LASK vergibt Sieg gegen Tel Aviv

Sascha Horvath hatte die Gastgeber in Führung gebracht (11.), kurz vor Schluss nutzte Maccabi eine seiner wenigen Chancen zum Ausgleich durch Eden Schamir (88.). Beide Teams halten nun bei vier Punkten.

Tel Aviv hat in Gruppe A als Erster ein besseres Torverhältnis als Linz. Das Parallelspiel zwischen Alashkert und HJK Helsinki endete mit einem 4:2-Sieg für die Finnen. Nächster Gegner des LASK ist in drei Wochen auswärts das armenische Team von Alashkert.

Verhaltener Auftakt vor schütterer Kulisse

Gegen die Israelis nahm Wieland zwei Umstellungen in der Startelf im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen die Admira vor. Der Franzose Yannis Letard rückte anstelle von Felix Luckeneder in die Verteidigung, im Sturm ersetzte Alexander Schmidt den verletzten Mamoudou Karamoko. Maccabi organisierte sich wie erwartet im 4-3-3-System. Beide Teams tasteten sich vor der spärlichen Kulisse von rund 1.000 Zuschauern im Wörthersee Stadion zunächst einmal zehn Minuten lang ohne große Höhepunkte ab.

Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Thomas Goiginger setzte Rene Renner auf dem linken Flügel in Szene, der bediente mit einem scharfen Stanglpass Schmidt, der in Bedrängnis den Ball an die rechte Innenstange setzte. Den Abpraller staubte Sascha Horvath trocken zur 1:0-Führung ab (11.). Nur eine Minute später hätte es schon 2:0 stehen können: Nach einem feinen Doppelpass mit Goiginger scheiterte Schmidt am glänzend reagierenden Keeper Daniel Peretz, das 21-jährige Torhütertalent entschärfte mit einem Reflex Schmidts Schupfer (12.).

Chancen für den LASK

Danach intensivierte Maccabi seine Offensivbemühungen und fand ebenfalls erste Möglichkeiten vor. Zunächst vergab Dan Glazer per Kopf frei stehend nach einem Eckball (15.), kurz darauf tankte sich Stipe Perica im Strafraum gegen Letard durch. Aber auch der kroatische Stürmer hatte sein Visier nicht gut eingestellt, sein Schuss ging aus aussichtsreicher Position deutlich über das Tor (17.). Danach bekam der LASK das Spiel wieder unter Kontrolle, Petar Filipovic scheiterte per Kopf nach einem Michorl-Corner an Peretz (28.).

Kurz darauf war für Letard Schluss, der Innenverteidiger musste mit einer Oberschenkelverletzung raus und wurde durch Jan Boller ersetzt (30.). Der 21-jährige Deutsche gab gleich mit einer Gelben Karte nach Foul an Gavriel Kanichowsky sein Stelldichein.

Verdiente Pausenführung

Zuvor fand Goiginger mit einem tollen Weitschuss in Peretz seinen Meister (31.), Maresic verfehlte wenig später nach Holland-Einwurf per Fallrückzieher das Tor (34.). Die Israelis zeigten in dieser Phase offensiv trotz mehr Ballbesitz wenig, Maccabi-Torschüsse waren Mangelware. Die Linzer Führung zur Pause war verdient.

In einer an Höhepunkten armen zweiten Hälfte versuchten die Athletiker, Ball, Spiel und Gegner zu kontrollieren, zeigten sich aber bei Umschaltaktionen von Maccabi verwundbar. Perica verpasste allein vor Goalie Alexander Schlager um einen Hauch den Ball (56.), zwei Minuten später schoss Kanichowsky nach einem Konter den Ball in den Klagenfurter Abendhimmel.

LASK kann nicht nachlegen

Auf der Gegenseite verabsäumten es die Oberösterreicher, bei einer Doppelchance ihre Führung auszubauen. Nach Horvath-Flanke von rechts köpfelte der eingewechselte Marko Raguz aufs Tor, doch auch hier war Peretz mit einer spektakulären Parade auf dem Posten. Den Abpraller konnte Goiginger aus kürzester Distanz nicht verwerten, da Andre Geraldes noch sein Bein zwischen Ball und Tor brachte.

In der Folge hatte Tel Aviv mehr vom Spiel, doch echte Chancen ließ die Wieland-Truppe vorerst nicht zu. Maccabi spielte seine Angriffe nicht zu Ende, zu unpräzise war das Spiel nach vorn, die Linzer Verteidigung stand zumeist sehr gut. Vorne verabsäumte der LASK jedoch nachzulegen.

Unaufmerksamkeit wird bestraft

So lief zwar Husein Balic, der den Torschützen Horvath ersetzte, der Maccabi-Verteidigung auf und davon, sein Pass im Strafraum auf den für Goiginger ins Spiel gekommenen Christoph Monschein misslang (74.). Zehn Minuten später verpasste Balic knapp eine Flanke von Monschein. Quasi aus dem Nichts gelang Tel Aviv der Ausgleich.

Einmal waren die Gastgeber hinten unaufmerksam und mussten dafür zahlen: Über Ofir Davidsada gelangte der Ball zum eingewechselten Eduardo Guerrero, der zu viel Platz hatte und im Strafraum „Joker“ Eden Schamir fand, der unbedrängt den Ausgleich erzielte. Die Partie war damit gelaufen. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den Linzern nicht, schon am Sonntag wartet auswärts in der zehnten Runde der Admiral Bundesliga der Schlager bei Meister Red Bull Salzburg (17.00 Uhr).

Stimmen zum Spiel:

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Wir haben eine ansprechende Leistung gegen einen sehr, sehr guten Gegner gesehen. Wir haben es leider verabsäumt, frühzeitig den Sack zuzumachen und das zweite Tor zu erzielen. Wir haben dadurch Maccabi die Möglichkeit gelassen, noch einmal zurückzukommen. Dadurch ist es zu dem Unentschieden gekommen, mit dem wir natürlich nicht vollends zufrieden sind.“

Sascha Horvath (LASK-Torschütze): „Wir haben sehr gut heute begonnen, wir waren extrem aggressiv und haben uns gleich belohnt. Dann hatten wir noch ein paar Chancen in der zweiten Halbzeit. Der Ausgleich in der 88. Minute ist natürlich extrem bitter, aber trotzdem können wir zufrieden sein mit der Leistung.“

UEFA Europa Conference League, Gruppe A, zweiter Spieltag

Donnerstag:

LASK – Maccabi Tel Aviv 1:1 (1:0)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 1.000 Zuschauer, SR Balakin (UKR)

Torfolge:
1:0 (11.) Horvath
1:1 (88.) Schamir

LASK: Schlager – Letard (30./Boller), Maresic, Filipovic (71./Hong) – Potzmann, Holland, Michorl, Renner – Horvath (71./Balic), Schmidt (56./Raguz), Goiginger (71./Monschein)

Maccabi Tel Aviv: Peretz – Geraldes, Hernandez, Piven, Davidsada – Glazer, Biton (63./Guerrero), Yeini (73./Schamir) – Kuwas (63./Hozez), Perica (73./Khalaila), Kanichowsky (92./Shahar)

Gelbe Karten: Boller, Hong, Schlager bzw. Biton, Hozez

Die Besten: Renner, Horvath, Goiginger bzw. Peretz, Davidzada, Kanichowsky