RedBull Spieler Karim Adeyemi im Zweikampf mit Wattens Spieler Benjamin Pranter.
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Tirol schnallt sich gegen Salzburg an

Die nach sechs Bundesliga-Runden noch sieglose WSG Tirol stellt sich auf einen nervenaufreibenden Flug gegen den makellosen Serienmeister Salzburg ein. „Das ist wie im Flugzeug. Die erste Viertelstunde heißt es für uns ‚fasten your seat belt‘. Danach kann man sich ein bisschen bewegen im Flieger“, sagte Trainer Thomas Silberberger vor dem ungleichen Duell der siebenten Admiral-Bundesliga-Runde am Samstag (17.00 Uhr). In den Parallelspielen empfängt Rapid die Admira, Hartberg gastiert in Wolfsberg beim WAC.

WSG-Trainer Silberberger stellte sein Team gegen den nationalen Überflieger auf drohende Turbulenzen ein. „Die erste Viertelstunde müssen wir uns anschnallen, die werden mit der maximalen Intensität, mit der ersten Elf kommen. Da müssen wir gegen den Ball arbeiten, die Umschaltsituationen frech ausspielen und dann minütlich zu unserem Spiel finden“, forderte Silberberger. Die Salzburger sind mittlerweile 15 Ligapartien und unter Trainer Matthias Jaissle noch immer ungeschlagen.

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Salzburg

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Awoudja, Klassen – Rogelj, Petsos, Blume, Sabitzer – Vrioni, Anselm

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Sucic, Camara, Seiwald, Aaronson – Sesko, Adeyemi

Die bisher letzte Niederlage setzte es aber ausgerechnet gegen die WSG – ein Last-Minute-2:3 am 21. April. „Irgendwann hat jede Mannschaft einen Punkteverlust, vielleicht ist es am Samstag so weit“, hoffte Silberberger, dessen Team vor der „Herkulesaufgabe“ in der laufenden Saison bei einer Niederlage und fünf Remis hält. Die vollständige Bilanz gegen Salzburg ist aus Tiroler Sicht weniger erbaulich. In den weiteren fünf Duellen gab es überwiegend deutliche Favoritensiege mit jeweils zumindest vier Toren der „Bullen“.

Silberberger verwies aber darauf, dass die Mannschaft sogar einen Schritt weiter als im Vorjahr sei, als sie nach sechs Runden ebenfalls bei fünf Punkten hielt. Danach glückte noch die Qualifikation für die Meistergruppe der Top Sechs und damit die erfolgreichste Saison der Clubgeschichte. Ob sich das Kunststück wiederholt, könnten die nächsten, schwierigen Wochen mit Duellen gegen Sturm Graz, Ried und Rapid weisen.

„Werden sie nicht unterschätzen“

Salzburg-Coach Jaissle blendete den Auftakt zu Champions-League-Gruppenphase am Dienstag in Sevilla aus. Die Tiroler seien nicht so einfach zu schlagen. „Wir werden sie sicher nicht unterschätzen. Und wir legen unseren Fokus zu 100 Prozent auf das Spiel in Innsbruck. Mit der Champions League beschäftigen wir uns erst danach.“

Welcher Anzug am Tivoli getragen wird, ist offen. DFB-Teamkücken Karim Adeyemi etwa war nur einer von gleich 14 Salzburger Kaderspielern, die in den vergangenen Tagen mit ihrem Nationalteam unterwegs waren. „Deshalb kann man personell noch nicht viel sagen“, erklärte Jaissle. „Wir müssen jetzt erst einmal die Trainingseindrücke abwarten und mit den Jungs sprechen, wie sie sich fühlen.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – Hartberg

Wolfsberg, Lavanttal Arena, SR Weinberger

WAC: Kofler – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Taferner, Liendl, Peretz – Röcher, Baribo

Hartberg: Swete – Stec, Rotter, Sonnleitner, Gollner, Kofler – Kainz, Horvat, Heil – Belakovic, Tadic

WAC will Erfolgslauf prolongieren

Anders als die noch sieglosen Tiroler peilt der WAC den dritten Erfolg in Serie an. Die Kärntner sind nach einem holprigen Saisonstart zuletzt ordentlich in die Gänge gekommen. Diese Serie will die Truppe von Trainer Robin Dutt prolongieren. Die Steirer wiederum sind seit dem Sieg bei Rapid in Runde eins ohne vollen Erfolg.

Für den WAC sind auch gegen den Tabellenvorletzten aus Hartberg drei Punkte das Ziel. „Wir müssen mit viel Energie in dieses Spiel reingehen. Wir wollen unbedingt den dritten Sieg in Folge. Ich glaube nicht, dass wir durch die Länderspielpause unseren Flow verloren haben“, fand WAC-Kapitän Michael Liendl vor der Partie klare Worte.

Dutt warnte davor, die Begegnung als Selbstläufer zu betrachten. „Uns erwartet ein sehr gut organisierter Gegner mit einer guten Grundordnung, die jederzeit gewechselt werden kann“, so der 56-jährige Deutsche. Man müsse gegen Hartberg sehr geduldig bleiben, die Steirer „stellen gut die Räume zu und verteidigen sehr gut“. Noch nicht zur Verfügung steht der 20-jährige Augustine Boakye aus Ghana, der Neuzugang ist noch nicht spielberechtigt.

„Wir halten mit allen mit“

Nicht nach Wunsch verlaufen ist der Saisonstart für Hartberg. Nach dem 2:0-Sieg bei Rapid gab es zwei Unentschieden und drei Niederlagen. „Es fehlt nicht viel, wir halten mit allen mit, sind präsent am Platz, belohnen uns aber nicht“, monierte Trainer Kurt Russ fehlendes Glück und Effizienz bei seinem Team. In Wolfsberg soll sich das ändern. In der Tabelle liegen die sechstplatzierten Lavanttaler nur drei Zähler vor den Steirern und sind somit in Reichweite.

„Wir möchten in Wolfsberg unbedingt Zählbares mitnehmen. Es gilt, die Trainingsleistungen abzurufen. Wenn uns das gelingt, bin ich überzeugt, dass wir zumindest mit einem Punkt nach Hause fahren“, gab sich der 56-jährige Russ optimistisch.

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Rapid – Admira

Wien, Allianz Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Petrovic, Ljubicic – Arase, Knasmüllner, Grüll – Kara

Admira: Leitner – Zwierschitz, Bauer, Ostrzolek, Lukacevic – Kerschbaum, Malicsek, Babuscu, Kronberger – Mustapha, Starkl

Duell Kühbauer gegen Herzog

Für Rapid geht es im Heimspiel gegen die Admira um einen Pflichtsieg und darum, die vordere Tabellenregion nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist auch das Trainerduell zweier Mitglieder von Rapids Jahrhundertteam. Andreas Herzog trifft als Admira-Trainer auf Dietmar Kühbauer, der beim nunmehrigen Herzog-Club einst seine Profilaufbahn als Spieler und später als Trainer startete.

Kühbauer sieht seine zehn Punkte hinter Leader Salzburg zurückliegende Mannschaft in der Pflicht. „Wir sind wieder klarer Favorit, und dieser Rolle müssen wir gerecht werden.“ Er rechnete mit harter Gegenwehr der Niederösterreicher, die mit einer Überraschung in Hütteldorf an Punkten mit den derzeit viertplatzierten Rapidlern (8 Punkte) gleichziehen würden. „Wir brauchen ohne Zweifel ein gutes Spiel. Man sieht klar, dass es in Österreich nicht so ist, dass du als Favorit das Spiel zwangläufig schon gewonnen hast.“

Sieg als Geburtstagsgeschenk?

Herzog, der am Freitag seinen 53. Geburtstag feierte, wünschte sich „eine gute Leistung“ seiner Mannschaft. „Es wäre schön, wenn wir das Niveau der zweiten Hälfte gegen Sturm (1:1, Anm.) noch ein bisschen toppen könnten, und dass die Dinge, die wir unter der Woche besprechen, noch besser umgesetzt werden. Mein großes Ziel ist, zumindest einen Punkt zu holen – das wäre auch für den Geburtstag eine schöne Geschichte.“

Vorschau auf das Match Admira gegen Rapid

Nach der Länderspielpause geht es am Samstag in der heimischen Bundesliga mit Runde sieben weiter. Besonders im Blickpunkt steht die Begegnung zwischen Rapid und der Admira. Für Admira-Coach Andreas Herzog ist es ein spezielles Duell.

Aus der Welt gegriffen ist das laut dem ÖFB-Rekordteamspieler nicht. „Wir wissen, dass uns ein sehr guter Gegner erwartet. Es ist aber auch ein Gegner, der Möglichkeiten zulässt“, sagte Herzog. „Da müssen wir in den richtigen Situationen eiskalt zuschlagen, dann haben wir auch auswärts gegen Rapid eine Chance.“ Die jüngere Bilanz untermauert das nicht. In 18 Auswärtsspielen seit dem Aufstieg der Admira 2011 gelang gegen Rapid nur ein Sieg. Der fiel am 12. März 2016 zwar mit 4:0 deutlich aus, seither gab es im Westen Wiens aber in acht Auftritten nur ein Remis bei sieben Niederlagen (2:23 Tore).