ÖFB-Teamchef Franco Foda.
GEPA/David Bitzan
ÖFB

Foda blendet Teamchefdebatte aus

Franco Foda hat am Dienstag seinen Kader für die WM-Qualifikationsspiele auf den Färöern (9. Oktober) und in Dänemark (12. Oktober) bekanntgegeben. Da dieser ohne große Überraschungen blieb, drehte sich bei dem Termin viel um die aktuelle Teamchefdebatte. Für den Deutschen könnte die Reise in den Norden richtungsweisend für seine Zukunft werden. „Das ist nichts Außergewöhnliches im Fußball“, sagte Foda und blendet die Diskussionen über seine Person aus.

Aussagen, die nach den Niederlagen gegen Israel und Schottland Anfang September getätigt wurden, hallen noch nach. Mit Gerhard Milletich meldete sich auch der designierte ÖFB-Präsident zu Wort. Dass dieser nach den jüngsten Tiefschlägen in der WM-Quali bereits „Alternativen“ auf der Trainerbank andachte, ließ Foda nach außen hin unbeeindruckt. Er habe die im ORF getätigten Aussagen nicht live gesehen, führte Foda an. „Aber wenn die Ergebnisse nicht stimmen, wird über den Trainer diskutiert. Damit muss man umgehen können.“

Nach den Oktober-Spielen geht die Gruppenphase der WM-Qualifikation im November mit zwei Heimspielen gegen Israel (12.11., Klagenfurt) und Moldawien (15.11., Klagenfurt) ins Finale. Da wird Milletich als Nachfolger von Leo Windtner auf der Tribüne sitzen. Mit dem Burgenländer habe er bereits ein Telefongespräch geführt, verriet Foda. Inhalte blieben natürlich privat. Wie er damit umgehe, dass er intern offenbar angezählt sei, wurde der 55-Jährige gefragt. „Es geht nicht um mich. Es gilt, die Negativspirale zu stoppen. Wir müssen uns aufs Wesentliche konzentrieren, das Sportliche“, mahnte Foda.

Foda von Debatte unbeeindruckt

Franco Foda hat am Dienstag seinen Kader für die WM-Qualifikationsspiele auf den Färöern und in Dänemark bekanntgegeben. Berichte über zerrüttete Stimmung innerhalb des Teams und interne Kritik der Spieler weist Foda zurück. Die aktuelle Teamchefdebatte blendet der Coach aus.

Schwerpunkt Durchschlagskraft

Am Montag kommt das Team zusammen, am Donnerstag geht es dann auf die Atlantikinsel. Das Spiel bei den schier übermächtigen Dänen in Kopenhagen drei Tage später soll dabei noch kein Thema sein. In Torshavn müsse einmal die Pflicht erfüllt werden, sagte Foda. „Dänemark hat (beim 1:0 Anfang September, Anm.) dort erst in der 85. Minute den Siegestreffer erzielt. Wir dürfen diese Mannschaft keinesfalls unterschätzen.“

Noch einmal betonte Foda, was er schon nach dem Schottland-Spiel als entscheidenden Faktor für den Misserfolg ausgemacht hatte: die fehlende Durchschlagskraft im Angriff. „Wenn man die beiden Spiele (gegen Israel und Schottland) hernimmt, dann haben alle Statistiken für uns gesprochen. Aber unter dem Strich haben wir beide Spiele verloren. Da müssen wir den Hebel ansetzen. Gerade im letzten Drittel spielen wir die Pässe nicht gut genug, treffen falsche Entscheidungen“, merkte Foda an. Das werde auch der Schwerpunkt in der Vorbereitung sein. „Wir müssen Tore erzielen.“

ÖFB Spieler Marko Arnautovic beim Schuss auf das Tor der Schotten.
AP/Matthias Schrader
Das Kreieren und Verwerten von Torchancen steht in der Vorbereitung auf die Färöer und Dänemark ganz oben auf der Liste

Stimmung im Team ist gut

Angesprochen wurde Foda auch auf Aussagen von Marko Arnautovic direkt nach der Schottland-Partie. Man sei „verloren“ gewesen, meinte der Bologna-Legionär bezüglich der fehlenden Lösungen gegen die dichte Abwehr des Gegners. Im Nachrichtenmagazin „profil“ wurden danach Stimmen zitiert, wonach sich Teamspieler und Trainer bei der taktischen Ausrichtung nicht immer einig würden. Dass er die Mannschaft nicht erreiche, stimme so nicht, stellte Foda nun klar. „Wir tauschen uns immer aus.“

Aussagen wie jene Arnautovics höre er im Profigeschäft außerdem wöchentlich nach verlorenen Partien. „Letztendlich sind die Spieler die Protagonisten, die das Besprochene auf dem Platz ausführen müssen. Sie müssen da entschlossener sein“, sagte Foda. Spieler wie David Alaba und Arnautovic hätten außerdem bestätigt, dass die Stimmung im Team gut sei.

Demir wohl weiter in der „Joker“-Rolle

Ein wichtiger Mann könnte Valentino Lazaro werden. Er soll rechts am Flügel für Dynamik sorgen. Yusuf Demir dürfte im besten Fall die Rolle als „Joker“ bleiben. Über die Auftritte des 18-Jährigen im Trikot des FC Barcelona urteilte Foda: „Er hat jetzt das ganze Spektrum eines Fußballprofis auf höchstem Niveau erlebt. Er hat es über weite Strecken gut gemacht, hat aber sicher noch Verbesserungsbedarf. Man darf nicht vergessen, er ist ein ganz junger Spieler, bei einem der besten Clubs der Welt.“

Aus der heimischen Bundesliga sind offenbar Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald von Salzburg und Offensivmann Marco Grüll von Rapid positiv aufgefallen. Beide befinden sich vorerst aber nur auf der Abrufliste. Richten sollen es die bekannten Akteure, Foda hielt noch einmal fest: „Jetzt in dieser Phase ist es wichtig, dass wir enger zusammenrücken, uns gut vorbereiten und bessere Ergebnisse einfahren.“