Rapid Spieler bedanken sich bei den Fans nach dem Match.
APA/AFP/Sam Mellish
Europa League

Niederlage für Rapid Mutmacher

Von all den Rapid-Niederlagen in den vergangenen Wochen hat jene am Donnerstag gegen West Ham wohl zu den weniger bitteren gezählt. Die Hütteldorfer machten beim 0:2 in der UEFA Europa League vor über 50.000 Zuschauern im London Stadium phasenweise keine schlechte Figur. „Wir wissen ganz genau, wir können es“, sagte Coach Dietmar Kühbauer. Deshalb reisten die Grün-Weißen in zuversichtlicher Stimmung zurück nach Wien.

Dort steht am Sonntag ein wichtigeres Spiel an – jenes gegen die WSG Tirol. Im Falle einer Niederlage wäre Grün-Weiß Tabellenletzter. Der Auftritt gegen den Premier-League-Club stimmte Kühbauer aber optimistisch, dass dieses Szenario verhindert werden kann. „Die Leistung gegen West Ham muss uns Auftrieb geben für die nächsten Aufgaben“, sagte der Burgenländer und meinte außerdem: „Es gibt auch Niederlagen, wo ich sagen kann, das war in Ordnung.“

Seine Truppe hat fünf der jüngsten sechs Bewerbspartien verloren und steht nach zwei Europa-League-Runden noch ohne Punkte da. Bei einer neuerlichen Pleite in drei Wochen im Allianz Stadion gegen Dinamo Zagreb wären die Chancen auf Gruppenendrang drei, der zur Teilnahme an der Conference-League-Zwischenrunde berechtigt, weiter gesunken. Man müsse sich vor allem in der Offensive steigern, forderte Kühbauer. „Die Spieler haben in ihren Möglichkeiten alles getan, aber nach vorne hätten wir mehr gebraucht.“

Rapid trotz Niederlage zuversichtlich

Die Wiener nehmen Positives vom 0:2 bei West Ham United mit.

„Nicht jeder Kontakt ein Elfer“

Dabei hätte es auch zu einem Punkt für Rapid reichen können. Rund 20 Minuten vor Schluss zeigte Schiedsrichter Tobias Stieler beim Stand von 1:0 für West Ham nach einem Zweikampf zwischen Marco Grüll und Ben Johnson auf den Punkt. Nach dem Videostudium nahm der Deutsche den Elfmeter jedoch wieder zurück – nicht zu Unrecht, wie Grüll gestand. „Im Spiel hat es sich schon so angefühlt, dass es kein Elfer ist. Ein Kontakt war sicher da, aber es ist nicht jeder Kontakt ein Elfer. Man kann ihn geben, aber viel ist es nicht.“

Dieser Meinung schloss sich Sportchef Zoran Barisic an. „Von der Bank habe ich gedacht, dass es ein Elfer ist, aber man muss ihn nicht geben, wie man dann gesehen hat“, erklärte der Wiener. So wie Kühbauer bemängelte auch Barisic die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive, wobei am Ende dennoch ein überwiegend positives Resümee stand. „Alles in allem war es eine wunderbare und gute Erfahrung für die Jungs, sie haben sich tapfer geschlagen und positiv präsentiert“, sagte Barisic.

UEFA Europa League, Gruppe H, zweiter Spieltag

Donnerstag:

West Ham – Rapid Wien 2:0 (1:0)

London Stadium, 58.000, SR Stieler (GER)

Tore:
1:0 Rice (29.)
2:0 Benrahma (94.)

West Ham: Areola – Johnson, Dawson, Diop, Cresswell – Rice, Noble (62./Soucek) – Jarmolenko (76./Fornals), Benrahma, Vlasic (62./Lanzini) – Antonio (62./Bowen)

Rapid: Gartler – Aiwu, Greiml (62./Stojkovic), Wimmer, Ullmann (74./Auer) – Petrovic (81./Ljubicic), Grahovac – Arase, Knasmüllner, Fountas (62./Kitagawa) – Kara (62./Grüll)

Gelbe Karten: Diop bzw. Grahovac, Greiml

Die Besten: Rice, Antonio, Dawson bzw. Grüll, Aiwu