Patrick Greil (Austria Klagenfurt) und Julian Klaus Wießmeier (Ried)
GEPA/Wolfgang Jannach
Bundesliga

Unerwartetes Duell um „Stockerlplatz“

Am Samstag kommt es in der zehnten Runde der Admiral Bundesliga im Innviertel zu einem so vor der Saison wohl nicht erwarteten Spitzenspiel. Der letztjährige „Fastabsteiger“ SV Guntamatic Ried empfängt Aufsteiger Austria Klagenfurt zum Duell um den dritten „Stockerlplatz“ hinter Salzburg und Sturm. Austria Wien will derweil den Aufwärtstrend auch in Wolfsberg fortsetzen. Und in der Südstadt hoffen die Admira und Altach im direkten Duell jeweils auf einen Schub nach oben.

Im Kampf um Platz drei werden die Klagenfurter in der Tabelle aktuell vor den mit zwölf Zählern punktegleichen Riedern ausgespielt. Eine Bilanz von drei Siegen und drei Remis bei drei Niederlagen nach neun Spielen hatte vor der Saison von den Kärntnern kaum jemand erwartet. Coach Peter Pacult steigt in Sachen Euphorie trotzdem auf die Bremse. „Wir müssen mit beiden Füßen am Boden bleiben“, sagte der 61-Jährige.

Laut Pacult wird es auch immer schwerer für seine Austria. Denn als vermeintlich leichten Gegner, weil Aufsteiger, sieht die Klagenfurter niemand mehr. Für Pacult ist klar, dass die Konkurrenz nach neun Runden Bescheid weiß. „Den Bonus, an der einen oder anderen Stelle unterschätzt zu werden, gibt es nicht mehr. Wir müssen weiter hart arbeiten und immer wieder ans Limit gehen, um anschreiben zu können“, forderte der Wiener.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Ried – Klagenfurt

josko Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Lackner, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Offenbacher – Satin, Nutz, Mikic

Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Cvetko, Gemicibasi – Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Ried-Coach Andreas Heraf ist hingegen nicht nur nach einer Roten Karte zum Zuschauen verdammt – bei der 2:4-Niederlage bei der WSG Tirol wurde Heraf auf die Tribüne geschickt und für eine Partie gesperrt –, vier Tage später kam ein ärztliches Sprechverbot von mehreren Wochen aufgrund von Problemen mit den Stimmbändern hinzu. Heraf wird also nicht nur am Samstag von Assistenztrainer Christian Heinle vertreten. Eine Einschätzung zu den Gästen ließ sich Heraf allerdings trotzdem nicht nehmen „Sie treten sehr kompakt auf, stehen sehr tief, legen es auf Konter an und warten auf die Fehler des Gegners. Dabei sind sie sehr effizient“, sagte der Ried-Trainer, der einen Sieg als „klares Ziel“ ausgab.

Kärntner Tormaschine

Offen ist, ob die „Wikinger“ wieder auf den schnellen Offensivmann Ante Bajic zurückgreifen können, der nach einem Muskelfaserriss seit rund eineinhalb Monaten fehlt. Innenverteidiger Tin Plavotic erwartete „ein sehr aggressives Spiel mit vielen Zweikämpfen“, in dem man einmal mehr auf die Stärke vor eigenem Anhang vertrauen kann: In den ersten vier Heimspielen dieser Bundesliga-Saison gab es keine Niederlage, buchte man zehn Punkte aufs Konto – so viele wie zu diesem Zeitpunkt sonst nur 2008/09.

Mit der Klagenfurter Austria kommt allerdings eines der trefferfreudigsten Teams ins Innviertel, nur Sturm Graz (24) und Salzburg (23) haben mehr Tore erzielt. Fünf der 15 violetten „Türln“ gehen auf das Konto von Markus Pink, der beim jüngsten 4:0 in Altach seine Ladehemmung nach fünf Partien überwand. „Da muss man einfach Geduld haben, bis sich der Knoten wieder löst – und die habe ich ganz gewiss“, meinte der Routinier. „Wir müssen in Ried einmal mehr alles investieren, da wir auf einen sehr heimstarken Gegner treffen. Aber wir sind gut drauf und werden sehr unbequem sein.“

Austria setzt auf jugendlichen Rückenwind

Die Austria aus Wien will mit jugendlichem Elan beim Gastspiel beim RZ Pellets WAC im Lavanttal den Platz in der oberen Tabellenhälfte vor der Länderspielpause absichern. Mit fünf Eigenbauspielern kämpften sich die Violetten zuletzt zum Erfolg in Hartberg und damit auf den fünften Rang vor. Insgesamt sind die Austrianer seit Anfang August in der Liga ungeschlagen.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WAC – Austria

Lavanttal-Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Wolfsberg: Kofler – Dedic, D. Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Peretz, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Austria: Pentz – Ivkic, Handl, Mühl, Schoissengeyr, Suttner – Martel, Fischer, Braunöder – Huskovic, Djuricin

Aktuell musste sich die Austria in der Meisterschaft zuletzt in der dritten Runde in Salzburg (0:1) geschlagen geben. Beim 4:3 in Hartberg wurde zum einen die Torflaute abgelegt, andererseits zeigte die Abwehr Schwächen. „In Wolfsberg dürfen wir defensiv nicht so viel zulassen, sonst wird es schwierig, dort zu gewinnen. Der WAC hat viel Qualität in der Offensive“, wusste Manfred Schmid. Der zuletzt verletzte Johannes Handl dürfte in die Fünferkette zurückkehren.

WAC hat Bilanz auf seiner Seite

Wolfsberg hat mit den Wienern jedenfalls noch eine Rechnung offen. Im Vorjahr in der Europa League auf Reisen, war es ausgerechnet die Austria, die den Lavanttalern im Europacup-Play-off die internationale Teilnahme verwehrte. Unter Trainer Robin Dutt gab es einen schlechten Saisonstart. Es folgten zwei Siege, nun ist der WAC erneut drei Runden sieglos. Die Austria ist bei zwei Zählern Vorsprung mittlerweile vorbeigezogen, am Wochenende könnten sich die Kärntner freilich wieder vor die Gäste schieben.

Dutt bemängelte zuletzt Konstanz im Spiel seines Teams, sah dabei aber – mit Ausnahme von Salzburg und Sturm Graz – Parallelen zu den anderen Mannschaften. „Es erwartet uns wie so oft in dieser Liga ein sehr ausgeglichenes Spiel. Austria Wien hat sich in den letzten Wochen sehr gut entwickelt“, sagte der Deutsche. Klammert man das Play-off aus, haben die Lavanttaler gegen die Austria eine mehr als gute Bilanz: Fünf Siege und zwei Remis gab es bei nur einer Niederlage in den jüngsten acht Duellen.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Admira – Altach

BSFZ-Arena, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Brugger, Bauer, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Ganda, Kerschbaum, Kronberger – Mustapha

Altach: Casali – Bukta, Zwischenbrugger, Dabanli, Ndiaye, Edokpolor – Thurnwald, Haudum, Schreiner – Nuhiu, Bischof

Admira und Altach eint Ziel

Den FC Flyeralarm Admira und den Cashpoint SCR Altach verbindet vor dem direkten Duell in der Südstadt am Samstag die Hoffnung auf den Blick nach vorn. Im dicht gedrängten Feld ab Platz drei geht jeder Sieg derzeit mit einer oft eklatanten Verbesserung der Tabellenlage einher. Altach wartet seit mittlerweile Mitte August auf ein Erfolgserlebnis. Die Admira konnte ebenfalls nur Teilerfolge verbuchen. Die jüngsten Siege schafften beide Mannschaften kurioserweise gegen Rapid. Die Altacher sind seit dem 2:1 gegen die Wiener in der vierten Runde allerdings sieglos, die Admira holte in Runde sieben auswärts alle drei Zähler gegen die Grün-Weißen.

Zu Hause will Andreas Herzog nun aber endlich wieder jubeln. „Gegen Gegner, die in unserem unmittelbaren Bereich liegen, wäre es wichtig, dass wir die Heimspiele gewinnen“, sagte Admiras Trainer. Im ÖFB-Cup gegen Rapid (1:2 n.V.) gut gespielt, in der Vorwoche gegen den LASK (1:3) bis zur Pause gut dagegengehalten – die Südstädter belohnten sich in den vergangenen Spielen nicht. In der Tabelle rangiert die Admira bei je neun Zählern aus neun Runden hinter Altach auf dem zehnten Zwischenrang. Mit einem Sieg am Samstag könnte sie an die obere Tabellenhälfte andocken. Von Altachs jüngster Vorstellung beim 0:4 gegen Austria Klagenfurt will sich Herzog „auf keinen Fall blenden lassen“.

Sein Gegenüber Damir Canadi vermisste bei der jüngsten Abfuhr die Balance im Team. Der Altach-Trainer hatte es gegen die Kärntner offensiver versucht, seine Elf kassierte bei Gegenstößen des Gegners allerdings Tor um Tor. „Ich habe betont, dass wir eine holprige Saison haben werden. So bekomme ich auch meine Antworten in solchen Spielen“, sagte Canadi. Gegen die Admira gelte es umso mehr, eine „stabile“ Leistung abzurufen. Die Offensivkräfte Sandi Krizman und Dominik Reiter sowie Mittelfeldmann Boris Prokopic fehlen jedoch aufgrund von Verletzungen. Canadi gab sich dem zum Trotz als Optimist. „Nach einer Niederlage haben wir immer gepunktet. Die Liga ist so eng, dass jede Woche Kleinigkeiten entscheiden.“