In Madrid saß der Niederländer allerdings nicht auf der Bank: Nach einer Roten Karte am 23. September war er für zwei Ligaspiele gesperrt worden. Die Betreuung übernahm sein Assistent Alfred Schreuder. Aus den jüngsten sechs Bewerbspartien hat Barcelona gerade einmal einen Sieg geholt, in der Tabelle ist der 26-fache Meister nach der ersten Niederlage auf Platz neun abgerutscht und liegt bereits fünf Punkte hinter Spitzenreiter Real Madrid und Atletico.
Thomas Lemar (23.) und Ex-Barca-Stürmer Luis Suarez (44.) erzielten die Treffer für die aus Kontern immer gefährlichen Madrilenen, die in der Defensive eine gewohnt souveräne Leistung ablieferten. Barcelona hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber zu praktisch keinen zwingenden Chancen. Die österreichische Rapid-Leihgabe Yusuf Demir saß bei den Verlierern auf der Bank und bekam nach zuvor vier Einsätzen in Folge zum zweiten Mal en suite keine Spielminuten.
Laporta dementiert Koeman-Ablöse
Schon vor dem Schlagerspiel hatte Clubpräsident Joan Laporta eine Trennung von Koeman ausgeschlossen. „Koeman bleibt Trainer von Barca. Er hat aus vielen Gründen einen Vertrauensvorschuss verdient“, hatte Laporta erklärt. Auch eine Niederlage gegen den Meister werde an dieser Haltung nichts ändern, versicherte er vor Journalisten in Madrid. Nun wird sich zeigen, was seine Worte wert sind.
„Es ist sehr wichtig für mich als Trainer und für die Mannschaft, und es ist wichtig für den Präsidenten, dass er diese Entscheidung getroffen hat. Aber ich weiß, das ist Barcelona, und wir müssen Spiele gewinnen“, sagte Koeman nach dem Spiel. Er habe zuvor mit Laporta telefoniert und gebeten, dass er seine Position zum Trainer klarmache.
Die Rufe nach einem Trainerwechsel waren nach der 0:3-Pleite am Mittwoch in der UEFA Champions League bei Benfica Lissabon lauter geworden. Laporta meinte, er verstehe den Unmut. „Wir alle verstehen das, weil die Ergebnisse nicht stimmen. Aber ich bitte die Fans um etwas Geduld mit dem Trainer. Er hat das verdient. Wenn die Verletzten wieder einsatzfähig sind, wird die Mannschaft besser werden“, sagte Laporta in Anspielung unter anderem auf Stürmer wie Sergio Agüero und Ousmane Dembele. Der frühere Barca-Spieler sei ein echter „Barcelonista“. „Koeman liebt den Club.“
Zum CL-Auftakt war Barca – das ohne den im Sommer zu Paris Saint-Germain gewechselten Superstar Lionel Messi auskommen muss – daheim gegen Bayern München ebenfalls mit 0:3 untergegangen. In der Meisterschaft war man mit bisher drei Siegen und drei Unentschieden ebenfalls nicht richtig in Fahrt gekommen.