Matthias Jaissle (RBS)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg kommt mit klarem Ziel zum WAC

Meister Red Bull Salzburg verteidigt am Samstag (17.00 Uhr) in der neunten Runde bei RZ Pellets Wolfsberg seine weiße Weste in der Admiral-Bundesliga. Ihre ersten acht Partien haben die „Bullen“ gewonnen, ein Rekord für Debüttrainer Matthias Jaissle, der zudem in 13 Pflichtspielen (zwölf Siege) noch ungeschlagen ist. Die SV Guntamatic Ried kämpft indes bei WSG Tirol um die Fortsetzung des Erfolgslaufs. Cashpoint SCR Altach sehnt wiederum gegen Austria Klagenfurt das Ende einer Durststrecke herbei.

„Natürlich ist es unser Ziel, die Siegesserie auszubauen. Aber wir wissen, dass das nicht einfach wird“, sagte der Deutsche, der mit einem Auge auch schon auf die Champions League blicken muss. „Es geht aktuell Schlag auf Schlag. Da ist es wichtig, gut zu regenerieren – körperlich, aber auch mental“, betonte Jaissle, dessen Elf am Mittwoch Frankreichs Meister OSC Lille empfängt.

Neben der Belastungssteuerung muss sich der Coach auch über seine Spieler intensive Gedanken machen, besonders in der Innenverteidigung. Der jüngste Ausfall dort ist Kamil Piatkowski, der unter der Woche beim Cupsieg gegen Kalsdorf einen Knöchelbruch im Fuß erlitt. Zudem fehlen im Lavanttal Oumar Solet, Albert Vallci und Maximilian Wöber, Letzterer könnte nach einer Oberschenkelblessur aber zumindest für die Lille-Partie wieder fit sein. Jaissle kann neben Jerome Onguene wieder auf Bernardo setzen, auch Lieferings Bryan Okoh, der zuletzt mit einem Cuptreffer für Salzburg debütierte, ist eine Option in der Defensivzentrale. Im Offensivbereich müssen weiterhin Zlatko Junuzovic und Sekou Koita verletzt passen.

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WAC – Salzburg

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Peretz, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Salzburg: Köhn – Kristensen, Bernardo, Onguene, Ulmer – Sucic, Camara, Aaronson, Seiwald – Adamu, Adeyemi

„Kein Spiel ist ein Selbstläufer“

„Der WAC ist eine gute Mannschaft, die uns wieder alles abverlangen wird. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich da wiederhole: In dieser Liga ist kein Spiel ein Selbstläufer. Wir werden gegen die Wolfsberger wieder eine Topeinstellung und eine gute Leistung benötigen“, sagte Jaissle. Mittelfeldspieler Brenden Aaronson sah es ähnlich: „Wir haben einen richtig guten Lauf, den wir unbedingt fortsetzen wollen. Das funktioniert aber nur, wenn wir an die Leistungen der letzten Spiele anschließen können.“

Der WAC musste sich in den vergangenen Tagen vom Punkteverlust in Ried erholen. Eine 3:0-Führung nach 57 Minuten gab die Mannschaft von Robin Dutt aus der Hand, in der Nachspielzeit fiel das 3:3 für die Oberösterreicher. Mit dem 6:1 gegen Viertligist Siegendorf im Cup fiel diese Bewältigung erfolgreich aus, im Lavanttal fühlt man sich gerüstet, zumindest einigermaßen. Die Gesamtbilanz (fünf Siege – zwölf Remis – 19 Niederlagen) spricht wenig überraschend klar für Salzburg, immerhin sechs Punkte holten die Kärntner aber in den jüngsten beiden Saisonen – darunter ein 3:2 im vergangenen Dezember in Wals-Siezenheim.

Hausherren rechnen sich etwas aus

Salzburg sei ein Gegner, der „bisher alle Spiele gewonnen hat, aber nicht alle Spiele in der Saison gewinnen wird“, stellte Dutt nüchtern fest. „Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung könnten wir die erste Mannschaft sein, die in dieser Spielzeit Punkte gegen Salzburg holt.“

Enttäuschung bei Spielern des WAC
APA/EXPA/Roland Hackl
Nach der Enttäuschung in der letzten Runde ist der WAC gegen den Leader voll motiviert

Rechtsverteidiger Amar Dedic kennt die „Bullen“-DNA in- und auswendig, er ist aktuell von Salzburg ausgeliehen. „Für mich persönlich ist es natürlich ein besonderes Spiel, da ich auf viele alte Kollegen treffe. Es erwartet uns ein Topgegner, der derzeit auch noch richtig gut in Form ist“, sagte der 19-Jährige.

Ried orientiert sich weiter nach unten

Die SV Ried hat währenddessen die Gelegenheit, den letzten Platz auch punktemäßig weit hinter sich zu lassen. Mit einem Auswärtssieg über WSG Tirol hätten die aktuell drittplatzierten Innviertler bereits zehn Zähler Vorsprung auf das Schlusslicht. Dennoch wäre man in diesem Fall noch weit von der Fixierung des Klassenerhalts entfernt, betonte Andreas Heraf. „Die Tabellensituation ist angenehm, aber davon können wir uns jetzt nichts kaufen. Sie ist hoffentlich die Basis dafür, dass wir am Ende die Liga halten“, meinte der Wiener.

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Tirol – Ried

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Bacher, Klassen – Ranacher, Petsos, Blume, Wallner – Rogelj, Sabitzer

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Jovicic, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Nutz, Offenbacher – Valdir, Mikic

Er sieht die Tiroler, die aus den jüngsten zwölf Meisterschaftsduellen mit Ried nur einen Punkt holten, nicht als klassischen Abstiegskandidaten. „Ich habe eine extrem hohe Meinung von ihnen. Sie sind immer sehr gut in ihrer Organisation und hatten einfach das Problem, viele Chancen zu vergeben und leichtfertig Tore zu bekommen. Bei uns sind alle Spiele, die Spitz auf Knopf waren, für uns ausgegangen, bei ihnen gegen sie.“

WSG Tirol tankt Selbstvertrauen

Seine seit vier Pflichtspielen ungeschlagene Truppe verwandelte in der Vorwoche gegen den WAC ein 0:3 noch in ein 3:3 und schaffte zuletzt gegen Vorwärts Steyr souverän den Aufstieg ins ÖFB-Cup-Achtelfinale. Auch für die WSG gab es zuletzt im Pokal ein Erfolgserlebnis – der GAK wurde auswärts mit 4:2 geschlagen. Nach drei Liganiederlagen in Folge war das auch dringend nötig. „Wichtig für die Köpfe und für uns als Club“, sagte Sportdirektor Stefan Köck. Trainer Thomas Silberberger konterte die Kritik, man habe zu wenig Qualität in der Mannschaft. „Ich glaube schon, dass wir Bundesliga-Niveau haben“, sagte er.

Noch immer wartet die WSG in der Liga auf einen Dreier. „Für uns wäre es wichtig, morgen zu punkten, damit Ried nicht abreißt. Aber es wird extrem schwer. Ried ist in einer fantastischen Verfassung, hat ein stabiles Konstrukt. So wie wir im Vorjahr, da ist auch vieles leichter gegangen“, erinnerte er an bessere Tage. Damals habe man im November und Dezember eine Serie gestartet, Ähnliches sei auch jetzt möglich. „Natürlich würde uns ein Dreier extrem helfen, ich tituliere ihn aber nicht zum Pflichtsieg. Nicht am neunten Spieltag.“

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – A. Klagenfurt

Altach, Cashpoint-Arena, SR Muckenhammer

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Bukta, Zwischenbrugger, Dabanli, Ndiaye, Edokpolor – Thurnwald, Haudum, Schreiner – Reiter, Nuhiu

Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Cvetko, Gemicibasi – Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Altach möchte Negativserie beenden

Altach möchte nach vier Ligaspielen ohne Sieg die Negativserie beenden und peilt gegen Austria Klagenfurt einen Heimsieg an. „Wir haben uns Ziele gesteckt. Deshalb ist für uns ganz klar, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen“, erklärte Trainer Damir Canadi. Sein Team brachte es in den jüngsten vier Meisterschaftspartien auf eine Niederlage und immerhin drei Unentschieden, erzielte dabei aber nur zwei Tore.

„Wir waren in den letzten Spielen defensiv sehr stabil, haben im Umschaltspiel die Räume aber oft nicht gut bespielt. Daran setzen wir in unserer täglichen Arbeit an“, sagte Canadi. Vor den punktegleichen Kärntnern, die als Siebenter einen Rang vor den Vorarlbergern liegen, zeigte der Altach-Coach Respekt. „Klagenfurt spielt als Aufsteiger eine gute Saison und hätte mit etwas Glück auch schon den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto haben können.“

Personell kann Canadi beinahe aus dem Vollen schöpfen – so ist der neue Einser-Goalie Tino Casali wieder fit, Martin Kobras muss daher seinen Platz räumen. Eine deutlich längere Ausfallsliste hat Klagenfurts Coach Peter Pacult zu verkraften, dennoch reist der frühere Rapid-Meistermacher optimistisch nach Vorarlberg. „Es ist ein schweres Auswärtsspiel, aber wir fahren hin, um zu punkten“, meinte Pacult. Der 61-Jährige ist vor den Altachern gewarnt. „Wir spielen gegen eine gut organisierte, tiefstehende Mannschaft. Da müssen wir die richtige Mischung finden, damit wir auf der einen Seite angreifen, aber auf der anderen Seite keine Räume für den Gegner öffnen“, erklärte Pacult.