Admira Trainer Andreas Herzog jubelt zusammen mit den Spielern.
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Sieg bei Rapid für Herzog „fantastisch“

Andreas Herzog hat am Samstag in der siebenten Runde der Admiral Bundesliga seinen vorerst emotionalsten Sieg in seiner noch kurzen Laufbahn als Clubtrainer gefeiert. Flyeralarm Admira setzte sich bei Rapid mit 2:1 durch und überholte damit die Hütteldorfer auch in der Tabelle. „Der Sieg ist fantastisch“, sagte Herzog und war nach dem überraschenden Erfolg bei seinem Ex-Club vor Freude aus dem Häuschen. Für Rapid setzte sich hingegen der holprige Saisonstart in der Liga mit der bereits dritten Niederlage fort.

Mit den drei Punkten im Allianz Stadion hält die Admira nun bei acht Zählern und verbesserte sich in der Tabelle vorerst auf Rang fünf. Rapid rutschte hingegen auf Platz acht ab. „Man sieht, dass die Liga extrem ausgeglichen ist. Rapid ist normalerweise besser als wir, da muss man im richtigen Moment zuschlagen, das ist uns gelungen“, meinte Herzog. Als Erfolgsrezept bezeichnete er, dass seine „spielerisch nicht zufriedenstellende“ Mannschaft mit „unheimlicher Leidenschaft und Energie“ gefightet habe. „Dann ist es manchmal so, dass man das Quäntchen Glück erzwingen kann.“

Herzog kommt damit aus dem Feiern nicht heraus. Freitag Geburtstag, Samstag Sieg bei Rapid, besser könnte es nicht laufen. Von den Rapid-Verantwortlichen hatte er schon vor der Partie eine Torte als Geschenk erhalten, viel wichtiger waren die drei Punkte. „Es war eine Mischung aus schönem Geburtstagsgeschenk von Rapid mit der Torte, einer leidenschaftlichen Mannschaft und Herzinfarkt. Es waren schon Wellenbäder der Gefühle. Wenn du es am Schluss schaffst, ist es umso schöner“, gab Herzog zu Protokoll.

Heimschlappe für Rapid gegen Admira

Andreas Herzog feierte mit seiner Admira einen sensationellen 2:1-Erfolg über Rapid in der Allianz Arena. Die Hütteldorfer rutschen in der Tabelle damit auf Platz acht ab.

„Es ist schon immer eine besondere Geschichte, wenn du gegen einen vermeintlich besseren Gegner, bei dem du auch noch selber gespielt hast, gewinnen kannst.“ Dafür verantwortlich war auch Roman Kerschbaum mit einem Freistoßtor. „Wenn du den Ball mit einem guten Zug über die Mauer bringst, ist es sehr gefährlich. Der Ball war, glaube ich, nicht zu halten“, erläuterte der Mittelfeldspieler. Herzog hat Lust auf mehr bekommen. „Das erwarte ich jetzt jedes Spiel von ihm“, scherzte der Admira-Coach.

Rückschlag für Rapid vor Duell mit Genk

Bei Rapid war unterdessen niemand zum Scherzen aufgelegt. Mit acht Zählern standen die Hütteldorfer punktemäßig zuletzt 2006/07 (7) schlechter da. Statt mit Schwung aus der Länderspielpause zu starten, gab es den nächsten Rückschlag in der Liga. Die Vorzeichen vor dem Europa-League-Start sind also nicht gut. Am Donnerstag kommt mit dem belgischen Vertreter Genk ein anderes Kaliber ins Allianz Stadion. „Auf uns wartet da eine weitaus schwierigere Aufgabe, Genk ist über uns zu stellen, da werden wir eine Topleistung brauchen“, ist sich Rapid-Coach Dietmar Kühbauer bewusst.

Der stärkere Gegner komme vielleicht nicht ungelegen, hatte doch Grün-Weiß in der Liga bisher vor allem gegen vermeintlich kleinere Gegner Probleme. Gegen Hartberg (0:2) und Altach (1:2) hatte man schon zuvor gepatzt. „Im Fußball kann es schnell gehen“, hoffte Kühbauer auf eine rasche Rückkehr auf die Siegerstraße. Dabei helfen können wohl Filip Stojkovic (Magen-Darm-Probleme) und der am Fuß angeschlagene Robert Ljubicic, die am Samstag ausgefallen waren.

Kühbauer moniert fehlenden Fokus

Rapid-Kapitän Maximilian Hofmann sprach von einer komplett unnötigen und vermeidbaren Niederlage. Für Sonntag war eine detaillierte Analyse angesetzt. Kühbauer weiß genau, wo es anzusetzen gilt. „Da liegt der Hund drinnen, wir sind nicht so fokussiert, so zielstrebig wie im letzten Jahr. Das ist der einzige Grund, warum wir das Spiel nicht gewonnen und dann auch noch verloren haben.“ Auch in puncto Willenskraft und Genauigkeit gebe es viel Steigerungspotenzial.

Das Spielglück war zudem kein Freund Rapids. Marco Grüll traf die Innenstange (18.) und per Kopf die Latte (56.). „Es ist nicht so, dass man immer 20 Chancen rausspielt, aber wir haben gute Chancen gehabt. Da müssen wir uns selber an der Nase fassen, weil ich glaube, dass wir die weitaus bessere Mannschaft waren. Aber das bedeutet im Fußball nicht, dass man dann auch gewinnt“, resümierte Kühbauer.

So hinkt man im Vergleich zur vergangenen Saison, wo man zu dem Zeitpunkt 17 Zähler gesammelt hatte, klar den Erwartungen hinterher. „Dass wir mit der Punkteausbeute nicht zufrieden sein können, ist klar. Wir müssen es aber hinnehmen, wie es ist.“ Mit Salzburg und Sturm Graz in der Meisterschaft, Genk und West Ham United in der EL sowie der Admira in der zweiten Runde des Uniqa-ÖFB-Cups warten im September noch viele große Herausforderungen.