Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
APA/AFP/Fabrice Coffrini
Leichtathletik

Weißhaidinger beim Finale nur Letzter

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger hat beim Diamond-League-Finale in Zürich den möglichen Gesamtsieg klar verpasst. Der Olympiadritte wurde am Donnerstag mit 63,20 Metern bei vier Fehlversuchen nur Sechster unter sechs Startern und somit Letzter. Den Sieg holte sich der schwedische Olympiasieger Daniel Stahl mit 66,49 Meter bei seinem ersten Versuch.

Weißhaidinger schaffte im ersten Anlauf 63 Meter und lag damit auf Platz zwei, konnte sich danach aber nur mehr gering steigern. Zweiter wurde letztlich der Slowene Kristjan Cseh, der es auf 65,39 m brachte. Rang drei ging an den Jamaikaner Fedrick Dacres (65,33) vor dem Litauer Andrius Gudzius (64,04) und dem Olympiazweiten Simon Pettersson (63,68).

Der 29-jährige Weißhaidinger warf viermal ungültig und erreichte erst im vierten von sechs Versuchen seine Tageshöchstweite. Im letzten Versuch hätte er „einen Lucky Punch gebraucht“, wie er sagte, „aber der ist mir nicht gelungen“. Für den Oberösterreicher war es die vierte Teilnahme bei einem Diamond-League-Finale: 2019 war er Zweiter geworden, 2016 Dritter, 2018 Fünfter. Sein österreicheichischer Rekord liegt bei 69,04 m.

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
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Im vierten Versuch schaffte es Weißhaidinger auf 63,20 Meter – nicht weit genug für einen Spitzenplatz

Weißhaidinger hatte sich als Gesamtdritter für das Diamond-League-Finale qualifiziert. Sieger Stahl kassierte eine Prämie von 30.000 Dollar (25.270 Euro) und erhielt einen fixen Startplatz für die WM 2022 in Eugene. Am Züricher Letzigrund wurde wieder vor Zuschauern geworfen, die bei den Spielen in Tokio wegen der Coronavirus-Pandemie noch ausgeschlossen waren. 20.000 Menschen waren in Zürich im Stadion.

Diamond League: Weißhaidinger beim Finale Letzter

Für Österreichs Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger ist das Finale der Diamond League in Zürich nicht nach Wunsch verlaufen. International wurden am Donnerstag aber gleich mehrere Topleistungen geboten, vor allem von Stabhochspringerin Anschelika Sidorowa.

„Ich muss sagen, außer dem Ergebnis hätte ich mir meine Premiere am Letzigrund nicht cooler vorstellen können. Es fällt mir mit Rang sechs kein Zacken aus der Krone. Ich bin Olympiadritter, habe es heute richtig genossen, wieder vor vollem Haus werfen zu können“, sagte Weißhaidinger. „Aber technisch bin ich jetzt nicht mehr in Höchstform.“ Trainer Gregor Högler meinte: „Es war nicht unser Tag, leider.“

„Froh, wenn Olympiasaison beendet ist“

Dass alle Diskus-Athleten in Zürich nach einer langen Sommersaison nicht mehr ganz ihre Bestleistungen abrufen konnten, zeigte sich nicht nur anhand der Weiten, sondern auch durch reihenweise Fehlwürfe. Wie Weißhaidinger hatte auch Stahl nur zwei gültige Versuche, es waren die weitesten. Nach Zürich tritt Weißhaidinger am Dienstag noch auf der Continental Tour in Zagreb an, bevor es in den wohlverdienten Urlaub geht. „Ich bin ehrlich gesagt froh, wenn die Olympiasaison dann beendet ist“, so Weißhaidinger.

Topleistungen auf dem Letzigrund

Das Finale der Diamond League bot insgesamt das erhoffte Spektakel auf höchstem Niveau. Der Schwede Armand Duplantis griff im Stabhochsprung seinen eigenen Weltrekord von 6,18 Meter an und siegte letztlich mit 6,06 Metern. Seine Kollegin Anschelika Sidorowa aus Russland gewann mit 5,01 Metern und meisterte damit als erst vierte Athletin die Fünfmetermarke. Das hatten zuvor nur die russische Weltrekordhalterin Jelena Isinbajewa (5,06 m) und die US-Amerikanerinnen Jennifer Suhr (5,03 m) sowie Sandi Morris (5,00 m) geschafft.

100-m-Olympiasiegerin Elaine Thompson lieferte in 10,65 Sekunden eine der Top-Ten-Zeiten überhaupt. Fred Kerley, Olympiazweiter in Tokio, gewann den Sprint der Herren in 9,87 Sekunden. Die venezolanische Dreispringerin Yulimar Rojas näherte sich ihrem Weltrekord von Tokio mit 15,48 m auf 19 Zentimeter an. Der norwegische Olympiasieger Karsten Warholm holte sich den Diamant für den Gewinn der Diamond League über 400 m Hürden ungefährdet. In 47,35 Sekunden blieb der Norweger allerdings 1,41 Sekunden über seinem Fabelweltrekord.