Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl und Manchester-City-Coach Pep Guardiola
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Fußball

Guardiola zieht vor Hasenhüttl den Hut

Manchester City gilt am Samstag (16.00 Uhr) in der fünften Runde der Premier League im Heimspiel gegen Southampton als klarer Favorit. Während der englische Meister zuletzt vier Siege in Folge bei einem Torverhältnis von 17:4 feierte, warten die „Saints“ nach vier Runden noch immer auf den ersten Sieg. Trotzdem warnte City-Coach Josep Guardiola vor dem Nachzügler, auch wegen dessen Trainer Ralph Hasenhüttl.

„Ralph lässt so ähnlich wie wir spielen. Sie sind sehr gefährlich und haben große Qualität“, sagte der Katalane, der Hasenhüttl schon aus gemeinsamen Zeiten in der deutschen Bundesliga kennt. Ein Lob, das Hasenhüttl gerne annimmt. „Nette Worte hört von ihm normalerweise immer erst nach dem Spiel – wenn er gewonnen hat“, sagte der 54-Jährige in einem Interview auf der Vereinswebsite. „Das ist also schön. Aber im Ernst: Ich genieße diese Spiele gegen Pep.“

Besonders bitter endete für Guardiola das Duell mit Hasenhüttl im Juli 2020, als Southampton 1:0 siegte. Danach folgten jedoch zwei Siege von Manchester City. Die Chancen auf den dritten Streich stehen gut, schließlich überzeugten die „Citizens“ zuletzt vor allem offensiv beim 6:3 in der Champions League gegen RB Leipzig. „Pep zu überraschen, ist ziemlich schwer, weil er immer die richtigen Antworten findet“, sagte Hasenhüttl. „Aber unser Ziel ist es, das Spiel so lange wie möglich offenzuhalten.“

Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl
Reuters/Peter Nicholls
Für Hasenhüttl sind Duelle gegen Manchester City immer etwas ganz Besonderes

Vorfreude auf Duell mit Meister

Genau diese Herausforderungen machen seinen Job aber so einzigartig. „Deshalb ist die Premier League so besonders, jedes Wochenende trifft man auf einen fantastischen Gegner und einen sehr erfahrenen Trainer“, erklärte der Steirer. „Das Gefühl vor einem Spiel ist eine Mischung aus Vorfreude auf das Kommende, hohem Respekt vor dem Gegner, aber immer der Hoffnung auf die große Überraschung. Wir haben auch einige Qualitäten und wir müssen an das glauben, was wir tun.“

Guardiola hofft beim Duell gegen Southampton auf einen größeren Rückhalt auf der Tribüne, beim 6:3-Spektakel gegen Leipzig waren „nur“ 38.000 Zuschauern im Stadion. „Wir haben in den letzten drei Heimspielen 16 Tore erzielt. Deshalb möchte ich, dass am Samstag mehr Leute kommen. Wir brauchen die Fans, denn wir werden müde sein“, erklärte Guardiola.

Fans wehren sich gegen Kritik

Diese Aussage bezeichnete ManCitys offizieller Fanclubchef Kevin Parker als „frustrierend und nicht faktenbasiert. Unsere Zuschauerzahlen sind exzellent.“ In nationalen Bewerben sind bei Heimspielen des Meisters rund 55.000 Personen zugelassen – der Schnitt in der vergangenen Ligasaison betrug 54.219. In den ersten beiden Matches dieser Spielzeit kamen jeweils über 51.000 Menschen.

Das Champions-League-Spiel gegen Leipzig sei wie so manches „Königsklassen“-Match in der Vergangenheit ein Ausreißer nach unten gewesen. „Guardiola ist der beste Trainer der Welt, aber er versteht nicht, dass Spiele an einem Mittwochabend für manche ein Problem sind“, sagte Parker. Citys Etihad Stadium bekam von rivalisierenden Gruppierungen schon vor Jahren den Spitznamen „Emptyhad“ verpasst. „Aber dafür gibt es keine Grundlage. Und Guardiola spielt den Anhängern anderer Teams mit seinen Aussagen in die Hände“, kritisierte Parker.

United will Ausrutscher abhaken

Keine Diskussionen über Zuschauerzahlen gibt es im Zusammenhang mit Liverpools Stadion an der Anfield Road – die Arena wird auch am Samstag gegen Crystal Palace prall gefüllt sein. Die „Reds“ halten bei zehn Punkten, so wie Spitzenreiter Manchester United und der Zweite Chelsea. United will am Sonntag bei Rapids Europa-League-Gegner West Ham Wiedergutmachung für die Champions-League-Niederlage gegen die Young Boys betreiben, die „Blues“ absolvieren das London-Derby beim einen Zähler zurückliegenden Siebenten Tottenham. Ebenfalls am Sonntag tritt ÖFB-Teamgoalie Daniel Bachmann mit Watford auswärts gegen das noch punktelose Schlusslicht Norwich an.

Englische Premier League, 38. und letzte Runde

Sonntag, 22. Mai:
Manchester City Aston Villa 3:2
Liverpool Wolverhampton 3:1
Chelsea Watford * 2:1
Arsenal Everton 5:1
Norwich Tottenham 0:5
Crystal Palace Manchester United 1:0
Brighton & Hove West Ham 3:1
Brentford Leeds 1:2
Burnley Newcastle 1:2
Leicester Southampton 4:1
* mit Bachmann

Tabelle: