Laut „Kronen Zeitung“ soll evaluiert werden, ob die Genesung des verletzten Gelenks an Thiems Schlaghand so weit vorangeschritten ist, dass der Niederösterreicher ohne vorherigen Eingriff das Training wie geplant wiederaufnehmen kann. „Wenn der Test nicht gut verläuft, muss operiert werden“, wurde Thiem zitiert. „Dann könnte ich statt im November erst im Februar oder März richtig trainieren.“ Der Weltranglistenachte würde damit auch die Australian Open verpassen.
Seine Ankündigung vom Freitagabend, sich im Trubel um die Trennung von Physiotherapeut Alexander Stober „zu gegebener Zeit an die Medien“ zu wenden, setzte Thiem dabei ebenfalls gleich um. So sei es während der nicht nach Wunsch verlaufenen Reha zu einem Vertrauensverlust in der Beziehung mit dem Betreuer gekommen, erzählte Thiem. „Ich hatte mir die Verletzung von einem Spezialisten in Barcelona diagnostizieren lassen. Der erklärte, dass die Hand unbedingt ruhen müsse. Mein Physio Alex Stober meinte aber, dass es am Diskus liege.“

Durch die Behandlung habe Stober Thiem wieder Hoffnung auf ein Antreten bei den US Open gemacht. „Also habe ich viel zu früh wieder zum Schläger gegriffen. Und das Handgelenk schnalzte wieder.“ Thiem betonte, dass Fehler passieren. „Was mich stört, war, dass er diesen nicht zugab, die Wahrheit verdrehte, indem er behauptete, ich hätte darauf gedrängt, für die US Open fit zu werden. Das hat die Vertrauensbasis zerstört.“
Physio prescht vor
In den vergangenen Tagen hatte der Nürnberger Stober in einem Bericht von Tennisnet.com seine Enttäuschung darüber kundgetan, dass er von Thiem nicht persönlich über das Ende ihrer Zusammenarbeit informiert worden war. Das habe Thiems spanischer Manager Galo Blanco erledigt. „Ich war sechs Jahre lang absolut loyal zu Dominic – und dann hat er nicht einmal die Courage, mir selbst mitzuteilen, dass wir nicht mehr zusammenarbeiten“, so Stober.
Bei einem TV-Auftritt hatte Thiem noch die bereits feststehende Trennung negiert. „Damit wollte ich den Alex schützen. Ich wollte nach dem 4. Oktober persönlich mit ihm reden, das wäre mir wichtig gewesen. Aber dann kam alles irgendwie raus“, so Thiem im nun am Sonntag erschienenen Zeitungsbericht.