Zum nicht gegebenen Elfmeter: „Den kann man auf jeden Fall geben, ich finde es schon hart. Wenn das kein Elfmeter ist, dann weiß ich es auch nicht. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass das entscheidend war und wir uns nicht auf den Schiedsrichter ausreden sollten. Es liegt schon an uns, das war einfach zu wenig.“

Stefan Ilsanker (ÖFB-Mittefeldspieler): „Ich denke, wir haben alles versucht, aber leider ist uns nicht sehr viel gelungen. Wir müssen es endlich schaffen, dass wir die Qualität, die wir zweifelsohne in der Mannschaft haben, auf den Platz bringen und Gegner wie Schottland, die bei Weitem nicht die Qualität wie wir haben, zu Hause schlagen. Ich möchte mich einfach entschuldigen bei den vielen Fans, die ins Stadion gekommen sind, die weiter zu uns halten, und uns egal, wie wir spielen, egal, wie es gerade läuft, immer den Rücken stärken. Wir wollten heute unbedingt gewinnen.“

David Alaba (Kapitän Österreich): „Schwierig zu erklären, jetzt unmittelbar nach dem Spiel. Wir haben gut begonnen in der ersten Halbzeit, haben Druck gemacht, sind über die Flanken gekommen. Aber die richtige Lösung haben wir nicht gefunden. Wenn man auf zwei Niederlagen in drei Spielen zurückblickt, versteht man die Unruhe.“

Martin Hinteregger (Verteidiger Österreich), zum Elfmeter: „Wenn der Stürmer selbst sagt, es war kein Elfer, sagt das eh alles. Keine Ahnung, warum der Schiedsrichter so entschieden hat. Da spielen deutsche gegen englische Legionäre, da geht es im Sechzehner schon zu. Für mich war es eindeutig zu wenig.“

Zum Spiel: „Wir haben denen einfach teilweise in die Karten gespielt. Nur mit Flanken gegen diese drei Büffel da hinten, das war nicht richtig. Wir hätten mehr durch die Mitte spielen müssen. Das ist das Einzige, was wir uns anrechnen müssen. Die Schotten sind auch keine schlechte Nation. Wir hatten mehr vom Spiel, aber es hilft nichts. Wir haben es nicht geschafft, ein Tor mehr zu schaffen als der Gegner. Wir hätten in der zweiten Halbzeit vielleicht andere Ansätze finden müssen.“

Lyndon Dykes (Schottland-Torschütze): „Wir haben uns als Einheit präsentiert. Es war nicht mein bester Elfer, aber er war scharf und im Tor. Wir sind jetzt in einer guten Position in der Gruppe.“

Steve Clarke (Schottland-Teamchef): „Es war eine starke Leistung von uns, aber nicht überraschend, denn wir haben eine guten Kader. Wir haben auch fußballerisch eine starke Leistung geboten. Wir sind kein ‚Lange-Bälle-Team‘, als das uns manche bezeichnen, wir können auch gut passen und haben das heute gezeigt. Unsere nächsten WM-Quali-Spiele sind alle wie ein Cupfinale.“