Romelu Lukaku (Chelsea)
Reuters/Toby Melville
Champions League

„Alte Dame“ soll Chelseas Frust spüren

Der FC Chelsea reist mit einer gehörigen Portion Zusatzmotivation zu Juventus Turin für den Schlager der Gruppe H am Mittwoch (21.00 Uhr). Der Titelverteidiger der Königsklasse musste am vergangenen Wochenende in der englischen Premier League mit 0:1 gegen Manchester City die erste Niederlage einstecken, nun soll die kriselnde „Alte Dame“ den Frust der „Blues“ spüren. In Pool E empfängt der FC Bayern München Dynamo Kiew, beim Parallelspiel Benfica gegen FC Barcelona könnte es zum Aufeinandertreffen von Valentino Lazaro mit Yusuf Demir kommen.

Nach der ersten Saisonniederlage möchte Chelsea möglichst schnell zurück auf die Siegerstraße und bei Juventus reüssieren. „Es ist das perfekte Spiel für eine Reaktion“, sagte „Blues“-Innenverteidiger Andreas Christensen auf der Clubwebsite über die Reise nach Turin. Chelsea muss allerdings ohne die verletzten Christian Pulisic, Mason Mount, Reece James sowie den positiv auf das Coronavirus getesteten N’Golo Kante antreten. „Es wird ein hartes Match, aber es ist eine gute Gelegenheit, wieder jenen Fußball zu spielen, den wir spielen wollen“, so der dänische Nationalspieler.

Dass sich Juventus nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo inmitten einer sportlichen Krise befindet, dürfte dabei dem Team von Coach Thomas Tuchel entgegenkommen. Der italienische Rekordmeister hat in der Serie A einen für seine Verhältnisse schwachen Start in die neue Saison hingelegt und liegt nach sechs Runden mit acht Zählern nur auf dem enttäuschenden zehnten Rang.

Trainer Massimiliano Allegri (Juventus)
APA/AFP/Isabella Bonotto
Juve-Coach Massimiliano Allegri hatte heuer noch nicht viel Grund zur Freude

In der Königsklasse haben die Turiner aber bereits – wie Chelsea – einen Sieg auf dem Konto. Zum Auftakt setzte sich die „Alte Dame“ gegen den schwedischen Vertreter Malmö FF glatt mit 3:0 durch. Gegen Chelsea muss Juve-Trainer Massimiliano Allegri verletzungsbedingt allerdings auf sein Sturm-Duo Paulo Dybala und Alvaro Morata verzichten. Im Parallelspiel der Gruppe stehen Zenit St. Petersburg und Malmö einander gegenüber.

Österreicher-Duell in Lissabon?

Barcelona braucht in Gruppe E in Lissabon im Gastspiel beim portugiesischen Rekordmeister Benfica unterdessen einen Sieg, damit nach dem Abgang von Lionel Messi langsam so etwas wie Ruhe einkehren kann. Coach Ronald Koeman hofft dabei auf Großes von Jungstar Ansu Fati, der am Wochenende gegen Levante (3:0) sein Saisondebüt gab und nach seiner Einwechslung ein Tor erzielte. Während ÖFB-Legionär Demir zumindest auf einen Kurzeinsatz hofft, dürfte Landsmann Lazaro bei Benfica wohl von Beginn an spielen.

Valentino Lazaro (Benfica)
Reuters/Valentyn Ogirenko
Lazaro (l.) hat gute Chancen, sich von Beginn an mit Barcelona zu messen

Bayern München ist gegen Kiew hingegen klarer Favorit, bereits in Barcelona hatte der deutsche Rekordmeister souverän 3:0 gewonnen. „Natürlich war der Sieg gegen Barca gut und wichtig. Morgen steht aber wieder ein anderer Gegner vor uns. Wir müssen die gleiche Gier zeigen“, sagte Stürmer Serge Gnabry am Dienstag. „Wir wollen Tabellenführer bleiben. Es geht darum zu bestätigen, dass wir einer der Favoriten sind“, unterstrich Trainer Julian Nagelsmann die Ambitionen. Ob Marcel Sabitzer erstmals in der Startelf steht, wird sich weisen. Seit seinem Transfer im Sommer wurde der ÖFB-Teamspieler immerhin sechsmal eingewechselt.

Neuauflage des EL-Finales

In Gruppe F kommt es zwischen Manchester United und Villarreal zur Neuauflage des denkwürdigen Europa-League-Finales vom 26. Mai, als die Spanier die favorisierten Engländer mit 11:10 im Elfmeterschießen besiegten. Mit Ronaldo im Team wollen sich die „Red Devils“ in Old Trafford nun revanchieren und das „Gelbe U-Boot“ versenken. Das ist nach der überraschenden 1:2-Niederlage in Bern auch notwendig. Die Young Boys aus der Schweiz gastieren indes bei Atalanta, die Bergamasken hatten zum Auftakt 2:2 in Villarreal gespielt.