Las Vegas Raiders Spieler Zay Jones
APA/AFP/Getty Images/Christian Petersen
NFL

Raiders siegen in turbulenter Overtime

Eine spektakuläre erste Runde der neuen Saison der National Football League (NFL) hat am Montag (Ortszeit) einen würdigen Abschluss gefunden. Die Las Vegas Raiders setzten sich daheim gegen die Baltimore Ravens nach turbulenter Overtime mit 33:27 durch und krönten damit ihre Aufholjagd. Bis der gelungene Saisonstart aber feststand, durchlebten die Spieler und Fans ein Wechselbad der Gefühle.

Vor 61.756 Zuschauern, die nach einer Saison von coronavirusbedingten „Geisterspielen“ erstmals im neuen Allegiant Stadium von Las Vegas zugelassen waren, sorgte Raiders-Quarterback Derek Carr in der Verlängerung mit einem sehenswerten Touchdown-Pass in die Hände von Zay Jones für die Entscheidung zugunsten der Hausherren. „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben“, sagte Carr dem TV-Sender ESPN. „Dieses Spiel zu verlieren und so ins Bett gehen zu müssen hätte wehgetan.“

Denn das Spielglück wogte davor hin und her. Baltimore erwischte angeführt von Spielmacher Lamar Jackson den klar besseren Start und führte im zweiten Viertel bereits mit 14:0. Angetrieben von Carr und seinem Tightend Darren Waller kämpften sich die Raiders jedoch wieder heran. Dreimal gelang den Hausherren der Ausgleich, zuletzt zwei Sekunden vor Schluss, als Kicker Daniel Carlson die neuerliche Führung der Ravens 35 Sekunden davor, mit einem erfolgreichen Fieldgoal zum 27:27 egalisierte.

Overtime nichts für schwache Nerven

In der Verlängerung überschlugen sich schließlich die Ereignisse. Gleich in der ersten Angriffsserie schien Carr die Partie mit einem 33-Yard-Pass zu einem Touchdown von Bryan Edwards bereits entschieden zu haben. Doch der Videobeweis beendete die Jubelparade der Raiders, denn der Receiver war bereits ein Yard vor der Endzone auf dem Boden gewesen. Nur wenig später schien sich das Spielglück endgültig wieder zugunsten der Gäste aus Baltimore zu wenden: Anthony Averett fing einen via Helm abgefälschten Pass der Raiders ab.

Baltimore war damit nur noch ein Fieldgoal vom Sieg entfernt, doch die Raiders in Form von Carl Nassib hatten etwas dagegen. Der Verteidiger, der vor der Saison als erster NFL-Profi seine Homosexualität öffentlich gemacht hatte, schlug Ravens-Jungstar Jackson das Leder aus der Hand und bescherte Las Vegas neuerlich den Ballbesitz. Die zweite Chance, das Spiel zu entscheiden, ließ sich Carr – auch dank eines perfekt ausgesuchten Spielzuges – nicht entgehen.

Las Vegas Raiders Spieler Carl Nassib
AP/Jeff Bottari
Verteidiger Nassib (l.) wurde in der Verlängerung zu einem der Matchwinner für die Raiders

Raiders-Coach verbraucht mehrere Leben

„Es hat sich angefühlt, als wäre ich gestorben, auferstanden, wieder gestorben und noch einmal auferstanden – wie eine Katze, die mehrere Leben hat“, sagte Raiders-Coach Jon Gruden. Bei den Ravens, die ihre fünf jüngsten Auftaktspiele gewonnen hatten, war die Stimmung im Keller. „Wir haben den Sack einfach nicht zugemacht, obwohl wir drei-, viermal die Chance dazu hatten“, sagte Cheftrainer John Harbaugh. Für Baltimore ging auch eine stolze Serie zu Ende. Nach 98 Siegen hintereinander gaben die Ravens erstmals wieder eine Partie aus der Hand, bei der sie zwischenzeitlich schon mit mindestens 14 Punkten Vorsprung geführt hatten.

National Football League

Donnerstag, 9. September:
Tampa Bay Dallas 31:29
Sonntag, 12. September:
Houston Jacksonville 37:21
Washington LA Chargers 16:20
Indianapolis Seattle 16:28
Carolina NY Jets 19:14
Cincinnati Minnesota 27:24 n.V.
Tennessee Arizona 13:38
Detroit San Francisco 33:41
Buffalo Pittsburgh 16:23
Atlanta Philadelphia 6:32
Kansas City Cleveland 33:29
New England Miami 16:17
New Orleans Green Bay 38:3
NY Giants Denver 13:27
LA Rams Chicago 34:14
Montag, 13. September:
Las Vegas Baltimore 33:27 n.V.

American Football Conference

East Division S U N %
Buffalo Bills * 11 0 6 .647
New England Patriots * 10 0 7 .588
Miami Dolphins 9 0 8 .529
New York Jets 4 0 13 .235
North Division S U N %
Cincinnati Bengals * 10 0 7 .588
Pittsburgh Steelers * 9 1 7 .559
Cleveland Browns 8 0 9 .471
Baltimore Ravens 8 0 9 .471
South Division S U N %
Tennessee Titans * 12 0 5 .706
Indianapolis Colts 9 0 8 .529
Houston Texans 4 0 13 .235
Jacksonville Jaguars 3 0 14 .176
West Division S U N %
Kansas City Chiefs * 12 0 5 .706
Las Vegas Raiders * 10 0 7 .588
Los Angeles Chargers 9 0 8 .529
Denver Broncos 7 0 10 .412

National Football Conference

East Division S U N %
Dallas Cowboys * 12 0 5 .706
Philadelphia Eagles * 9 0 8 .529
Washington Commanders 7 0 10 .412
New York Giants 4 0 13 .235
North Division S U N %
Green Bay Packers * 13 0 4 .765
Minnesota Vikings 8 0 9 .471
Chicago Bears 6 0 11 .353
Detroit Lions 3 1 13 .206
South Division S U N %
Tampa Bay Buccaneers * 13 0 4 .765
New Orleans Saints 9 0 8 .529
Atlanta Falcons 7 0 10 .412
Carolina Panthers 5 0 12 .294
West Division S U N %
Los Angeles Rams * 12 0 5 .706
Arizona Cardinals * 11 0 6 .647
San Francisco 49ers * 10 0 7 .588
Seattle Seahawks 7 0 10 .412
* Play-off-Teilnehmer