Lamar Jackson
Reuters/USA Today Sports/Tommy Gilligan
NFL

Jacksons Beine entscheiden Starduell

Lamar Jackson hat im vierten Anlauf erstmals das Duell der Jungstars der National Football League (NFL) mit Patrick Mahomes für sich entschieden. Der 24-Jährige führte die Baltimore Ravens am Sonntag dank seiner schnellen Beine am zweiten Spieltag nach Rückstand noch zu einem dramatischen 36:35-Erfolg über die Kansas City Chiefs. Weiter in meisterlicher Form bleibt derweil Altstar Tom Brady.

In Baltimore sah es im dritten Viertel noch nach dem vierten Sieg für Kansas City im vierten Duell der wertvollsten Spieler der Saisonen 2018/19 Mahomes und 2019/20 Jackson aus. Die Chiefs gingen dank eines 46-Yard-Passes von Mahomes auf seinen Tightend Travis Kelce mit 35:24 in Führung. Es war der dritte erfolgreiche Pass in die Endzone des Superstars an diesem Abend – am Ende war es aber für den zweiten Sieg im zweiten Spiel zu wenig.

Denn Jackson selbst brachte Baltimore mit einem Lauf über zwei Yards in die Endzone wieder heran. Im Schlussviertel führte der Ravens-Spielmacher sein Team erneut bis knapp vor die Goalline der Chiefs und vollendete die Angriffsserie mit einem Salto zur Führung. Bis dahin hatte Jackson zwar einen 42-Yard-Touchdownpass auf Marquise Brown aus dem Arm geschüttelt, aber auch zwei Interceptions fabriziert.

Ballverlust besiegelt Chiefs-Niederlage

Weil aber Baltimore nach Jacksons Touchdown-Läufen zweimal mit einer Two-Point-Conversion scheiterte, hatte Mahomes noch genug Zeit, die Partie wieder auf Seite der Chiefs zu ziehen. Doch ein Ballverlust von Runningback Clyde Edwards-Helaire brachte Kansas City auf die Verliererstraße. Beinahe hätten die Chiefs den Ball noch einmal zurückerhalten, doch Jackson schaffte in der Schlussminute im vierten Versuch den nötigen Yard Raumgewinn und konnte danach die Zeit runterlaufen lassen.

„Wir haben zusammengehalten und sind konzentriert geblieben. Einfach weiter machen und nicht aufgeben“, sagte Matchwinner Jackson, nachdem er und seine Teamkollegen am ersten Spieltag in einer dramatischen Verlängerung bei den Las Vegas Raiders den Kürzeren gezogen hatten. Beim vierten Versuch im Schlussabschnitt gab es für den 24-Jährigen keinen Zweifel, dass er das Risiko eingehen würde, obwohl die Chiefs bei einem Scheitern bereits in der Hälfte Baltimores gestartet wären. Mit einem „Hell, yeah“ beantwortete Jackson die Frage von Coach John Harbaugh, ob er es denn wagen wolle.

Lamar Jackson
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Jackson (Mi.) nahm in der entscheidenden Phase die Verantwortung auf seine Schultern

Bei Kansas City, das erstmals in fünf Jahren ein Spiel im Monat September verlor, ärgerte man sich vor allem über die Ballverluste in entscheidenden Momenten. „Ballverluste bringen dich in dieser Liga um, und wir hatten zwei in einer kritischen Phase“, sagte Chiefs-Cheftrainer Andy Reid zum Malheur von Edwards-Helaire und einer Interception von Quarterback Mahomes, die den Vorwärtsdrang des Champions von 2020 und letztjährigen Vizemeisters hemmte.

Brady-Show und zahlreiche Verletzungen

Titelverteidiger Tampa Bay Buccaneers ist hingegen weiter mit einer weißen Weste unterwegs. Die Mannschaft rund um die lebende Legende Tom Brady schickte nach dem knappen Auftaktsieg über die Dallas Cowboys die Atlanta Falcons mit 48:25 nach Hause. Brady war mit fünf Touchdownpässen einmal mehr der Vater des Erfolges. Dennoch sieht der 44-Jährige noch Luft nach oben. „Ich denke, wir können noch besser werden“, sagte der siebenfache NFL-Champion Brady. Der Sieg über den Divisionsrivalen fühle sich aber "gut an, und es gibt viel, auf dem wir aufbauen können.

Tom Brady
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Brady zeigte auch gegen die überforderten Falcons aus Atlanta keine Altersspuren

Zahlreiche Quarterback-Kollegen von Brady mussten ihre Einsätze zuvor verletzt abbrechen. Tua Tagovailoa spielte nur im ersten Viertel beim 0:35 der Miami Dolphins gegen die Buffallo Bills und fiel dann mit einer Rippenverletzung aus. Routinier Andy Dalton verletzte sich beim 20:17 der Chicago Bears gegen die Cincinnati Bengals am Knie und musste erneut Zukunftsaktie Justin Fields den Platz als Spielmacher überlassen.

Bei den Houston Texans war die Partie für Tyrod Taylor frühzeitig beendet. Bei der 21:31-Niederlage gegen die Cleveland Browns konnte er nach einem eigenen Touchdown nicht weitermachen. Die Indianapolis Colts mussten zum Ende der 24:27-Niederlage gegen die Rams auf Carson Wentz verzichten. Der erst vor dieser Saison nach Indianapolis gewechselte langjährige Quarterback der Philadelphia Eagles verletzte sich am Fußgelenk und könnte länger ausfallen.

National Football League

Donnerstag, 16. September:
Washington NY Giants 30:29
Sonntag, 19. September:
Miami Buffalo 0:35
NY Jets New England 6:25
Pittsburgh Las Vegas 17:26
Cleveland Houston 31:21
Chicago Cincinnati 20:17
Jacksonville Denver 13:23
Indianapolis LA Rams 24:27
Philadelphia San Francisco 11:17
Carolina New Orleans 26:7
Arizona Minnesota 34:33
Tampa Bay Atlanta 48:25
Seattle Tennessee 30:33 n.V.
LA Chargers Dallas 17:20
Baltimore Kansas City 36:35
Montag, 20. September:
Green Bay Detroit 35:17

American Football Conference

East Division S U N %
Buffalo Bills * 11 0 6 .647
New England Patriots * 10 0 7 .588
Miami Dolphins 9 0 8 .529
New York Jets 4 0 13 .235
North Division S U N %
Cincinnati Bengals * 10 0 7 .588
Pittsburgh Steelers * 9 1 7 .559
Cleveland Browns 8 0 9 .471
Baltimore Ravens 8 0 9 .471
South Division S U N %
Tennessee Titans * 12 0 5 .706
Indianapolis Colts 9 0 8 .529
Houston Texans 4 0 13 .235
Jacksonville Jaguars 3 0 14 .176
West Division S U N %
Kansas City Chiefs * 12 0 5 .706
Las Vegas Raiders * 10 0 7 .588
Los Angeles Chargers 9 0 8 .529
Denver Broncos 7 0 10 .412

National Football Conference

East Division S U N %
Dallas Cowboys * 12 0 5 .706
Philadelphia Eagles * 9 0 8 .529
Washington Commanders 7 0 10 .412
New York Giants 4 0 13 .235
North Division S U N %
Green Bay Packers * 13 0 4 .765
Minnesota Vikings 8 0 9 .471
Chicago Bears 6 0 11 .353
Detroit Lions 3 1 13 .206
South Division S U N %
Tampa Bay Buccaneers * 13 0 4 .765
New Orleans Saints 9 0 8 .529
Atlanta Falcons 7 0 10 .412
Carolina Panthers 5 0 12 .294
West Division S U N %
Los Angeles Rams * 12 0 5 .706
Arizona Cardinals * 11 0 6 .647
San Francisco 49ers * 10 0 7 .588
Seattle Seahawks 7 0 10 .412
* Play-off-Teilnehmer