Neureuther gegen Weltcup-Auftakt in Sölden

Felix Neureuther hat den frühen Start in den alpinen Weltcup-Winter am 23. Oktober in Sölden scharf kritisiert. „Es stellt sich wieder die gleiche Frage: Muss es denn wirklich sein, dass man so früh in eine Weltcup-Saison startet? Reicht nicht auch einen Monat später?“, sagte der 37-jährige Deutsche im Interview der „Welt am Sonntag“.

Felix Neureuther (GER)
GEPA/Thomas Bachun

Es sei „an der Zeit, endlich am Rennkalender etwas zu ändern. Man weiß doch aus der Erfahrung der vergangenen 20 Jahre, dass dieses Datum Ende Oktober auf einem Gletscher zäh umzusetzen ist“, sagte der Ex-Weltmeister. So früh auf einem Gletscher ein Skirennen zu fahren, sei nicht mehr zeitgemäß, da „die Gletscher geschont werden müssen, weil sie davonschmelzen. … Die Gletscher werden nicht mehr lange existieren, dabei sind sie extrem wichtig. Unsere Alpen zum Beispiel sind das größte Süßwasserreservoir Europas, die Gletscher letzten Endes der größte Wasserspeicher. Wenn sie nicht mehr existieren, hat das dramatische Auswirkungen.“

„Unter verstärkter Beobachtung“

Mit aller Macht ein Rennen Ende Oktober stattfinden zu lassen, hält der erfolgreichste deutsche Fahrer in der alpinen Weltcup-Geschichte für nicht sinnvoll. Bilder von einem weißes Band in der Landschaft seien für die „Außenwirkung natürlich schlecht. Und der Skisport ist bei dem Thema Klimaschutz sowieso unter verstärkter Beobachtung – auch bei der Frage nach der Beschneiung und wie viel Energie verbraucht wird. Da macht er sich angreifbar.“

Deswegen müsse der Skisport Vorreiter im Wintersport sein. „Wenn sich in den nächsten Jahren nicht wirklich sehr viel tut, bekommt der Skisport ein Problem – wenn er es nicht eh schon hat“, sagte Neureuther.