Skifahrer auf der Piste
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Kombi verabschiedet sich durch Hintertür

Die alpine Kombination verabschiedet sich durch die Hintertür. Auch in der kommenden Saison fand der Bewerb im Weltcup-Kalender keinen Platz. Der Grund für die erneuten Absagen lag an Problemen mit den möglichen Veranstaltern, mit denen keine Einigung erzielt werden konnte. Beide haben schon abgewunken. Über eine endgültige Streichung der Kombination als Weltcup-Disziplin ist noch keine Entscheidung gefallen.

Markus Waldner, Renndirektor der Herren des Internationalen Skiverbands (FIS), bestätigte auf ORF.at-Nachfrage zumindest die Absage der für die kommende Saison geplanten Kombinationen. „Für den heurigen Kalender haben wir alle Optionen gecheckt, aus TV-technischen bzw. finanziellen Gründen wurde keine Lösung gefunden“, sagte Waldner. Kandidaten wären Zauchensee für die Damen und Wengen für die Herren gewesen.

Über die allgemeine Zukunft der Kombination meinte der Südtiroler: „Dazu hat der neue FIS-Council noch keine Entscheidung getroffen.“ Eines der 16 Mitglieder des Council, neuerdings auch FIS-Vizepräsident und damit einer von vier Stellvertretern des neuen FIS-Chefs Johan Eliasch ist der frühere ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Endgültig soll das Schicksal der Kombi am 8. Oktober bei einem außerordentlichen FIS-Kongress (online) besiegelt und offiziell verkündet werden.

Markus Waldner
GEPA/Christian Walgram
FIS-Herren-Renndirektor Markus Waldner hält sich über die allgemeine Zukunft der Kombination im Weltcup bedeckt

Im Olympiaprogramm verankert

Der Weltverband betonte bezüglich Kombination vor Kurzem, der aktuelle Prozess sei ergebnisoffen. Im Moment seien das alles nur Spekulationen, hatte die FIS weiter ausweichend zu Protokoll gegeben. Die Abschaffung der Kombination soll laut Medien vor allem von den FIS-Renndirektoren sowie den Cheftrainern der Verbände vorangetrieben werden.

Im Olympiaprogramm für Peking 2022 sind Kombinationen für Damen und Herren jedenfalls fix vorgesehen. Ein Weltcup-Bewerb ist dafür keine Voraussetzung, allerdings sollte die Kombi davor nicht offiziell als Weltcup-Bewerb gestrichen werden.

Wiederkehrende Diskussion

Schon seit einigen Jahren wird die Kombination heftig diskutiert, reformiert und künstlich am Leben gehalten. Zumindest bis zur alpinen WM 2021 in Cortina d’Ampezzo sollte sie weiter bestehen, hieß es nach dem letzten Beschluss beim FIS-Kongress im Juni vor zwei Jahren in Dubrovnik. Nun wird über die Streichung aus dem Weltcup-Kalender wieder diskutiert.

In der vergangenen Saison war sie aus dem reduzierten Programm wegen der CoV-Pandemie geflogen und in Cortina in neuem Format absolviert worden: Der Super-G wurde in Reihenfolge des Slalom-Ergebnisses gestartet – die Besten im Super-G eröffneten den Slalom also, um die Chancen der Speedfahrer zu erhöhen. Mit dem Kärntner Marco Schwarz und der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewannen wieder technische Ausnahmekönner – möglicherweise die letzten Weltmeister in dieser Disziplin.

Gleiche Chancen im Weltcup

Erstmals wurde im neuen Rennkalender die Chancengleichheit für Speedfahrer und Techniker im Gesamtweltcup in der Anzahl der Bewerbe gebührend berücksichtigt. Bei Damen und Herren scheinen im aktuellen Rennplan für die kommende Saison, abgesegnet beim FIS-Kongress im vergangenen Juni, je 18 Speed- und Technik-Bewerbe auf.

Der Weltcup-Auftakt erfolgt am 23./24. Oktober inzwischen traditionell mit je einem Riesentorlauf für Damen und Herren in Sölden. Die wie die Kombi umstrittenen Parallelbewerbe fanden im Programm wieder Unterschlupf – ausgetragen werden sie für Damen und Herren in Lech/Zürs (13./14. November) und beim Weltcup-Finale in Courchevel (18. März).