Christian Schoissengeyr (FK Austria Wien) gegen Thorsten Ršcher (WAC)
APA/EXPA/Johann Groder
Bundesliga

Junge Austria kann mit Rückschlag leben

Im letzten Spiel vor der Länderspielpause ist die stattliche Serie der Wiener Austria gerissen. Nach sechs ungeschlagenen Runden in der Admiral Bundesliga setzte es am Samstag ein 0:1 beim WAC. Die Gäste verloren nicht unbedingt als schlechteres Team, ließen im Lavanttal aber die Durchschlagskraft vermissen.

Im aktuellen Projekt, das vermehrt auf die Jugend setzt, sind solche Rückschläge allerdings eingeplant. Austria-Trainer Manfred Schmid war daher nach der Partie auch nicht schlecht gelaunt oder gar zornig. Vielmehr nahm er den Punkteverlust mit einem Blick auf die Statistik nüchtern zur Kenntnis. Es gab zwar keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor, die jüngste Austria-Startelf der Saison (23,1 Jahre) ging aber mit 16 Schussversuchen (fünf mehr als der WAC), mehr Ballbesitz und mehr gewonnenen Zweikämpfen vom Platz.

Der unter Schmid gesetzte Manfred Fischer sagte dazu: „Wir haben den WAC in der zweiten Halbzeit komplett gegen die Wand gespielt. Die sind nur noch hinten drin gestanden und nicht mehr rausgekommen.“ Verteidiger Johannes Handl sah es etwas weniger durch die „violette Brille“ und gestand ein: „Wir waren zu wenig auf Torzwang.“

WAC-Heimsieg gegen die Wiener Austria

Der WAC feierte am Samstag in Wolfsberg einen 1:0-Heimsieg gegen die Wiener Austria. Umjubelter Torschütze war Tai Baribo in der 43. Minute.

„Diesen Weg werden wir weitergehen“

Schmid hob erst einmal Spieler wie Matthias Braunöder hervor. „Ein guter Junge aus der eigenen Akademie.“ Neben Mittelfeldspieler Braunöder (19 Jahre) liefen mit Aleksandar Jukic (21), Muharem Huskovic (18) und Leonardo Ivkic (18) weitere Eigenbauspieler auf, deren Erfahrungsschatz auf Bundesliga-Ebene in Summe 65 Einsätze beträgt.

Der Coach sah es dementsprechend „teils der Jugend geschuldet, dass wir nicht diese Konstanz im Abschluss und der Zielstrebigkeit haben“. „Dass die eine oder andere Torchance nicht klar herausgespielt wird, ist Teil der Entwicklung. Aber diesen Weg werden wir weitergehen“, sagte Schmid und erbat sich nicht zum ersten Mal in dieser Saison Geduld. „Wenn man sieht, wie sie Fußball spielen, dann ist das schon in Ordnung. Die Zeit muss man ihnen geben.“

Der WAC habe zudem mit einer gestandenen Mannschaft „leidenschaftlich verteidigt“, betonte Schmid und kündigte an, während der zweiwöchigen Ligapause die Intensität im Training hochzuhalten. „Damit sie dann im körperlichen Bereich wieder einen Schub machen. Die Jungs müssen mehr trainieren als ältere Spieler.“

„Durch harte Arbeit gesiegt“

WAC-Coach Robin Dutt führte die defensive Kompaktheit gegen die Austria – nach 19 Gegentoren in neun Runden davor – als zweiten Erfolgsaspekt neben dem Goldtor durch den ansonsten unsichtbaren Tai Baribo (43.) an. „Wir haben diesmal deutlich besser verteidigt und letztlich auch durch harte Arbeit einmal 1:0 gesiegt. Wir haben damit auch eine neue Ebene. Das haben sie eigentlich ganz ordentlich gemacht“, sagte Dutt nach dem zweiten Zu-null-Erfolg seiner noch kurzen Amtszeit.

Punkteteilung im Duell der Überraschungsteams

Die Wolfsberger liegen nur noch jeweils einen Punkt hinter dem Dritten Austria Klagenfurt und dem Vierten SV Guntamatic Ried, die sich im direkten Duell im Innviertel 1:1 trennten. Die erste Hälfte stand klar im Zeichen der Gastgeber, die 1:0 führten und einen nicht gegebenen Elfmeter beklagten. „Da frage ich mich schon, warum wir den VAR haben“, sagte der gefoulte Seifedin Chabbi. Für Interimstrainer Christian Heinle war es in dieser Situation „nicht nachvollziehbar, keinen Elfer zu bekommen. Wenn wir 2:0 führen, kippt die Partie nicht mehr.“

Punkteteilung bei Ried – Austria Klagenfurt

Im Duell um den dritten Tabellenplatz in der Bundesliga trennten sich Ried und Austria Klagenfurt am Samstag 1:1, der Aufsteiger aus Kärnten liegt damit weiter punktegleich vor den Oberösterreichern.

So aber übernahmen die Klagenfurter das Kommando und ließen nach dem Seitenwechsel eine Fülle von hochkarätigen Chancen aus. „Ich glaube nicht, dass wir noch einmal gegen einen Gegner so viele Chancen bekommen“, sagte Coach Peter Pacult. Heinle gab zu: „Am Ende können wir uns 20-mal bei unserem Tormann Sahin-Radlinger bedanken.“

Admira belohnt sich selbst

Für Flyeralarm Admira Wacker bedeutete das Heim-2:0 über Cashpoint SCR Altach jene „Belohnung“, die sich Coach Andreas Herzog angesichts guter, aber punktemäßig kaum honorierter Leistungen gegen Hartberg (1:1) und den LASK (1:3) gewünscht hatte. „Es tut gut, mit einem wichtigen Dreier in die Länderspielpause zu gehen“, sagte der ÖFB-Ex-Internationale. Sein Team konnte nach dem frühen 1:0 durch Thomas Ebner (8.) bis zur Pause zwar nicht überzeugen („In der Kabine haben wir einiges geklärt“), dominierte nach dem neuerlich schnellen 2:0 durch Marlon Mustapha (52.) aber klar und hätte auch höher gewinnen können.

Admira feiert Heimsieg gegen Altach

Dank Toren von Thomas Ebner (8.) und Marlon Mustapha (52.) feierte Admira Wacker am Samstag in der Bundesliga einen 2:0-Heimerfolg gegen Altach.

Altach, das nach Seitenwechsel in der Südstadt offensiv quasi nicht mehr stattfand, ist nun seit sechs Spielen ohne Sieg. Trainer Damir Canadi gab sich dennoch relativ entspannt. „Leidenschaft und Mentalität waren gut, nur das Ergebnis tut weh“, sagte der Wiener.