Emma Raducanu (GBR) posiert mit ihrem US-Open-Pokal
Reuters/Michael Frey
Tennis

Raducanu gönnt sich nach Sensation Pause

US-Open-Siegerin Emma Raducanu hat ihren sensationellen Triumph bei den US Open noch nicht zur Gänze realisiert. Zumindest aber könne sie sich daran erinnern, dass sie nun ein Grand-Slam-Turnier gewonnen habe. „Das ist ein lustiges Gefühl“, sagte die erst 18-Jährige am Mittwoch. Nach den vergangenen intensiven Wochen gönnt sich die Britin nun vorerst eine Pause, um ein wenig Abstand zu gewinnen.

Ein Geheimnis für ihren Triumph sieht Raducanu, die als erste Qualifikantin ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte und im gesamten Turnierverlauf keinen Satz abgeben musste, in der 18 Monate langen Pause vom Tennis, ehe sie erst im vergangenen Juni überhaupt auf die WTA-Tour eingestiegen war. Ihre Eltern hätten darauf bestanden, dass sie in der intensiven Phase der Coronavirus-Pandemie ihre Schullaufbahn positiv abschließen solle.

„Danach habe ich jedes Match so gespielt wie mein letztes. So habe ich es den gesamten Sommer angelegt.“ Die drei Wochen inklusive Qualifikation bei den US Open habe sie sich nur auf die jeweilige Gegnerin und auf sich konzentriert, das habe sie einfach in allen ihren zehn ohne Satzverlust entschiedenen Spielen so gemacht.

Die auf ihren Major-Coup folgenden Auftritte haben beim Teenager Eindruck hinterlassen, insbesondere jener am Montagabend bei der New Yorker Met Gala. Wann sie wieder Turniere bestreiten werde, sei freilich noch offen. „Vielleicht kehre ich Anfang nächster Woche zum Training zurück, ich bin mir nicht sicher“, meinte die nun Weltranglisten-23. dazu.

Thiem von Leistung beeindruckt

Bei den Tenniskollegen hat ihr Erfolgslauf jedenfalls Begeisterung ausgelöst. Dominic Thiem, der Sieger der US-Open 2020, weist dem heurigen Titelgewinn der Britin Emma Raducanu im Frauen-Einzel in New York einen enormen Stellenwert zu. „Für mich zählt das zu den größten Leistungen im Frauen-Sport überhaupt“, sagte Thiem gegenüber Omnisport.

Die 18-Jährige hatte bei diesem Grand-Slam-Turnier mit dem Titelgewinn als Qualifikantin und ohne Satzverlust verblüfft. Das sei unglaublich und etwas, das es zuvor vielleicht nicht gegeben habe, so Thiem. Der Niederösterreicher zeigte sich von den Auftritten Raducanus sehr beeindruckt.

„Die Art, wie sie spielt, ihre Technik, wie sie sich bewegt, sie hat das gesamte Spiel irgendwie auf eine neue Ebene gehoben. Das zu sehen war großartig.“ Der nach einer Armverletzung rekonvaleszente Thiem sagte, er habe sehr viele Matches der US Open verfolgt. „Ich war traurig, dass ich nicht spielen konnte“, sagte er nach dem vom Russen Daniil Medwedew gewonnenen Männer-Finale. „Ich bin motiviert, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.“