Für Ritzinger ist der zweite WM-Einsatz seiner Karriere. Bei seiner Premiere in Imola war er 2020 im Zeitfahren 46. geworden. Bei der jüngsten EM verlor der Wiener als 20. gut zwei Minuten auf die Besten. Die Top Drei von Trento, Europameister Stefan Küng (SUI), WM-Titelverteidiger Filippo Ganna aus Italien und der Belgier Remco Evenepoel, gelten auch bei der WM als Mitfavoriten, dazu kommt mit Wout van Aert ein weiterer Belgier.
Der slowenische Olympiasieger Primoz Roglic verzichtet, will aber im abschließenden Straßenrennen am nächsten Sonntag antreten. Ex-Weltmeister Tom Dumoulin musste nach einer Kollision mit einem Auto am Handgelenk operiert werden und fehlt im Einzeitfahren ebenfalls.
Damen-Bewerb mit Kiesenhofer
Im Damen-Rennen peilt Kiesenhofer, bei der EM zuletzt Siebente, wie in den beiden Jahren davor zumindest eine WM-Top-20-Platzierung an. Im Vorjahr war die Niederösterreicherin WM-18. gewesen. Anna van der Breggen hatte in Imola das Double geschafft und beide Rennen gewonnen, diesmal tritt die Niederländerin aber im Zeitfahren nicht an. Vizeweltmeisterin Marlen Reusser (SUI) will nach dem Gewinn des EM-Titels im Kampf gegen die Uhr erneut reüssieren.
Trotz der Coronavirus-Pandemie wird die Fankulisse in der Region Flandern enorm sein, wo an acht Tagen elf Regenbogentrikots vergeben werden. Die Zeitfahrbewerbe zum Jubiläum anlässlich 100 Jahre Weltmeisterschaften führen von der Nordsee-Küstenstadt Knokke-Heist ins historische Zentrum von Brügge, die Straßenrennen werden nach Start in Antwerpen auf einem Rundkurs um Leuven entschieden.
In der Prüfung gegen die Uhr sind die Strecken – 43,4 Kilometer für die Männer und 30,3 für die Frauen – flach. Der Wind könnte die Aufgabe erschweren. Im U23-Zeitfahren der Herren ist Tobias Bayer am Montag für Österreich im Einsatz. Für den Oberösterreicher ist es der Auftakt zu einer anstrengenden WM-Woche mit weiteren Starts in Straßenrennen und Mixed-Team-Zeitfahren.