Marco Schwarz (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Ski alpin

Schwarz stellt sich neuen Aufgaben

Nach seiner bisher erfolgreichsten Saison soll es für Marco Schwarz im Olympiawinter sogar noch ein bisschen besser laufen. So zumindest das Vorhaben des Kärntners, der in Cortina d’Ampezzo WM-Gold in der Kombination und Bronze im Riesenslalom geholt hat. Dazu kamen im Slalom zwei Rennsiege und der Sieg in der Weltcup-Wertung. Der Torlauf bleibt das Prunkstück im Repertoire von Schwarz, doch in Riesenslalom und Super-G soll auch etwas weitergehen. Schwarz ist also bereit für neue Großtaten und vielleicht sogar für den Gesamtweltcup.

Wichtig dafür wäre zumindest ein zweites Standbein neben seiner Paradedisziplin. Im Riesentorlauf ging zuletzt viel weiter. Von WM-Bronze in der Kerndisziplin war Schwarz noch überrascht worden. Es habe ihm aber auch gezeigt, was möglich ist. „Geplant ist, dass da der nächste Schritt passiert“, sagte der 26-Jährige am Freitag bei einem Pressetermin in Wien. An bisher 20 Schneetagen sei viel in diese Disziplin investiert worden, u. a. Ende August in Saas-Fee. Aktuell wird auf heimischen Gletschern trainiert.

Und da ging es in der vergangenen Woche in Sölden auch schon ein wenig in Richtung Wettkampfgefühl. „Wir haben die Chance gehabt, Rennen zu trainieren, das war sehr cool“, erzählte Schwarz. „Jeder Tag bringt einen da weiter. Es ist doch ein sehr spezieller Hang, ein sehr langer Steilhang.“ Im normalen Trainingsalltag gebe es das sonst nicht so häufig. Das Vertrauen in den Riesentorlauf komme nun auch von jedem Tag mehr: „Ich muss nicht mehr so lange überlegen, es schleift sich besser ein.“

Schwarz und seine Ziele für die Saison

Ende Oktober beginnt mit den Riesentorläufen für Damen und Herren in Sölden die Skiweltcup-Saison. Mit dabei wird auch wieder Marco Schwarz sein. Er ist im Slalom der Verteidiger der Kristallkugel für den Gesamtsieg.

Das Motto im Riesentorlauf sei, schon im ersten Lauf zu attackieren. Im Super-G ist Schwarz durch seine starke WM-Vorstellung auf dem Weg zum Kombi-Titel noch mehr auf den Geschmack gekommen. „Ich würde in dieser Saison schon den einen oder anderen Super-G gerne mitnehmen“, sagte Schwarz, mit bestimmen Rennen im Fokus. „Dort wo ich glaube, dass ein bisschen etwas möglich ist.“

Im Slalom der große Gejagte

Im Slalom kann es im Weltcup nur die Verteidigung der kleinen Kugel als Hauptziel geben. Schwarz ist bewusst, dass er nun der Gejagte ist. Nervös lässt sich der grundsätzlich ruhige Schwarz von seiner neuen Position aber nicht machen. „Ich schiebe das gut zur Seite. Es fängt alles wieder bei null an.“ Jedenfalls will Schwarz im Slalom seinen Level halten oder im Optimalfall noch einen Schritt vorwärts machen.

Marco Schwarz (AUT) mit der kleinen Kristallkugel
GEPA/Mario Buehner
Die Verteidigung der kleinen Kristallkugel im Slalom ist eines der Saisonziele des Kärntners

Gesamtweltcup „interessanter“

Die Kombination gibt es auch in der kommenden Weltcup-Saison nicht, doch für Schwarz gilt es, nun eben die persönliche Kombination aus seinen Slalom-, Riesentorlauf- und Super-G-Ambitionen zu einem erfolgreichen Ganzen zu fügen. Das Nonplusultra in dieser Richtung ist der Gesamtweltcup. „Mit der Chancengleichheit mit gleich vielen Speed- und Technikrennen wird das noch interessanter werden“, gab sich Schwarz überzeugt. Es seien mehrere Namen in diesem Bereich zu erwarten.

„Für den Gesamtweltcup muss vieles zusammenpassen. Man muss ein bis zwei Disziplinen haben, in denen man konstant (in die Spitze, Anm.) hineinfährt und eventuell noch eine dritte. Der Kreis ist sicher größer geworden, es wird eine spannende Saison.“ Die mit den Spielen in China ihren Höhepunkt hat, die Strecken sind allerdings die große Unbekannte. Auch davon lässt sich Schwarz nicht irritieren: „Es ist für jeden Neuland. Ich lasse mich überraschen, und werde mich dann darauf einstellen.“

Näher liegt der Weltcup-Auftakt in Sölden. Der steigt in vier Wochen mit dem bewährten Riesentorlauf-Doppel. Am 23. Oktober sind die Frauen an der Reihe, am Tag darauf die Männer. Beide Rennen sind live in ORF1 zu sehen.