LASK-Teambesprechung
GEPA/Manuel Binder
Conference League

LASK hofft auf Neustart im hohen Norden

Der LASK hofft nach dem Ende der Ära Dominik Thalhammer unter Interimscoach Andreas Wieland im hohen Norden auf einen gelungenen Neustart. Anders als in der heimischen Bundesliga dürfen die Linzer im Europacup auf Erfolgserlebnisse zurückblicken. Das soll zum Auftakt der Europa Conference League am Donnerstag (18.45 Uhr) bei HJK Helsinki beflügeln. Allerdings muss der LASK gegen den finnischen Meister einige Stammkräfte vorgeben.

Laut Wieland war in den vergangenen Tagen unter den Spielern vor allem Selbstkritik zu hören. „Es war definitiv so, dass die Spieler ihre Leistungen hinterfragt haben“, sagte der 38-Jährige, der am Montag Thalhammer beerbt hatte. Der vormalige Assistent wird die Athletiker vorerst bis zur Winterpause betreuen. Wielands erste Ansprache sei angesichts der jüngsten Ergebnisse auch „bissig“ ausgefallen, sagte auch Mittelfeldspieler Peter Michorl: „Wir wollen das alles schnell wieder ins rechte Licht rücken. International können wir zeigen, was wir draufhaben. Das hat in den letzten Jahren ja sehr gut funktioniert.“

Personelle Verstärkungen blieben allerdings vor dem ersten Auftritt in der Conference League weitgehend aus. Die beim 0:2 gegen die Austria fehlenden Akteure Philipp Wiesinger, Marko Raguz, Petar Filipovic, Yannis Letard und Alexander Schmidt fallen weiter aus. Immerhin Rene Renner machte die Reise mit. „Schön ist die Personalsituation nicht“, meinte Wieland. An der Grundausrichtung der Mannschaft rütteln will er nicht. Man werde weiter proaktiv gegen den Ball spielen, „wie es bekannt ist beim LASK“, und wolle den direkten Zug nach vorne suchen.

LASK baut auf Trainereffekt

Der LASK hofft in der Conference League auf den Trainereffekt, unter Andreas Wieland soll es besser laufen als zuletzt in der Bundesliga.

Wichtig sei nun, „Stabilität und Einfachheit“ ins Spiel zu bekommen, merkte Wieland an. „Wir wollen uns über Aktionen Selbstvertrauen holen. Es gilt, eine Leistung auf den Platz zu bekommen, dass wir schnellstmöglich aus dieser Situation herauskommen.“ Gespielt wird in Helsinki auf Kunstrasen. Die Umstellung auf das künstliche Grün in der Bolt Arena unmittelbar neben dem Olympiastadion von 1954 im Norden der finnischen Hauptstadt soll aber laut Meinung der Linzer kein Problem sein.

Helsinki wieder auf Meisterkurs

Gegner Helsingin Jalkapalloklubi, oder kurz HJK, dürfte mehr Probleme bereiten. Der 30-fache Landesmeister liegt nach 19 Runden der finnischen Ganzjahresmeisterschaft mit 15 Siegen, drei Remis und nur einer Niederlage und einem Verhältnis von 32:9 Toren in der Tabelle klar voran. Den Titel in der „Veikkausliiga“ holte sich Helsinki schon im Vorjahr. „Die Statistik in der Liga ist sehr aussagekräftig. Das ist eine Mannschaft mit hoher Qualität“, merkte Wieland an. Dass die Finnen versuchen, ihr Spiel von hinten aufzubauen, würde seinem Team aber Möglichkeiten im Pressing geben.

Conference League, Gruppe A, erster Spieltag

Donnerstag, Beginn 18.45 Uhr:

Helsinki – LASK

Helsinki, Bolt Arena, SR Lewnikow (RUS)

Helsinki: Keto – Moren, Tenho, O’Shaughnessy, Murillo – Vaanen, Jair, Lingman – Valencic, Ro. Riski, Hostikka

LASK: Schlager – Boller, Maresic, Luckeneder – Flecker, Holland, Michorl, Potzmann – Hong, Karamoko, Goiginger

Helsinki stieg im Europacup zweimal um, ehe sich der Club in der Conference League wiederfand. In der Qualifikation zur Champions League scheiterte die Elf von Trainer Toni Koskela (38) in der zweiten Runde an Malmö FF (1:2, 2:2), in der Europa League in der dritten Runde an Fenerbahce Istanbul (0:1, 2:5). Im Kader der Finnen steht mit Stürmer Roope Riski ein ehemaliger Österreich-Legionär. Der 30-Jährige spielte von 2017 bis 2019 für St. Pölten. Im Europacup hat er in dieser Saison bereits acht Tore erzielt. Im defensiven Mittelfeld spielt mit Tim Sparv der finnische Teamkapitän.

Rapid-Ergebnis als Warnung

Trotz der beeindruckenden Statistik von HJK in der Meisterschaft sieht zumindest Michorl den LASK in der Favoritenrolle. „Wenn wir unser Spiel durchziehen, bin ich fest davon überzeugt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Aber das müssen wir auch zeigen“, sagte er. Und auch diesbezüglich zeigte sich der Mittelfeldspieler trotz der jüngsten Talfahrt in der Liga zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, dass jeder verstanden hat, worum es geht“, sagte der 26-Jährige.

Überzogene Zuversicht kann gegen Helsinki aber schnell zum Fall führen. Das musste bereits ein österreichischer Club in der jüngeren Vergangenheit schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Denn während für den LASK ein Gegner aus Finnland Neuland im Europacup ist, ist HJK schon einmal gegen Rapid erfolgreich angetreten. Im August 2014 setzten sich die Finnen nach einem 2:1 daheim und einem 3:3 im Wiener Ernst-Happel-Stadion im Play-off der Europa League durch.