Gerhard Milletich (ÖFB)
GEPA/Thomas Bachun
Fußball

Milletich wird neuer ÖFB-Präsident

Gerhard Milletich wird neuer Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). Der 65-jährige Burgenländer setzte sich am Samstag in Salzburg im Wahlausschuss im zweiten Wahlgang gegen Roland Schmid durch, nachdem es zuvor einen Gleichstand gegeben hatte. Das Präsidentenamt und damit die Nachfolge von Leo Windtner tritt Milletich am 17. Oktober im Rahmen der Ordentlichen Bundeshauptversammlung des ÖFB in Velden an.

„Es freut mich, dass mir der Wahlausschuss das Vertrauen geschenkt hat. Ich kann jetzt schon versprechen, dass ich mich nach der Wahl durch die Hauptversammlung mit voller Kraft für den ÖFB, seine Vereine und alle im Fußball in Österreich Engagierten einsetzen werde“, wurde Milletich in einer ÖFB-Aussendung zitiert.

Weiters sagte der Burgenländer in seiner ersten Reaktion: „Ich möchte dem amtierenden Präsidenten Dr. Leo Windtner meinen großen Dank und meine Anerkennung aussprechen für das, was er für den österreichischen Fußball geleistet hat und immer noch leistet.“

Milletich wird neuer ÖFB-Präsident

Gerhard Milletich wurde am Samstag zum neuen Präsidenten des ÖFB gewählt.

Unternehmer und Landesverbandschef

Milletich ist seit März 2012 Chef des burgenländischen Landesverbandes und damit auch Mitglied des ÖFB-Präsidiums. Bis vor eineinhalb Jahren fungierte er als Obmann des Fußballclubs seiner Heimatgemeinde Parndorf. Insgesamt 27 Jahre stand er dem Verein vor, drei Jahre davon kickte Parndorf in der zweithöchsten Spielklasse. Im Gegensatz zu Schmid kann Milletich daher auf langjährige Erfahrung auf Funktionärsebene hinweisen, und das vor allem im Amateur- und Breitenfußball – ein im ÖFB nicht unwesentlicher Vorteil.

Im Zivilberuf ist er als Unternehmer engagiert. Milletich übernahm 2004 den Bohmann-Verlag und ist damit Geschäftsführer eines Unternehmens mit 120 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 30 Millionen Euro. Der Burgenländer ist verheiratet, seine Tochter ist mittlerweile intensiv in die operative Leitung des Unternehmens eingebunden.

ÖFB-Präsidentschaftskandidat Gerhard Milletich
APA/Bohmann Druck- und Verlag GmbH/Johann Korlath
Der 65-jährige Gerhard Milletich ist bereits Mitglied des ÖFB-Präsidiums

Schmid geht wieder leer aus

Sein unterlegener Rivale Schmid, ebenfalls Unternehmer, verpasste damit schon den zweiten prestigeträchtigen Funktionärsposten im heimischen Fußball. Im November 2019 zog der 45-Jährige bei der Rapid-Präsidentenwahl gegen Martin Bruckner den Kürzeren. Seither trat Schmid unter anderem als großzügiger Sponsor bei Ostligist Vienna in Erscheinung.

Die Wahl verlief wie schon im Vorfeld erwartet äußerst eng, was allein schon die Tatsache bewies, dass das Votum, ob geheim oder offen abgestimmt werden sollte, 5:5 ausging. Dadurch kam es zu einer offenen Abstimmung zwischen Milletich und Schmid, die zunächst 5:5 endete. Nach APA-Informationen stimmten im ersten Wahlgang Wien, Niederösterreich, Kärnten, das Burgenland und Vorarlberg für Milletich.

Im zweiten Wahlgang wanderten die Stimmen der Steiermark, vertreten durch den Wahlausschuss-Vorsitzenden Wolfgang Bartosch, und der Bundesliga zu Milletich – offenbar deshalb, weil es davor eine Mehrheit für Milletich unter den Landesverbänden gegeben hatte und weder die Liga noch Bartosch das Zünglein an der Waage sein wollten. Im Wahlausschuss werden zehn Stimmen vergeben, neun durch die Landesverbände und eine durch die Bundesliga.