Jubel von Martin Hinteregger und Mitspielern (Frankfurt)
GEPA/Witters/Lennart Preiss
Fußball

Hinteregger trifft bei Coup gegen Bayern

Saisonpremieren hat am Sonntag das Duell zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt in der deutschen Bundesliga gebracht. Der Rekordmeister musste sich daheim mit 1:2 geschlagen geben und erlitt damit in der siebenten Runde die erste Niederlage, die von Oliver Glasner betreuten Gäste feierten ihren ersten vollen Erfolg. Den wichtigen Ausgleich der Gäste erzielte ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger.

Mit der ersten Pleite nach zuletzt neun Pflichtspielsiegen in Serie schmolz der Vorsprung von Tabellenführer Bayern auf die Verfolger. Bayer Leverkusen schloss mit einem 4:0-Sieg bei Arminia Bielefeld sogar zum Serienchampion auf und ist nur wegen der schlechteren Tordifferenz Zweiter. Einen Punkt hinter dem Führungsduo, das in der nächsten Runde in zwei Wochen in Leverkusen aufeinandertrifft, folgen Borussia Dortmund und der SC Freiburg.

Vor 25.000 Zuschauern in der Allianz Arena konnte nur Leon Goretzka den starken Eintracht-Keeper Kevin Trapp überwinden. Hinteregger glich für die Frankfurter wenig später aus und Filip Kostic fixierte in der Schlussphase den Überraschungscoup. Letztmals hatte Frankfurt, das sich auf Rang 13 vorschob, vor 21 Jahren in München gewonnen.

Hinteregger macht Fehler mit Tor wett

Die Gastgeber gingen in der 29. Minute durch Goretzka in Führung. Eingeleitet wurde der Treffer von einem Ballverlust von Hinteregger. Dafür betrieb der Kärntner schon drei Minuten später Wiedergutmachung – nach einem Corner von Kostic konnte er relativ unbedrängt einköpfeln (32.). Das entscheidende Tor für die Eintracht glückte Kostic mit einem Schuss ins lange Eck in der 83. Minute. Bei den Siegern spielte neben Hinteregger auch Stefan Ilsanker durch. Marcel Sabitzer kam beim FC Bayern in der 75. Minute auf den Platz.

Hinteregger war nach dem Erfolg überglücklich: „Wir sind dem ersten Ligasieg lange nachgelaufen. Dass es ausgerechnet auswärts gegen die Bayern gelingt, das ist Fußball, wie wir ihn kennen.“ Das 0:1 sei ein passender Weckruf gewesen, meinte der Kärntner, der nun zum ÖFB-Nationalteam reist. „Ich beneide ein bisschen die Spieler, die da bleiben und drei, vier Tage frei haben. Aber ich spiele gern fürs Nationalteam“, so Hinteregger.

Glasner sprach der Mannschaft nach seinem ersten Ligasieg als Eintracht-Coach ein „Riesenkompliment“ aus. „Der Sieg freut mich mega, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns“, so der Österreicher.

Leverkusen in Bielefeld souverän

Im Abendspiel brachte Moussa Diaby Leverkusen in Bielefeld in der 18. Minute in Führung. Die nächsten beiden Tore der Werkself gingen auf das Konto von Patrik Schick (24., 57.), ehe sich auch noch Kerem Demirbay (92./Elfmeter) in die Schützenliste eintrug. Manuel Prietl spielte bei den Verlierern durch, Alessandro Schöpf und Patrick Wimmer verließen in der 62. Minute den Platz.

Wimmer hatte in der 20. Minute mit einem sehenswerten Fersler das vermeintliche 1:1 erzielt. Schiedsrichter Felix Zwayer versagte dem Tor aber die Anerkennung, weil Leverkusen-Goalie Lukas Hradecky vom im Abseits gestandenen Masaya Okugawa die Sicht verstellt worden war. „Masaya hat nicht aktiv ins Geschehen eingegriffen, deshalb glaube ich nicht, dass es Abseits war“, sagte Wimmer.

Union Berlin siegt in Mainz

Davor hatte Union Berlin dank eines Doppelpacks von Taiwo Awoniyi FSV Mainz mit 2:1 bezwungen und den ersten Auswärtssieg der Saison gelandet. Der frühere Mainzer traf bei zwei Kontern der Berliner (69., 73.) und erzielte mit seinem ersten Treffer das 100. Bundesliga-Tor der Berliner. Für die Mainzer hatte der vom Hauptstadtclub ausgeliehene Marcus Ingvartsen (40.) die Führung erzielt.

Bei Union saß Christopher Trimmel auf der Bank. Die Berliner schoben sich auf Platz sieben vor, die Mainzer sind nun Neunter. Bei den Verlierern spielte Karim Onisiwo durch und bereitete das Tor von Ingvartsen vor. David Nemeth kam in der 20. Minute für den verletzten Jeremiah St. Juste und gab damit sein Debüt für den FSV, Kevin Stöger wurde in der 76. Minute eingewechselt.

Lienhart leitet Freiburg-Sieg ein

Freiburg war am Samstag in der Erfolgsspur geblieben. Die Breisgauer gewannen bei Hertha BSC mit 2:1 und kletterten damit auf Rang vier. Maßgeblichen Anteil daran hatte Philipp Lienhart. Der ÖFB-Teamspieler leitete mit seinem ersten Saisontor den Freiburg-Sieg ein.

Coach Adi Hütter hat indes mit Borussia Mönchengladbach die Startschwierigkeiten endgültig überwunden. Gladbach holte mit einem 3:1 in Wolfsburg den zweiten Sieg in Folge und verbesserte sich vorerst auf Platz zehn. Dortmund ist nach einem 2:1-Erfolg über Augsburg Dritter. Vizemeister RB Leipzig drehte beim 3:0-Heimsieg gegen Aufsteiger VfL Bochum erst nach der Pause auf.

Lienhart brachte die Freiburger früh in Führung. Nach einer Ecke von Kapitän Christian Günter setzte sich der Innenverteidiger im Kopfballduell mit Davie Selke durch und ließ Hertha-Goalie Alexander Schwolow aus fünf Metern keine Chance (17.). Zwar konnte der Nachzügler aus Berlin durch Krzysztof Piatek ausgleichen (70.), Nils Petersen sorgte mit einem Fallrückzieher (78.) aber für den Erfolg der weiter ungeschlagenen Freiburger.

Gladbach besiegt Angstgegner Wolfsburg

Nach 16 vergeblichen Versuchen gelang Gladbach – ohne den verletzten Stefan Lainer und mit Hannes Wolf auf der Bank – wieder ein Sieg beim VfL Wolfsburg von Ersatzgoalie Pavao Pervan und des ebenfalls verletzten Xaver Schlager.

Breel Embolo (5.), Jonas Hofmann (7.) und Joe Scally (95.) trafen für die Gäste, Luca Waldschmidt (25.) gelang nur das zwischenzeitliche Anschlusstor für Salzburgs Champions-League-Gegner, der auf Platz fünf abrutschte. In der Schlussphase sah Wolfsburgs Verteidiger Maxence Lacroix Gelb-Rot (76.). Lars Stindl vergab für Gladbach noch einen Foulelfmeter (78.).

Breel Embolo (Mönchengladbach) schießt per Fallrückzieher ein Tor gegen Wolfsburg
APA/AFP/Tobias Schwarz
Breel Embolo sorgte mit einem Fallrückzieher für das schönste Tor der Gladbacher

Dortmund zittert sich zu Sieg

Dortmund stellte auch ohne den weiter angeschlagenen Erling Haaland wieder Kontakt zur Tabellenspitze her, musste dabei aber lange zittern. Wie schon beim 0:1 vor einer Woche in Mönchengladbach bereitete das Fehlen des norwegischen Torjägers Probleme. Doch dank der Treffer von Raphael Guerreiro (10./Elfmeter) und Julian Brandt (51.) behielt der BVB die Oberhand.

Die Augsburger, bei denen Michael Gregoritsch in der 78. Minute eingewechselt wurde, verpassten trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Andi Zeqiri (35.) und einer passablen Vorstellung eine mögliche Überraschung.

Hoffenheim musste sich mit Florian Grillitsch in Stuttgart mit 1:3 geschlagen geben, die Schwaben beendeten dank Marc Oliver Kempf (18.), Konstantinos Mavropanos (60.) und Roberto Massimo (80.) ihren Negativlauf. Der späte Treffer von Jacob Bruun Larsen (84.) leitete keine Wende mehr ein. Hoffenheim hatte wegen einer muskulären Blessur kurzfristig auf Christoph Baumgartner verzichten müssen.

Leipzig hat lange Mühe mit Bochum

Leipzig war zwar erfolgreich, sucht aber weiter seine Spielidee. Erst dank einer starken Schlussoffensive kam das Team von Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch zu einem mühsamen Arbeitssieg gegen Bochum. Andre Silva (69.) köpfelte 36 Sekunden nach seiner Einwechslung zur Führung ein, Christopher Nkunku (73., 78.) erhöhte per Doppelpack. Der Vizemeister, bei dem Konrad Laimer in der 79. Minute eingewechselt wurde, hat als Achter Anschluss zu den Europacup-Plätzen, läuft seinen eigenen Ambitionen aber immer noch hinterher.

Deutsche Bundesliga, siebente Runde

Sonntag:

Bayern München – Frankfurt 1:2 (1:1)

Tore: Goretzka (29.) bzw. Hinteregger (32.), Kostic (83.)

Bayern: Sabitzer ab 75. Minute
Frankfurt: Hinteregger und Ilsanker spielten durch

Bielefeld – Leverkusen 0:4 (0:2)

Tore: Diaby (18.), Schick (24., 57.), Demirbay (92./Elfmeter)

Bielefeld: Prietl spielte durch, Schöpf und Wimmer bis 62. Minute

Mainz – Union Berlin 1:2 (1:0)

Tore: Ingvartsen (39.) bzw. Awoniyi (69., 75.)

Gelb-Rote Karte: Kohr (92./Mainz)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Nemeth ab 20., Stöger ab 76. Minute
Berlin: Trimmel auf der Bank

Samstag:

Leipzig – Bochum 3:0 (0:0)

Tore: Andre Silva (70.), Nkunku (73., 78.)

Leipzig: Laimer ab 79. Minute

Hertha BSC – Freiburg 1:2 (0:1)

Tore: Piatek (70.) bzw. Lienhart (17.), Petersen (78.)

Freiburg: Lienhart spielte durch

Wolfsburg – Mönchengladbach 1:3 (1:2)

Tore: Waldschmidt (25.) bzw. Embolo (5.), Hofmann (7.), Scally (95.)

Gelb-Rote Karte: Lacroix (76./Wolfsburg)

Wolfsburg: Pervan auf der Bank
Gladbach: Wolf auf der Bank

Dortmund – Augsburg 2:1 (1:1)

Tore: Guerreiro (10./Elfmeter), Brandt (51.) bzw. Zeqiri (35.)

Augsburg: Gregoritsch ab 78. Minute

Stuttgart – Hoffenheim 3:1 (1:0)

Tore: Kempf (18.), Mavropanos (60.), Massimo (82.) bzw. Larsen (84.)

Hoffenheim: Grillitsch spielte durch, Posch auf der Bank

Freitag:

Köln – Fürth 3:1 (0:1)

Tore: Andersson (50.), Skhiri (55., 89.) bzw. Meyerhöfer (7.)

Köln: Kainz bis 78. Minute, Ljubicic ab 68., Schaub ab 85. Minute

Tabelle: