Marco Djuricin (A.Wien)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Austria und LASK suchen Umkehrschub

Die Aufbruchsstimmung nach dem ersten Sieg in der Admira Bundesliga beim LASK ist bei der Austria wieder verflogen. Ein 0:0 gegen Cashpoint SCR Altach und das Aus im Uniqa-ÖFB-Cup gegen Kapfenberg sorgten am Verteilerkreis wieder für Ernüchterung. Trainer Manfred Schmid erwartet sich deshalb am Sonntag (14.30 Uhr) gegen den TSV Egger Glas Hartberg eine Reaktion. Ähnlich die Situation beim LASK, der als Vorletzter weit hinter den Erwartungen liegt und gegen den FC Flyeralarm Admira auf einen Umkehrschub hofft.

Vor dem Gastspiel der Austria in der Steiermark liegen die beiden Clubs in der Tabelle mitten im dicht gedrängten Bereich zwischen den Plätzen vier und elf. Hartberg ist mit neun Zählern Sechster, die Austria mit acht Punkten Zehnter. Die Oststeirer hatten in der abgelaufenen Saison zunächst dreimal das bessere Ende für sich, ehe die Wiener zurückschlugen. Im Europacup-Play-off gewannen sie auswärts überzeugend 3:0. Von einem solchen Resultat kann man im Lager der „Veilchen“ aktuell nur träumen.

Coach Schmid sah in der Reise nach Kapfenberg wieder einen Rückschlag in der Entwicklung. „So eine Niederlage verändert bei jedem Einzelnen die Stimmung. Das ist, wie wenn du bei einem Brettspiel gut unterwegs bist und dann rausgeschmissen wirst und zwei Felder zurück musst“, sagte der Austria-Trainer. Die Partie sei aber schon wieder aufgearbeitet, eine Reaktion ist angestrebt: „Ich erwarte mir von der Mannschaft, dass sich einer für den anderen zerreißt und wir alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen.“

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Hartberg – Austria

Profertil Arena Hartberg, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Stec, Rotter, Sonnleitner, Gollner, Klem – Kainz, Avdijaj, Horvat – Tadic, Belakovic

Austria: Pentz – Ivkic, Handl, Mühl, Schoissengeyr, Suttner – Martel, Jukic, Fischer – Djuricin, Huskovic

Präzision, Bewegung und mehr Effizienz

Schmid erhoffte sich wieder einmal mehr Präzision im Passspiel, Bewegung und mehr Effizienz in der Offensive. Auch im Cup ließen Marco Djuricin und Co. gute Möglichkeiten liegen, danach folgten Kampf und Krampf und ein verlorenes Elfmeterschießen. Das Manko Chancenverwertung zieht sich schon seit einigen Runden. In Hartberg fehlen wird Vesel Demaku, der in der Vorwoche Gelb-Rot sah. Ansonsten stehen Schmid alle Mann zur Verfügung.

Überhaupt keine Ausfälle vermeldete Kurt Russ aus Hartberg. „Ein Sieg wäre gut für die Psyche, dann könnte man schon ein bisschen durchatmen“, meinte Hartbergs Coach vor der Partie. Der Gegner sei schwer einzuschätzen. „Wir wissen selbst nicht genau, wo die Austria gerade steht. Die Austria ist zwar im Cup rausgeflogen, hat aber davor sehr brav gespielt. Gegen den LASK auswärts gewinnt nicht jeder. Sie sind sicher im Aufwind“, vermutete Russ.

Sein Team überzeugte im Cup ebenfalls nur bedingt, bei Regionalligist Union Gurten gab es einen mageren 1:0-Erfolg. Hartberg spielte zuletzt am 28. August daheim, für Innenverteidiger Manfred Gollner vor „einer gefühlten Ewigkeit“. In den bisherigen drei Heimauftritten gab es bei zwei Niederlagen nur ein Remis. Bester Torschütze ist der ehemalige Austrianer Dario Tadic, der vier der zwölf Tore der Hartberger erzielt hat. Bei der Austria hält Djuricin bei drei Treffern – von insgesamt nur acht der Wiener.

LASK-Motor noch mit Aussetzern

Beim LASK nimmt sich unterdessen die Bilanz unter Neo-Coach Andreas Wieland mit zwei Siegen und einem Remis durchaus gut aus. Und doch läuft es bei den Linzern nach der Trennung von Dominik Thalhammer noch nicht ganz rund. Das 3:0 im Cup über Regionalligist Stripfing hinterließ einen unzufriedenen Wieland, der vor dem Heimspiel der Fußball-Bundesliga gegen die Admira am Sonntag (14.30 Uhr) Besserung gelobte: „Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, und wir werden mit Sicherheit einen anderen LASK sehen.“

LASK Coach Andreas Wieland
GEPA/Matic Klansek
Die Bilanz unter Neo-Coach Andreas Wieland ist fast perfekt, trotzdem läuft beim LASK noch nicht alles rund

„Wir sind heute einiges schuldig geblieben“, erklärte Wieland angesichts einer fehlerhaften Leistung, bei der gerade offensiv nur sehr wenig ging. „Wir haben Probleme, Lösungen zu finden, wenn sich der Gegner hinten reinstellt“, meinte der 38-Jährige, dessen Team gegen die Admira wohl etwas mehr Räume vorfinden wird. „Die Admira hat bis dato eine sehr gute Saison gespielt mit sehr guten Ergebnissen, gerade wenn man an das Spiel gegen Rapid zurückdenkt“, meinte er angesichts des 2:1-Erfolgs der Niederösterreicher vor zwei Wochen im Allianz-Stadion.

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

LASK – Admira

Pasching, Raiffeisen Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Flecker, Maresic, Luckeneder, Potzmann – Michorl, Holland, Horvath – Goiginger, Karamoko, Balic

Admira: Leitner – Zwierschitz, Brugger, Bauer, Lukacevic – L. Malicsek, Ebner – Ganda, Kerschbaum, Kronberger – Mustapha

„Was mich zuversichtlich stimmt, sind die letzten Auftritte“, sagte Wieland, der dabei die Stripfing-Partie explizit nicht mit einschloss. Möglich, dass der einstige „Co“, der wieder hin zum schnellen vertikalen Spiel will, wie im Cup auf eine Viererkette setzt; fallen doch nach wie vor Jan Boller und Philipp Wiesinger aus, Yannis Letard und Petar Filipovic kehren nach ihren Blessuren in den Kader zurück. Als „probates Mittel“ bezeichnete Wieland die Variante zuletzt, „vielleicht sind wir auch ein bisschen unausrechenbarer.“

Admira unter Herzog gut unterwegs

Die Admira schied im Cup zwar aus, gab gegen Rapid bei der 1:2-Niederlage in der Verlängerung aber einmal mehr eine respektable Figur ab. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, befand Herzog, dessen Truppe in der Liga zuletzt drei Partien in Folge ungeschlagen blieb (zwei Remis, ein Sieg). Niederlage sei freilich Niederlage: „Ich will nicht dass Selbstzufriedenheit aufkommt, wenn du so ein Spiel verlierst“, sagte er im ORF.

Der ÖFB-Rekordinternationale sieht einen „Entwicklungsprozess, das geht nicht von heute auf morgen“, wie er betonte. Dafür nimmt sich die bisherige Saisonbilanz mit neun Punkten aus den ersten acht Partien freilich recht gut aus: Es sind mehr als doppelt so viele wie zum Vergleichszeitpunkt der Vorsaison (4). Gegen den LASK hingen die Trauben zuletzt allerdings zu hoch: Acht Spiele in Folge haben die Oberösterreicher zuletzt in der Liga gegen die Admira gewonnen.