Die Zuschauer in Mailand sahen in der ersten Hälfte eine klar überlegene Heimmannschaft. Inter agierte aggressiv und übte großen Druck aus, die Real-Abwehr um den als Innenverteidiger aufgebotenen Alaba geriet des Öfteren ins Wanken, konnte sich aber bei Thibaut Courtois bedanken. Der belgische Goalie machte einige hochkarätige Chancen der „Nerazzurri“ zunichte. Auf der Gegenseite verzeichnete Real in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Schuss auf das Tor.
Nach dem Seitenwechsel stabilisierte sich Real, konnte zunächst mit Glück einen Gegentreffer abwenden und wurde erst gegen Ende der Partie selbst immer gefährlicher. Lohn dafür war das Goldtor durch Rodrygo in der 89. Minute. Alaba spielte durch und sah in der 60. Minute nach einem Foul an Edin Dzeko die Gelbe Karte. „Es war kein einfaches Spiel. Es zeichnet uns aus, dass wir immer an unsere Qualitäten glauben und immer versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Wir hatten in der ersten Hälfte unsere Schwierigkeiten, sind dann aber besser aus der Kabine gekommen“, sagte Alaba auf Servus TV.
Alaba agierte zentral in der Defensive und versuchte mit lauten Kommandos seinem Team Stabilität und Ordnung zu geben. Vor allem in der ersten Hälfte gelang das aber nicht immer. „Es wird von mir verlangt, der Mannschaft zu helfen und zu coachen. Das gehört einfach dazu. Es hat Spaß gemacht. Ich bin sehr happy, dass es so geendet hat. Es ist wichtig, mit einem Sieg zu starten“, sagte der ÖFB-Teamkapitän.
Historischer Sieg für Sheriff Tiraspol
Das Parallelspiel in Gruppe D brachte einen historischen Sieg: Der krasse Außenseiter Sheriff Tiraspol feierte beim Debüt eines moldawischen Clubs in der Gruppenphase der Königklasse einen 2:0-Heimsieg gegen Schachtar Donezk. In Tiraspol brachte Adama Traore die Hausherren mit einem schönen Seitfallzieher in Führung (16.), Momo Yansane erhöhte nach der Pause per Kopf (62.) – beide Treffer legte der starke Brasilianer Cristiano auf.
Donezk hatte vor 6.500 Zuschauern zwar deutlich mehr Ballbesitz und dominierte über weite Strecken die Partie, doch die Gäste kamen zunächst nur zu einer gefährlichen Chance durch Lassina Traore. Gleichzeitig lud der CL-erprobte Club aus der Ukraine Tiraspol zu Kontern im ersten Durchgang ein – einen davon nutzte Traore. Der Club aus der abtrünnigen Region Transnistrien schaffte damit nach der erstmaligen Qualifikation – man mühte sich durch alle vier Runden – gleich die nächste Sensation zum Auftakt.
Liverpool besiegt in Schlagabtausch Milan
Liverpool schlug in der Neuauflage des legendären Champions-League-Finales von 2005 AC Milan an der Anfield Road mit 3:2. Ein Eigentor von Fikayo Tomori (9.) brachte die Hausherren in Führung, Mohamed Salah ließ einen Elfmeter und damit die Chance auf das 2:0 aus (14.). Kurz vor der Pause glückte Milan dank Ante Rebic (42.) und Brahim Diaz (44.) die vermeintliche Wende, doch nach dem Seitenwechsel drehte Liverpool auf – Salah (49.) und Jordan Henderson (69.) fixierten den Dreier der „Reds“, die in Gruppe B erster Tabellenführer sind, weil sich Atletico Madrid und der FC Porto mit 0:0 trennten.
In Gruppe C ist vorerst Ajax Amsterdam nach einem 5:1 bei Sporting Lissabon voran. Matchwinner für die Niederländer war Sebastien Haller mit vier Toren. Im zweiten Spiel gewann Dortmund in Istanbul gegen Besiktas mit 2:1. Jude Bellingham brachte die Gäste in der 20. Minute in Führung und bereitete kurz vor der Pause das zweite Tor der Dortmunder durch Erling Haaland optimal vor. Der Torjäger hat nun in 66 Bewerbspartien für die Deutschen 66-mal getroffen und hält bei 21 Treffern in 17 Champions-League-Spielen. Das Anschlusstor für Besiktas durch Francisco Montero (94.) kam zu spät.