Angeführt von Rodgers und Jones zeigten die Packers, die vor einer Woche in Jacksonville gegen die Saints noch mit 3:38 untergegangen waren, gegen den Divisionsrivalen offensiv wieder ein anderes Gesicht. Quarterback Rodgers, vergangene Saison noch zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt, aber von der Defensive von New Orleans kaltgestellt, blieb im ersten Heimspiel fehlerlos und warf diesmal vier Touchdownpässe.
Mit einem Raumgewinn von 255 Yards im Passspiel erhöhte der 37-Jährige sein Konto auf insgesamt 51.633 Yards und löste damit Denver-Legende John Elway als Nummer zehn ab. Die Genugtuung über den am Ende souveränen Erfolg nur eine Woche nach dem vielleicht schlechtesten Spiel seiner Karriere war dem dreimaligen MVP anzusehen. „Es wird viel mehr überreagiert als noch zu Beginn meiner Karriere“, sagte Rodgers, „es tut gut, mit so einer Vorstellung zurückzukommen und die Trolle zumindest für eine Woche los zu sein.“

Traumtag von Jones
Neben Tightend Robert Tonyan war Runningback Jones dreimal die Anspielstation von Rodgers in der Endzone. Der 26-Jährige erzielte außerdem sechs Punkte im Laufspiel und stellte damit einen neuen Clubrekord auf. Drei gefangene und einen erlaufenen Touchdown in einem Spiel hatte in der langen Geschichte der Packers noch kein Akteur in einem Spiel zustande gebracht.
Jones bezahlte seinen traumhaften Abend aber auch mit einem Verlust. Der Runningback verlor bei seinem zweiten Touchdown ein Medaillon mit der Asche seines verstorbenen Vaters in der Endzone. „Wenn es einen Platz gibt, wo mein Vater gewollt hätte, dass ich es verliere, dann in der Endzone“, nahm sich der Mann des Spiels das Malheur nicht allzu sehr zu Herzen: „Ich weiß, dass er irgendwo gerade lächelt.“
Detroit hält lange mit
Den Packers-Fans, die erstmals seit fast zwei Jahren das Lambeau Field wieder bis zum letzten Platz füllen durften, war allerdings zumindest in der ersten Hälfte noch nicht zum Lachen zumute. Denn die Detroit Lions waren angeführt von Quarterback Jared Goff das bessere Team. Der 26-Jährige, der vergangene Saison noch als Spielmacher der Los Angeles Rams im Divisional Play-off an den Packers gescheitert war, nutzte die defensiven Schwächen der Gastgeber optimal aus und trug mit Touchdownpässen auf Quintez Cephus und T. J. Hockensen einen wesentlichen Teil zur 17:14-Halbzeitführung der Lions bei.
In der zweiten Hälfte erhöhte Green Bay jedoch den Druck auf den Quarterback, der nicht nur einmal den Ball aus den Händen verlor, sondern auch eine Interception verschuldete. Detroit blieb damit in den zweiten 30 Minuten ohne Punkt. „Wir haben uns dann laufend selbst ins Knie geschossen“, sagte Goff, der damit auch im zweiten Saisonspiel mit den Lions eine Niederlage einstecken musste. Die Aussicht auf einen besseren Ausgang am dritten Spieltag ist nicht rosig, denn Detroit empfängt die Baltimore Ravens um Jungstar Lamar Jackson. Aber auch den Packers droht Ungemach: Rodgers und Co. müssen zu den noch ungeschlagenen San Francisco 49ers.