„Der Hauptgrund für den Motorenwechsel waren die drei Plätze Rückversetzung (wegen einer Kollision mit Hamilton in Monza, Anm.), Mercedes ist wahnsinnig stark hier“, so Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko im ORF-Interview. „Wenn man jetzt rechnet: Wir werden Dritter im Qualifying – plus drei, das ist Startplatz sechs. Wenn wir den anderen Motor genommen hätten mit zehn Plätzen Rückversetzung, da ist zwischen dem 16. und 20. Platz schon kein Unterschied mehr. Darum haben wir uns entschlossen, das komplette Paket zu wechseln.“
Auch das Wetter spielte eine Rolle, wie Verstappen nach dem Training am Freitag erklärte. „Wir haben alles in Erwägung gezogen, auch das Wetter morgen, und dachten, dass es am besten wäre, wenn wir es hier nehmen würden.“ Hamilton meinte zur Strafversetzung seines Rivalen: „Es ändert nicht wirklich etwas für uns. Wir machen unser Ding.“ Aber natürlich wolle man „daraus Kapital schlagen.“
Verstappen hat kaum Chancen auf den Sieg
Max Verstappen droht nach einem Motorenwechsel der Verlust der WM-Führung in der Formel 1. Der 23-Jährige startet vom letzten Platz in den Grand Prix von Russland am Sonntag und nimmt damit einen Nachteil im Titelkampf mit Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes in Kauf.
Bottas im Training Schnellster
Zuvor hatten sich auch schon Ferrari und Charles Leclerc für diese Maßnahme entschieden, der Monegasse startet mit Verstappen aus der letzten Reihe. Im Training steuerte der WM-Führende seinen Wagen mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf den sechsten Platz. Nicht zu schlagen war Vorjahressieger Valtteri Bottas, der seinen Mercedes in 1:33,593 Minuten vor Hamilton auf Platz eins brachte.

Vor dem 15. von 22 geplanten Saisonrennen liegt Verstappen in der WM-Wertung mit fünf Punkten Vorsprung vor Hamilton voran. Der 36-jährige Brite hat gute Chancen, sich die Führung nun zurückzuholen. Bereits viermal konnte er in der Vergangenheit in Sotschi gewinnen. Verstappen ist noch ohne Erfolg und hat es nun deutlich schwieriger.
Heftiger Regen für Samstag angesagt
Die beiden 60-Minuten-Sessions am Freitag standen ganz im Zeichen von Reifentests. Weil für das Qualifying am Samstag Regen prophezeit wird, sammelten sämtliche Teams so viele Reifendaten wie möglich und setzten alle drei Reifentypen (Soft, Medium, Hart) ein.
Sollte kein Qualifying stattfinden können, wäre das zweite Training für die Startaufstellung maßgebend. Zuletzt konnte 2019 beim Grand Prix von Japan in Suzuka am Samstag wegen eines Taifuns nicht gefahren werden. Das Qualifying wurde dann am Sonntag vor dem Rennen nachgeholt. Mercedes gilt in der Olympiastadt von 2014 als klar favorisiert, seit der Premiere am Schwarzen Meer stellte der Rennstall in allen WM-Läufen und insgesamt siebenmal den Sieger.