Jubel von Sturm
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Last-Minute-Tor lässt Sturm aufatmen

Puntigamer Sturm Graz hat seine Position als Nummer zwei in der laufenden Saison der Admiral Bundesliga am Sonntag glücklich gefestigt. Die Steirer kamen dank eines Tores von Gregory Wüthrich in der 94. Minute zu einem 2:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt. Damit glückte die Generalprobe vor dem Start in die Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag auswärts beim französischen Toplcub AS Monaco. Für Sturm ist es das Gruppenphasencomeback nach zehnjähriger Abwesenheit.

Nach zwei Remis gegen die Austria (2:2) und Admira (1:1) kehrten die Grazer auf die Siegerstraße zurück und sorgten dafür, dass der Siebenpunkterückstand auf Leader Salzburg nach der siebenten Runde nicht größer wurde. Für Sturm war es der fünfte Erfolg gegen einen Aufsteiger in Folge, in der siebenten Runde der Liga sorgte Sturm als einziges Team für einen Sieg vor eigenem Publikum. Sturm ist mittlerweile acht Pflichtspiele ungeschlagen. Jakob Jantscher (31.) hatte die Klagenfurter Blitzführung durch Christopher Cvetko (3.) mit einem Elfmeter ausgeglichen.

Sturm-Trainer Christian Ilzer änderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 bei der Admira an zwei Positionen, Jusuf Gazibegovic (für Lukas Jäger) und der rechtzeitig fit gewordene Jantscher (anstelle des zu Beginns noch geschonten Jon Gorenc-Stankovic) waren neu dabei. Bei den Kärntnern ersetzte Lennart Moser seinen gesperrten Landsmann Philipp Menzel im Tor. Zudem durften sich Linksverteidiger Till Schumacher und Stürmer Florian Rieder in der Startelf versuchen.

Last-Minute-Sieg für Sturm

Sturm Graz hat sein Standing als Nummer zwei in der laufenden Bundesliga-Saison am Sonntag glücklich gefestigt. Die Steirer kamen durch ein Tor in der 94. Minute zu einem 2:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt.

Schnelle Führung der Gäste

Für die Austria hätte der Start nicht besser verlaufen können. Nach einem Gemicibasi-Eckball stieg Cvetko am höchsten und traf via Aufsetzer per Kopf. Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl war zwar dran, konnte den alles andere als unhaltbaren Ball aber nicht bändigen. Der Aufsteiger nahm den Schwung mit, war aggressiv und schaltete immer wieder schnell und gefährlich um. In der 17. Minute ging ein Abschluss von Markus Pink mit der Ferse drüber. Eine Minute nachdem Kelvin Yeboah für Sturm erstmals gefährlich geworden war, wurde ein Greil-Weitschuss gerade noch blockiert (22.).

Der Ausgleich lag also nicht wirklich in der Luft, fiel aber trotzdem. Michael Blauensteiner bekam im Strafraum den Ball an die Hand, und Schiedsrichter Walter Altmann zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Die Entscheidung hielt auch dem VAR-Check stand, und Jantscher verwertete souverän. Das war ein Weckruf für die Hausherren, die angetrieben von den 8.070 Fans besser ins Spiel fanden und plötzlich dem Führungstreffer näher waren. Ein Dante-Flachschuss ging nur knapp vorbei (39.), bei einem Sarkaria-Weitschuss war Moser auf dem Posten (41.).

Sturm schlägt spät zu

Auch in der zweiten Hälfte hätte es für die Grazer beinahe eine kalte Dusche gegeben. Pink scheiterte mit einem Kopfball vom Fünfer nach Rieder-Flanke am diesmal glänzend reagierenden Siebenhandl (50.). Sonst machten die Grazer mehr fürs Spiel. Positiv wirkten sich auch die Hereinnahmen von Gorenc Stankovic sowie dem ebenfalls zuletzt angeschlagenen Otar Kiteishvili aus. Vor allem der Georgier bereitete den Klagenfurtern enorme Probleme.

In der 72. Minute fand er in Moser seinen Meister, dann setzte er zweimal den Ball am Tor vorbei (83., 87.). Dazwischen hatte auch Kelvin Yeboah mit einem akrobatischen Abschluss sein Können aufblitzen lassen (77.). Als alle schon mit dem Schlusspfiff spekulierten, schlugen die Grazer doch noch zu. Eine schöne Kombination über Sarkaria und Kiteishvili schloss Wüthrich mit einem wuchtigen Abschluss im Strafraum ab. Es war quasi die letzte Aktion, Klagenfurt-Coach Peter Pacult verließ sehr verärgert sofort den Platz.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir sind in der Schlussphase mit unseren Einwechslungen besser ins Spiel gekommen, hatten da auch mehr Kreativität auf dem Platz. Ich glaube, dass wir nach den letzten 20 Minuten der Partie der verdiente Sieger sind. Auf die gesamte Spielzeit gesehen waren wir vielleicht der glückliche Sieger. Im Unterschied zur Südstadt, wo wir den ‚Lucky Punch‘ ausgelassen haben, sind wir diesmal der verdiente Sieger. Davor war es einfach zu wenig von uns. Wir haben uns durch das frühe Gegentor in eine schwierige Situation gebracht. Wir waren danach langsam, zerfahren und nervös, und der Gegner hat uns das Leben sehr schwergemacht. Der späte Sieg ist wichtig für die Moral und das Selbstvertrauen.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Kompliment an meine Mannschaft, die in einem sehr intensiven Spiel Sturm Graz gut Paroli geboten hat. Pink hatte in der 50. Minute die Riesenchance auf das 2:1. Wir fahren natürlich enttäuscht nach Hause. In der letzten Minute haben wir die Sekunden runtergezählt und den Schlusspfiff erwartet, der Schiedsrichter hätte auch zeitgerecht abpfeifen können. Wir haben eine wahrlich couragierte Leistung gezeigt und wenig Chancen des Gegners zugelassen. Sturm Graz hatte wenige herausgespielte Torchancen. Mit dem einen Punkt, den wir uns verdient hätten, wäre es Platz vier statt acht, das sieht optisch dann schon anders aus, aber der Schiedsrichter hatte was dagegen. Beim Elfmeter gehen die Meinungen auseinander, ich habe die Szene noch nicht gesehen.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Sonntag:

Sturm – Austria Klagenfurt 2:1 (1:1)

Graz, Merkur Arena, 8.070 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
0:1 Cvetko (3.)
1:1 Jantscher (31./Elfmeter)
2:1 Wüthrich (94.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (74./Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Ljubic (46./Gorenc Stankovic), Sarkaria, Kuen (74./Niangbo) – Yeboah, Jantscher (59./Kiteishvili)

Klagenfurt: Moser – Blauensteiner (88./Paul), Mahrer, Wimmer, Schumacher – Cvetko, Greil, Gemicibasi – Timossi Andersson (93./Amanda), Pink, Rieder (60./Maciejewski)

Gelbe Karten: Ljubic, Wüthrich bzw. Rieder, Wimmer, Gemicibasi

Die Besten: Sarkaria, Dante, Kiteishvili bzw. Cvetko, Timossi Andersson, Gemicibasi