Jubel von Ercan Kara (Rapid) mit Mannschaftskollegen
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rapid besiegt Tirol nach Rückstand klar

Rapid hat sich den Frust der vergangenen Wochen am Sonntagnachmittag von der Seele geschossen. Die Hütteldorfer feierten im Allianz Stadion im Kellerduell der zehnten Runde der Admiral Bundesliga mit Schlusslicht WSG Tirol nach 0:1-Rückstand noch einen klaren 5:2-Sieg. Rapid schaffte mit elf Zählern den Sprung ins Tabellenmittelfeld und ist nun punktegleich vor der Austria Achter.

Zu verdanken haben die Wiener den Erfolg vor allem Ercan Kara, der mit einem Triplepack (45.+2, 46., 60./Elfmeter) plus Assist glänzte. Der vierte Treffer ging auf das Konto von Marco Grüll (78.). Beide Offensivakteure halten nun bei vier Saisontoren. Den Schlusspunkt setzte Christoph Knasmüllner (93.).

Für die Gäste waren Treffer von Thomas Sabitzer (37.) und Ex-Rapidler Thanos Petsos (82.) zu wenig. Sie agierten nach einer Roten Karte für Abwehrchef Raffael Behounek (65./Kritik) einige Zeit in Unterzahl und kassierten nach dem jüngsten 4:2 gegen Ried wieder einen Rückschlag. Der Rückstand der Tiroler auf den neuen Vorletzten Cashpoint Altach beträgt einen Punkt.

Rapid gewinnt gegen WSG Tirol

Rapid feierte im Allianz Stadion im Kellerduell der zehnten Runde der Bundesliga mit Schlusslicht WSG Tirol nach 0:1-Rückstand noch einen klaren 5:2-Kantersieg.

Rapid konnte hingegen nach zuletzt drei Liganiederlagen vor der Länderspielpause für positive Schlagzeilen sorgen und damit auch Trainer Dietmar Kühbauer Rückendeckung verschaffen. Der Kantersieg gelang trotz des Fehlens eines Großteils der Block-West-Fans, die als Protest gegen die „2-G-Regel“ der Partie fernblieben, weshalb nur 10.200 Zuschauer im Stadion waren.

Startelfdebüt von Ballo bei Rapid

Die Partie passte sich vor der Pause an die kaum vorhandene Stimmung an. Wenig herausgespielte Aktionen, viele Fehlpässe standen auf der Tagesordnung. Wenn es gefährlich wurde, fehlte meist die Präzision, wie bei Thierno Ballo, der bei seinem ersten Startelfeinsatz in der dritten Minute aus guter Position danebenschoss. Auf der anderen Seite hing in der Offensive alles an Sabitzer, der in der 14. Minute in Paul Gartler seinen Meister fand.

Drei Minuten später lag der Führungstreffer in der Luft. Ferdinand Oswald konnte einen Ballo-Kopfball und Kara-Nachschuss parieren, ehe der Ball von Kara per Kopf ins Tor befördert wurde. Der Rapid-Stürmer hatte Oswald den Ball allerdings aus der Hand geköpfelt, weshalb der Treffer nach Videostudium zu Recht aberkannt wurde.

Da auch ein Hofmann-Kopfball über das Tor ging (32.), war es den Gästen vorbehalten, vorzulegen. Nach Klassen-Flanke verlor Hofmann WSG-Stürmer Sabitzer aus den Augen, der Gartler per Kopf bezwang. Nach minutenlangem Check wurde der Treffer gegeben, es war kein Abseits zu erkennen. Kurz vor der Pause schlugen die Wiener noch zurück. Kara scheiterte mit der Ferse zwar noch am WSG-Schlussmann (45.), sorgte zwei Minuten später aber nach Grüll-Hereingabe für das 1:1.

Kara trifft 22 Sekunden nach der Pause

22 Sekunden nach Wiederbeginn war die Wende endgültig geschafft. Eine Grüll-Flanke leitete Stojkovic per Kopf zu Kara, der aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste. Beinahe wäre der WSG der postwendende Ausgleich geglückt, Gartler konnte einen Andric-Abschluss mit etwas Glück bändigen (48.). Rapid hatte das Heft dann klar in der Hand, ein Fountas-Lupfer ging noch drüber (52.). Sechs Minuten später wurde der Grieche von Andric im Strafraum gefoult und Kara machte mit einem souverän verwandelten Strafstoß seinen Dreierpack vollständig.

Rapids Ercan Kara schießt ein Tor gegen WSG Tirol
APA/EXPA/Thomas Haumer
Ercan Kara war gegen die WSG Tirol gleich dreimal zur Stelle

Da Behounek nach einer verbalen Auseinandersetzung mit Schiedsrichter Christopher Jäger mit Rot vom Platz musste, wurde die Überlegenheit der Wiener noch deutlicher. Grüll traf nach Kara-Zuspiel. Petsos gelang mit einem schönen Volley aus elf Metern dann noch Resultatskosmetik. In der Nachspielzeit stellte Knasmüllner die Dreitoredifferenz wieder her. Für Rapid, das am Donnerstag in der UEFA Europa League bei West Ham mit 0:2 verloren hatte, geht es am 16. Oktober bei Aufsteiger Klagenfurt weiter. Die Tiroler haben einen Tag später Hartberg zu Gast.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war absolut ein Befreiungsschlag, es ist sehr viel auf dem Spiel gestanden. Wir haben gewusst, dass der Druck nicht kleiner und die Situation nicht besser wird, wenn wir die Partie nicht positiv bestreiten. Die Mannschaft hat darauf eine gute Antwort gegeben, nachdem sie zuvor nicht das nötige Glück gehabt hat. Auch für Kara war es ein Befreiungsschlag, er hat uns mit den drei Toren ungemein geholfen.“

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Wir sind wie erhofft in Führung gegangen, da hat man auch die Verunsicherung von Rapid gespürt. Durch die zwei Aktionen kurz vor und nach der Pause hat das Spiel eine für uns falsche Richtung genommen. Am Ende des Tages haben die zwei Minuten den Spielverlauf extrem beeinflusst. Es war definitiv ein Mangel an Spielintelligenz, und beim zweiten Gegentreffer vom Anstoß weg, das war fahrlässig, wie wir da verteidigt haben. Dann war noch das blöde Elferfoul, dann war es aussichtslos. Und mit der Roten Karte war der Deckel drauf.“

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Sonntag:

Rapid – WSG Tirol 5:2 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 10.200 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
0:1 T. Sabitzer (37.)
1:1 Kara (45.+2)
2:1 Kara (46.)
3:1 Kara (60./Elfmeter)
4:1 Grüll (78.)
4:2 Petsos (82.)
5:2 Knasmüllner (93.)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml (79./Aiwu), Hofmann, Ullmann (58./Auer) – Petrovic (80./Grahovac), R. Ljubicic – Ballo (71./Schick), Fountas (80./Knasmüllner), Grüll – Kara

Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Petsos, Klassen (46./Andric) – Müller (86./Ranacher), Smith (58./Vrioni) – Rogelj, Blume, Skrbo (73./Naschberger) – T. Sabitzer (73./Tomic)

Rote Karte: Behounek (65./Kritik)

Gelbe Karten: Ballo, Grüll bzw. Klassen, Petsos, Müller, Naschberger

Die Besten: Kara, Grüll bzw. Sabitzer