Das erste Spiel in Gruppe A hatte Maccabi Tel Aviv bereits am Dienstag daheim gegen Alaschkert mit 4:1 gewonnen. Die Israelis führen damit nach dem ersten Spieltag punktegleich vor dem LASK. Der 38-jährige Wieland hatte erst am Montag, einen Tag nach der 0:2-Heimniederlage in der Bundesliga gegen die Austria, Dominik Thalhammer beerbt und damit in der Conference League sein Debüt als Cheftrainer gegeben.
Wieland, der zunächst bis zur Winterpause im Amt bleiben soll, musste weiter auf die Verletzten Philipp Wiesinger, Marko Raguz, Petar Filipovic, Yannis Letard und Alexander Schmidt verzichten. Rene Renner machte die Reise nach Finnland zumindest mit und kam sogar zu einem Kurzeinsatz. Bereits in der Startaufstellung war unter Wieland eine Veränderung ersichtlich. James Holland durfte wieder auf der von ihm bevorzugten Sechserposition spielen.
Maresic staubt zum 1:0 ab
Die erste gute Möglichkeit hatte der LASK nach einem von Thomas Goiginger getretenen Eckball. Holland schloss per Kopf ab, der Ball ging aber ins Außennetz (14.). Wenig später fiel das 1:0 nach einem Freistoß aus rund 18 Metern. Helsinki-Tormann Hugo Keto konnte den flachen Direktschuss von Jan Boller zwar noch abwehren, doch Maresic (17.) staubte zur Gästeführung ab.
Helsinkis beste Aktion vor der Pause war in der 28. Minute. Santeri Hostikka zog von der Strafraumgrenze ins kurze linke Eck ab, doch LASK-Goalie Alexander Schlager ließ sich nicht überraschen und klärte zum Corner. Auf der Gegenseite hatte dann Peter Michorl das 2:0 auf dem Fuß, sein Weitschuss verfehlte aber knapp das Ziel (29.).
Bei Helsinki ging die größte Gefahr von Hostikka aus. Der Stürmer verzog einen Schuss klar (37.), spielte wenig später aber gut für Lucas Lingman auf, dessen Abschluss über das Tor ging (40.). Auch der LASK kam vor der Pause noch einmal gefährlich vor das Tor der Hausherren, doch Goiginger verfehlte einen Pass von Florian Flecker ins Zentrum des Strafraums knapp (45.).
Finnen werden gefährlicher
Die Finnen wurden nach Wiederanpfiff gefährlicher. LASK-Kapitän Schlager musste sich bei einem Schuss von Roope Riski (49.) auszeichnen. Holland vergab dann für die Gäste eine gute Gelegenheit. Der Australier stoppte eine Flanke von Flecker mit der Brust ab, schoss aber über das Tor (53.). Danach gab es eine Doppelchance für Helsinki (58.). Zunächst konnte Boller einen Schuss von Filip Valencic blocken, danach scheiterte Jair knapp. In beiden Aktionen kam das Zuspiel vom zur Pause eingewechselten Riku Riski.
Wieland reagierte und brachte Monschein für Mamoudou Karamoko sowie Lukas Grgic für Holland (64.). Bereits zuvor war Sascha Horvath für Hong Hyun Seok (55.) in Spiel gekommen, der für einige Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgte. Helsinki war dem Ausgleich allerdings näher als der LASK dem 2:0 – und so kam es zum nächsten Doppeltausch bei den Linzern: Torschütze Maresic machte für Renner Platz, und Husein Balic ersetzte Goiginger (79.).
Monschein sorgt für die Entscheidung
Die Entscheidung zugunsten der Oberösterreicher fiel in der Schlussphase durch eine Kombination von zwei frischen Kräften. Horvath lief auf dem rechten Flügel nach vorn und verlagerte das Spiel mit einer Flanke auf Monschein nach links. Der Ex-Austrianer stoppte sich den Ball und zirkelte ihn überlegt an Helsinki-Schlussmann Keto vorbei ins Lange Eck (89.).
Stimmen zum Spiel:
Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Das war heute ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich habe den Jungs einen einfachen Matchplan mitgegeben – und den haben sie gut umgesetzt. Mit Kampfgeist haben wir HJK die Schneid abgekauft und so den verdienten Sieg eingefahren. Besonders freut mich, dass die Mannschaft bis zum Schluss alles gegeben hat und wir zu null gespielt haben. Die drei Punkte kommen mit nach Linz – das fühlt sich sehr gut an.“
Alexander Schlager (LASK-Tormann): „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie hat von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben. Wir wollten die Intensität hoch halten, wir wollten schnell nach vorne spielen – sie haben das alles super umgesetzt. Auch wenn es in der zweiten Hälfte ein Kampf war – jeder hat ihn angenommen.“
„Es war sehr intensiv, vor allem in der zweiten Hälfte, da sind uns schon auch ein bisschen die Kräfte ausgegangen, sodass wir es vom Taktischen her nicht mehr so gut gelöst haben. Und Helsinki hat es auch sehr gut gemacht, kontrolliert, mit viel Ruhe. Ein Erfolgserlebnis tut uns richtig gut. Aber nur weil wir heute gewonnen haben, wird es am Sonntag (gegen Austria Klagenfurt, Anm.) kein Selbstläufer.“
UEFA Europa Conference League, Gruppe A, erster Spieltag
Donnerstag:
Helsinki – LASK 0:2 (0:1)
Helsinki, Bolt Arena, SR Lewnikow (RUS)
Tor:
0:1 Maresic (17.)
0:2 Monschein (89.)
Helsinki: Keto – Moren, Tenho, O’Shaughnessy, Murillo (86./Olusanya) – Vaananen (46./Ri. Riski), Jair, Lingman – Valencic, Ro. Riski, Hostikka (72./Browne)
LASK: Schlager – Boller, Maresic (79./Renner), Luckeneder – Flecker, Holland (64./Grgic), Michorl, Potzmann – Hong (55./Horvath), Karamoko (64./Monschein), Goiginger (79./Balic)
Gelbe Karten: Jair bzw. Flecker, Boller, Horvath, Potzmann
Die Besten: Hostikka, Jair bzw. Schlager, Maresic, Holland