In der ersten Hälfte entwickelte sich rasch eine lebhafte Partie mit einigen Chancen. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gäste, die durch Eliel Peretz (19.) und Thorsten Röcher (25.) auch verdient mit einer 2:0-Halbzeitführung in die Kabine gingen. Nach dem Treffer von Tai Baribo, der in der 57. Minute einen mustergültigen Konter vollendete, war die Messe in Ried aber noch nicht gelesen, da Wießmeier (62.) und Leo Mikic (70.) verkürzten und die Innviertler bis zum Schluss noch alles versuchten und dafür belohnt wurden.
Der Brasilianer Valdir, von Ried-Coach Andreas Heraf erstmals von Beginn aufgeboten, verzeichnete in der neunten Minute die erste Gelegenheit. Sein Abschluss Richtung langes Eck verfehlte selbiges aber doch klar. Danach tauchte der WAC in seine offensiv produktivste Phase im Spiel ein. Amar Dedic (15.) traf zunächst aus der Distanz die Stange, ehe Peretz nach Vorarbeit von Röcher die Führung besorgte. Der Israeli verwertete per Direktabnahme mit der Innenseite zum 1:0.
Torreiches Remis zwischen Ried und WAC
Die Wolfsberger führen bereits mit 3:0, doch die Innviertler kämpfen sich zurück.
WAC zunächst effizienter
Wenig später legte Jonathan Scherzer nach einem öffnenden Pass von Michael Liendl volley auf den heranlaufenden Röcher, der per Kopf zur Stelle war. Anschließend waren allerdings die Rieder am Drücker. In der 27. Minute rettete Dedic nach einem Durchbruch von Mikic kurz vor der Linie. Keine Minute später versuchte es Wießmeier nach einem Corner aus dem Rückraum, WAC-Torhüter Alexander Kofler (41.) rettete bei einem Mikic-Abschluss auf das kurze Eck. Nach der Pause strich ein Schuss des für Valdir eingewechselten Murat Satin (54.) knapp vorbei.
Bundesliga, achte Runde
Die Kärntner bewiesen auf der anderen Seite Effizienz, Baribo schloss eine Kombination über Röcher und Peretz aus kurzer Distanz zum 3:0 ab. Danach hatte Ried Chancen im Minutentakt, Wießmeier traf. Ein Tor von Mikic wurde wegen Handspiels zu Recht mit Unterstützung des Videoassistenten zurückgenommen, bei seinem zweiten Treffer stand der Kroate nicht im Abseits – was auch im VAR-Raum bestätigt wurde.
Wießmeier vollendet Aufholjagd
In der Schlussphase ging die Partie hin und her. Baribo vergab in der 81. Minute eine hochprozentige Möglichkeit alleine vor Samuel Sahin-Radlinger. Nach Offenbacher-Flanke schlug es aber auf der Gegenseite ein, Wießmeier finalisierte die Aufholjagd. Damit war im insgesamt neunten Spiel unter Heraf in Ried das dritte Remis perfekt – zudem gewann man sechsmal.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Heraf (Ried-Trainer): „Nach dem 0:3 gegen einen sehr starken Gegner habe ich nicht mehr an den Ausgleich geglaubt. Es war aber ein ordentliches Spiel über 90 Minuten. Wir waren auch in der ersten Halbzeit gut, aber der WAC hat da seine Qualität ausgenutzt. Es war unsere beste Leistung bis jetzt. Bei 0:3 haben wir umgestellt und sind volles Risiko gegangen. Wir hatten nichts mehr zu verlieren, und es ist viel aufgegangen. Mikic hat heute so eine Art Durchbruch geschafft. Bei 2:3 hatte der WAC noch zwei Matchbälle. Es ist logisch, dass der Gegner in dieser Situation Raum findet, und beim WAC bedeutet Raum meistens eine Torchance.“
Robin Dutt (WAC-Trainer): Wir hatten einen Plan für das Spiel, weil wir wussten, dass Ried eine harte Nuss wird. Die Mannschaft hat es gut gemacht, vor allem im Halbfeld und die Flanken haben wir gut gespielt. Wir waren sehr präsent. Beim 2:0 habe ich noch gewarnt, dass es eng wird, bei 3:0 hofft man natürlich, dass es gut zu Ende geht. Ried hat dann noch einmal neue Leute gebracht, sehr viel über die Flanken gespielt. Wir haben zu viele Aktionen zugelassen, da macht man automatisch defensiv Fehler, und wir haben auch noch Chancen vergeben. In dieser Situation müssen wir das entweder wegverteidigen oder den Sack zumachen."
Admiral Bundesliga, achte Runde
Samstag:
Ried – WAC 3:3 (0:2)
Ried, Josko Arena, SR Gishamer, 4.030 Zuschauer
Torfolge:
0:1 Peretz (19.)
0:2 Röcher (25.)
0:3 Baribo (57.)
1:3 Wießmeier (62.)
2:3 Mikic (70.)
3:3 Wießmeier (94.)
Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Jovicic (60./Chabbi), Plavotic, F. Seiwald (88./Lercher) – Stosic, Nutz, Offenbacher – Valdir (46./Satin), Mikic (85./Diomande)
WAC: Kofler – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Peretz (73./Sprangler), Liendl, Stratznig (85./Gugganig) – Röcher, Baribo (85./Vizinger)
Gelbe Karten: Offenbacher, Wießmeier bzw. Peretz, Kofler
Die Besten: Mikic, Wießmeier, Nutz bzw. Röcher, Dedic, Peretz