Jubel von  Austria-Trainer Manfred Schmid
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Austria möchte nach Befreiungsschlag mehr

Nach sechs erfolglosen Anläufen hat die Wiener Austria vergangene Woche in der siebenten Runde mit einem 2:0 beim LASK den ersten Saisonsieg in der Admiral Bundesliga eingefahren. Am Samstag soll die zarte Knospe des Erfolgs der „Veilchen“ im Heimspiel der achten Runde gegen SCR Cashpoint Altach aufgehen. Austria-Coach Manfred Schmid bemühte sich im Vorfeld jedoch, Fans und Spieler auf dem Boden der Realität zu halten.

Das kommende Programm nährt zumindest auf dem Papier die Austria-Hoffnung, dass dem ersten Sieg gegen dem LASK kurzfristig weitere folgen könnten. Angefangen mit den Altachern am Samstag (17.00 Uhr) bekommen es die Wiener in den kommenden Runden noch mit Hartberg, dem Wolfsberger AC und der Admira zu tun. Trainer Schmid wollte die Erwartungen allerdings nicht zu hoch schrauben. Schon das Spiel gegen Altach sei ein „Duell auf Augenhöhe“, so der Coach.

„Es gibt andere Mannschaften, die gegen Altach und Hartberg verloren haben“, erinnerte der Austria-Coach an die Erfolge der vermeintlichen Außenseiter gegen Rapid. Natürlich wolle man für die Fans den ersten Heimsieg der Saison anschreiben. „Aber wir dürfen nicht kopflos sein und glauben, dass wir jetzt die anderen an die Wand spielen.“ Die Austria liegt nach sieben Runden mit sieben Punkten auf Rang zehn, Altach ist mit acht Zählern Siebenter.

Admiral Bundesliga, achte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Altach

Generali Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Handl, Suttner – Fischer, Martel, Fitz, Demaku – Huskovic, Djuricin

Altach: Casali – Bukta, Zwischenbrugger, Dabanli, Ndiaye, Edokpolor – Thurnwald, Haudum, Prokopic – Nuhiu, Krizman

Austria-Mentalität wieder da

Trainerkollege Damir Canadi streute dem kommenden Gegner und vor allem Schmid Rosen. Die Austria habe sich gegen den LASK (2:0) verdientermaßen belohnt, meinte der Coach der Altacher. „Wenn man die Austria in den letzten Jahren verfolgt hat, hat Manfred es geschafft, eine gewisse Leidenschaft, eine gewisse Mentalität in dieses Team reinzubringen“, sagte der gebürtige Wiener.

„Man hat immer eine Austria gefordert, die es in meiner Zeit vor 30, 40 Jahren gegeben hat. Immer schön Fußball zu spielen. Jetzt spielen sie richtig gut Fußball und haben auch eine gute Leidenschaft. Das wird eine schwierige Aufgabe“, meinte Canadi, den mit seinem Gegenüber Violettes verbindet. Der Altach-Trainer spielte als junger Profi gemeinsam mit Schmid für die Austria. Im Training habe es durchaus Reibereien gegeben, sagte Schmid. „Aber nur, weil wir beide sehr ehrgeizig sind. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis.“ Altach sei auch nun ein unangenehmer Gegner.

Damit die drei Zähler im Süden Wiens bleiben, will die Austria aber einiges, wenn nicht alles investieren. Verletzte gibt es bei den Violetten derzeit keine. Schmid könnte erneut seine Formation ändern. Im Training vermittle ihm seine Mannschaft ein gutes Gefühl, so der 50-Jährige. Er will die vielen jungen Spieler fordern. „Wir versuchen, sehr viel und sehr hart zu trainieren. Ich habe das Gefühl, dass junge Spieler mehr arbeiten müssen als ältere Profis, die vielleicht mehr Pausen brauchen“, sagte Schmid.

Altach-Trainer Damir Canadi
APA/Dietmar Stiplovsek
Altach-Coach Canadi verbindet mit seinem kommenden Kontrahenten Schmid mehr als nur der Trainerberuf

Altach wird abwarten

Altach will jedoch nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. „Wir haben seit dem Rapid-Spiel keinen Sieg mehr eingefahren, da wären die drei Punkte wichtig. Wir sind eine Mannschaft, die in dieser Liga, mit Ausnahme von Salzburg, jeden Gegner schlagen und gegen jeden verlieren kann“, betonte Canadi. Auch ihm stehen bis auf Ersatztorhüter Jakob Odehnal alle Spieler zur Verfügung. Stammkeeper Tino Casali stand wieder im Training, er sollte am Freitag noch einen Fitnesstest absolvieren.

Die Vorarlberger werden in der Generali Arena abwartend erwartet. Der Fokus liegt derzeit auf Stabilität in der Defensive, betonte Canadi. Diese sei nach wie vor noch nicht so gegeben, wie er sich das vorstelle. In der Dreierkette in der Abwehr fühle sich die Mannschaft im Moment wohler. Das hätten die Spieler so kommuniziert. „Natürlich nimmt man sie da ins Boot hinein. Es ist nicht so, dass ich alles diktatorisch entscheide“, meinte Canadi.