Max Verstappen
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Formel 1

WM-Duell nimmt auch verbal Fahrt auf

Nicht nur auf der Strecke spitzt sich das Duell um die Weltmeisterschaft in der Formel 1 zu. Zwei Wochen nach dem Crash zwischen Titelverteidiger Lewis Hamilton (Mercedes) und WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Red Bull) lieferten einander die Kontrahenten vor dem Grand Prix von Russland (Sonntag, 14.00 Uhr, live in ORF1) auch verbale Scharmützel.

Lewis Hamilton reagierte zunächst entspannt auf die Kritik an seinem Ausflug nach New York unmittelbar nach der Kollision von Monza. „Ich höre nicht wirklich, worüber diese Personen sprechen“, sagte der Brite zu Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Der Steirer hatte gemeint, dass Hamilton nicht bei der Met Gala gewesen wäre, „wenn er wirklich seriöse Nackenschmerzen oder Probleme gehabt hätte“.

„Ich habe ja nicht gesagt, dass ich sterbe“, betonte Hamilton nun am Schwarzen Meer, wo am Sonntag mit dem Grand Prix in Sotschi das 15. von 22 geplanten WM-Rennen ansteht. Er habe sich nach dem Crash mit Verstappen bereits am nächsten Tag wieder durchchecken lassen, zudem mit seiner Physiotherapeutin Angela Cullen selbst auf dem Flug in die USA entsprechende Übungen gemacht.

Hamilton und Verstappen bereit für Sotschi

Nach dem Crash von Monza geht der Kampf um die WM-Krone zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen in die nächste Runde.

Der 36-Jährige betonte, dass er nie erwarte, dass ein Fahrer im Rennen nachgebe, sagte: „Wir müssen clever sein.“ Nachsatz: „Diese Balance kommt durch Erfahrung.“ Es sei eine besondere Situation, wenn man um seinen ersten WM-Titel kämpfe, erinnerte sich der Brite und verteilte einen Seitenhieb in Richtung des 23-jährigen Verstappen.

Mercedes Lewis Hamilton
Reuters
Lewis Hamilton nahm in Russland Stellung zur Kritik an seinem Ausflug nach New York

Für ihn sei es jetzt auch deutlich einfacher, mit diesem harten WM-Kampf umzugehen als bei seinem ersten Titeltriumph 2008 im McLaren oder seinem Einstiegsjahr, als er mit einem Punkt weniger die WM verloren hatte gegen Kimi Räikkönen (damals Ferrari).

Verstappen reagiert mit Sarkasmus

Verstappen reagierte mit einem sarkastischen Kommentar, als er auf Hamiltons vorherige Stichelei angesprochen wurde. „Ich bin so nervös, dass ich kaum schlafen kann“, ließ der Niederländer wissen. „Diese Kommentare zeigen, dass er mich nicht kennt.“ Das sei auch kein Problem, aber er sei „sehr entspannt“ und spüre keinen gesonderten Druck, stellte der WM-Leader noch einmal klar.

Bei lediglich fünf Punkten Abstand zwischen den beiden könnte sich das Blatt in Sotschi allerdings wenden. Wer in Russland bisher auf Mercedes wettete, gewann seit 2014 stets. Hamilton hat das Rennen schon viermal (2014, 2015, 2018, 2019) gewonnen, sein Teamrivale Valtteri Bottas kommt überhaupt auf seine erfolgreichste Strecke.

Bottas kann mit Stallorder leben

2017 und 2020 hat der Finne am Schwarzen Meer triumphiert, 2018 hätte er ebenfalls gewinnen können, wurde aber nach einer Mercedes-Stallorder nur Zweiter hinter Hamilton. Ob er sich einer Order in diesem Jahr fügen würde, wurde der im WM-Kampf chancenlose Bottas am Donnerstag gefragt. „Ja, das würde ich tun“, so Bottas.