Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer mit Spielern
GEPA/Philipp Brem
Europa League

Genk gegen Rapid in der Favoritenrolle

Nach einer souverän gemeisterten Qualifikation soll für Rapid in der Gruppenphase der Europa League die Kür folgen. Mit KRC Genk kommt zum Auftakt am Donnerstag (18.45 Uhr, live in ORF1) ein bekannter Gegner ins Allianz Stadion, mit dem sich die Wiener 2013 und 2016 im selben Bewerb auf Augenhöhe duelliert hatten. In der Favoritenrolle ist diesmal der belgische Vizemeister und Cupsieger. „Genk steht definitiv ein bisschen über uns“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.

Für Kühbauer sind die Belgier auch die „beste Mannschaft“ in der Gruppe H, wo auch noch West Ham United und Dinamo Zagreb vertreten sind. Vor allem die stark besetzte Offensive mit dem Nigerianer Paul Onuachu (20 Mio.), Theo Bongonda (elf Mio.) und dem japanischen Teamstürmer Junya Ito (acht Mio.) ist vom Marktwert her das Prunkstück der Truppe des Niederländers John van den Brom.

„Sie treten offensiv sehr flexibel auf, wechseln sehr oft die Positionen“, sagte Kühbauer. Sein Respekt ist nicht nur deshalb sehr groß. „Sie haben von vorne bis hinten wirklich gute Spieler in ihren Reihen.“ Vor Ehrfrucht erstarren will man allerdings keinesfalls. „Nur verteidigen, nur schauen, über die Runden zu kommen, wäre der falsche Weg. Wir wollen aggressiv nach vorne spielen, den Gegner stören und die Oberhand bekommen“, sagte der 50-Jährige und gab damit die Marschroute vor.

Rapid hofft auf Sieg gegen Genk

Rapid trifft am Donnerstag auf den belgischen Club Genk und hofft dabei auf einen erfolgreichen Start in die Europa-League-Gruppenphase.

Die Wiener hoffen darauf, auch im dritten Heimspiel gegen Genk unbesiegt zu bleiben. Auf ein 2:2 im Happel-Stadion 2013 war 2016 bereits im neuen Allianz Stadion ein 3:2-Sieg gefolgt. Seit damals hat Rapid von 15 Europacup-Heimspielen nur zwei verloren, und die gegen die Topgegner Inter Mailand (2019) und Arsenal (2020). Daneben stehen neun Siege und vier Unentschieden zu Buche.

Europa League, Gruppe H, erster Spieltag

Beginn 18.45 Uhr, live in ORF1

Rapid – Genk

Wien, Allianz Stadion, SR Tohver (EST)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Arase, Aiwu, Grahovac, Grüll – Fountas, Kara

Genk: Vandevoordt – Munoz, Cuesta, Lucumi, Arteaga – Thorstvedt, Eiting, Heynen – Bongonda, Onuachu, Ito

Spiel wird „definitiv kein Selbstläufer“

Diese Saison gab es Siege gegen Sparta Prag (CL/2:1), Anorthosis Famagusta (3:0) und Sorja Luhansk (3:0). „Wir haben drei Spiele gegen gute Mannschaften gewonnen, jetzt kommt der nächste Gegner, wo wir es wieder schaffen wollen. Jedes Spiel wird aber von den Protagonisten auf dem Platz entschieden. Zu sagen, aufgrund der drei Siege wird es ein Selbstläufer, das ist es definitiv nicht“, meinte Rapids Coach.

Ein positiver Faktor in der Vorbereitung sei es aber allemal, sagte Kühbauer. Das unterstrich auch Verteidiger Leo Greiml. „Wir haben in den letzten drei Qualirunden zu Hause richtig gut performt und haben auch die Fans im Rücken. Das pusht uns alle. Die Mannschaft brennt darauf, ein richtig tolles Spiel zu machen.“

Nicht zu Gesicht bekommen werden die Fans Goalie Richard Strebinger, der wegen Schulterschmerzen durch Paul Gartler ersetzt wird. Lion Schuster fällt ebenfalls aus, zudem wohl weiterhin auch Robert Ljubicic. Sein Einsatz sei laut Kühbauer „an der Kippe, eher unwahrscheinlich“. Dafür steht Filip Stojkovic wieder zur Verfügung.

Hofmann geht von „enger Angelegenheit“ aus

Maximilian Hofmann, der 2016 gegen Genk noch auf der Bank gesessen war und mittlerweile zum Kapitän aufgestiegen ist, rechnet mit einer engen Angelegenheit gegen die Belgier. „Sie sind ein richtig starker Gegner“, sagte der 28-jährige Innenverteidiger. Gefordert sei daher eine richtig starke Leistung. „Dass wir dazu imstande sind, haben wir in der Vergangenheit schon gezeigt“, sagte Hofmann.

Die Gegenwart ist allerdings nicht berauschend, mit acht Punkten aus sieben Spielen sind die Wiener in der Liga nur auf Rang neun zu finden. Die Vorfreude auf die Partie ist bei den Spielern deshalb aber nicht getrübt. „Donnerstagabend, volles Haus, es gibt nichts Schöneres für einen Fußballer, wir freuen uns darauf“, sagte Hofmann. Wo sich seine Elf in den nächsten „intensiven und schwierigen“ Wochen steigern müsse, sei kein Geheimnis. „Wir brauchen mehr Überzeugung und im letzten Drittel bessere Lösungen.“

Genk überzeugt in belgischer Liga

Die in der Champions-League-Qualifikation an Schachtar Donezk gescheiterten Belgier können mit ihrem Ligastart hingegen zufrieden sein. Sie liegen bei einem Spiel weniger nach Verlustpunkten gleichauf mit Leader Brügge. Bei der Europacup-Generalprobe endete mit einem 1:1 gegen Union SG eine Serie von drei Siegen am Stück. Gut möglich ist, dass im Herbst auch eine andere Serie endet. Genk holte bei vier EL-Anläufen immer den Gruppensieg.