Neun Punkte fehlen Leipzig nach dem schwächsten Bundesliga-Start der Clubgeschichte schon auf die Bayern, in sechs Pflichtspielen (ohne Cup) steht nur ein Sieg zu Buche. „Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen, aber es kommt“, sagte Marsch am Samstag und gestand: „Wir sind in einer schwierigen Phase, aber ich glaube an die Mannschaft.“
Amadou Haidara (71.) rettete in einem mitreißenden Spiel den Punkt für die Sachsen. Insgesamt sechs Tore fielen, vier wurden nach Videobeweis aberkannt, dazu gab es zwei Stangenschüsse. DFB-Teamchef Hansi Flick spendierte immerhin Lob für den ehemaligen Salzburg-Coach Marsch. „Die Mannschaft hat Qualität, der Trainer hat eine gute Idee. Manchmal dauern Dinge eben etwas länger.“
Bayern spielen sich in einen Rausch
Recht schnell ging es hingegen in München, wo Bochum nur eine Viertelstunde mit Bayern mithalten konnte. „Auf dem Platz hatten wir richtig Spaß. Die Stimmung war zwischenzeitlich schon ein bisschen wie im Bierzelt“, sagte Bayerns zweifacher Assistgeber Thomas Müller. „So kann es weitergehen, wir bleiben dran.“ Es war der siebente Pflichtspielsieg in Folge, davor hatte man unter Nagelsmann weder in der Vorbereitung noch zum Auftakt in Gladbach (1:1) ein Spiel gewonnen.
Bayern, das ab der 62. Minute auch Marcel Sabitzer aufbot, scheint nun im Rhythmus und zumindest national kaum aufzuhalten. VfL-Coach Thomas Reis musste mehrmals schlucken. „Ich bin maßlos enttäuscht, schäme mich auch, da ich die Verantwortung habe. Mit sieben Gegentoren kannst du dich noch relativ glücklich schätzen.“
Ärger bei Gladbach und Hütter
Das kann Mönchengladbachs neuer Coach Adi Hütter nach dem 0:1 gegen Augsburg und vier Punkten aus fünf Spielen sicher nicht von sich behaupten. „Es ist natürlich enttäuschend für uns, das sind nicht unsere Ansprüche. Daher dürfen wir uns ärgern“, sagte Hütter. Der im Sommer für 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt geholte Vorarlberger soll die Borussia eigentlich zurück nach Europa führen. Doch jetzt fällt die Startbilanz exakt so mager aus wie vor drei Jahren bei seinem Beginn in Frankfurt. Die spätere Blütezeit der Eintracht unter Hütter könnte auch den Gladbachern Mut machen.
Mehr als 70 Prozent Ballbesitz hatten die Borussen von Hannes Wolf und dem verletzten Stefan Lainer. Aber mehr als einen Topangriff beim nicht zählenden Abseitstor von Alassane Plea brachten sie nicht zustande. „Wenn ich die zweite Halbzeit sehe, ist es einfach ärgerlich, dass wir kein Kapital daraus schlagen“, stöhnte Hütter. „Jetzt wartet Dortmund auf uns, das ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber“, sagte er mit Blick auf die spezielle Partie gegen seinen Vorgänger Marco Rose. „Wir müssen versuchen, in die Erfolgsspur zu finden.“
Deutsche Bundesliga, fünfte Runde
Sonntag:
Wolfsburg – Frankfurt 1:1 (0:1)
Tore: Weghorst (70.) bzw. Lammers (38.)
Wolfsburg: Pervan Ersatz, Schlager (verletzt) nicht im Kader
Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Ilsanker ab 82. Minute
Dortmund – Union Berlin 4:2 (2:0)
Tore: Guerreiro (10.), Haaland (24., 83.), Friedrich (52./Eigentor) bzw. Kruse (57./Elfmeter), Voglsammer (81.)
Union: Trimmel Ersatz
Stuttgart – Leverkusen 1:3 (1:2)
Tore: Mangala (38.) bzw. Andrich (2.), Schick (19.), Wirtz (70.)
Rote Karte: Andrich (31./Leverkusen)
Stuttgart: Kalajdzic (verletzt) nicht im Kader
Leverkusen: Baumgartlinger (verletzt) nicht im Kader
Samstag:
Bayern München – Bochum 7:0 (4:0)
Tore: Sane (17.), Kimmich (27., 65.), Gnabry (32.), Lampropoulos (43./Eigentor), Lewandowski (61.), Choupo Moting (79.)
Bayern: Sabitzer ab 62. Minute
Augsburg – Mönchengladbach 1:0 (0:0)
Tor: Niederlechner (80.)
Augsburg: Gregoritsch (verletzt) nicht im Kader
Gladbach: Wolf ab 46. Minute, Lainer (verletzt) nicht im Kader
Köln – Leipzig 1:1 (0:0)
Tore: Modeste (53.) bzw. Haidara (71.)
Köln: Ljubicic spielte durch, Schaub Ersatz, Kainz gesperrt
Leipzig: Laimer ab 93. Minute
Mainz – Freiburg 0:0
Mainz: Onisiwo ab 46. Minute, Stöger ab 88. Minute, Nemeth Ersatz
Freiburg: Lienhart spielte durch
Bielefeld – Hoffenheim 0:0
Bielefeld: Prietl und Schöpf spielten durch, Wimmer bis 59. Minute
Hoffenheim: Grillitsch spielte durch, Baumgartner bis 71. Minute, Posch Ersatz
Freitag:
Hertha BSC – Fürth 2:1 (0:0)
Tore: Ekkelenkamp (61.), Bauer (79./Eigentor) bzw. Hrgota (79./Elfmeter)