Bild zeigt Sturm Trainer Christian Ilzer.
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Bundesliga

Kritische Worte von Ilzer nach Niederlage

Sturm Graz hat sich mit zwei Rückenschlägen binnen kurzer Zeit in die Länderspielpause verabschiedet. War das 1:4 in der UEFA Europa League gegen PSV Eindhoven noch der größeren Klasse des Gegners geschuldet, so ordneten die Grazer das 2:3 am Sonntag in der Admiral Bundesliga in Hartberg als klassischen Selbstfaller ein.

Trainer Christian Ilzer machte danach unmissverständlich klar, warum englische Wochen für ihn kein Freibrief für Ausreden sind. „Ich werde hier nicht sitzen und den Donnerstag als Alibi anführen. Weil dann geht nichts weiter“, sagte Ilzer bei der Pressekonferenz nach dem Match. „Es ist eine Herausforderung für uns Coaches und die Spieler, aber eine Sache, mit der man sich konfrontieren muss.“

Seine Mannschaft hatte im siebenten Spiel binnen 22 Tagen vor allem in der ersten Hälfte „alles vermissen lassen“, wie Ilzer sagte. Dabei hatte er zuvor eifrig gewarnt, in puncto Zweikampfführung und Präsenz nicht nachzulassen, wie Kapitän Stefan Hierländer stellvertretend einräumte.

Hartberg gewinnt Derby gegen Sturm Graz

Hartberg setzte sich in der zehnten Runde nach einer turbulenten und trefferreichen Partie im steirischen Derby gegen Sturm Graz mit 3:2 durch.

„Wie können wir es besser machen?“

Ilzer sieht seine Spieler in Sachen Berufsauffassung gefordert. „Wir müssen einen schnelleren Zyklus im Kopf entwickeln.“ Also sich noch schneller auf den knapp getakteten Spielrhythmus einstellen, wie es Alltag für internationale Topteams ist. Alles andere sei an diesem Tag „kein Thema“, so Ilzer.

„Kein Thema, dass wir heute schlecht waren, dass wir nicht präsent waren, dass wir hinten die falschen Entscheidungen treffen, dass wir vorne zu langsam im Kopf sind, um unsere Möglichkeiten zu verwerten. Unser Thema ist: Wie können wir es besser machen?“ Ilzer ist der Meinung: „Auch mit dem kleinen Rucksack, den wir da mitkriegen, ist es absolut bewältigbar.“

Gelegenheiten, um das herauszufinden, bieten sich im Herbst zuhauf. Nach der zweiwöchigen Ligapause werden erneut sieben Matches im engen Drei-, Viertagesrhythmus gespielt. Durch die Verletzung von Otar Kiteishvili, die dieser gegen PSV erlitt, wird aber wie schon in Hartberg der kreative Pol fehlen. Ilzer: „Bei jeder Mannschaft passiert es im Saisonverlauf einmal, dass Schlüsselspieler ausfallen. Es gilt, ihn im Kollektiv aufzufangen.“ Wie das am besten geht, kann Ilzer in den kommenden Tagen austüfteln.

Russ will „Euphorie mitnehmen“

Hartberg kommt die Länderspielpause indes „gar nicht so gelegen“, wie Trainer Kurt Russ nach dem Befreiungsschlag zu Hause – es war der erste Saisonheimsieg – anmerkte. „Aber wir werden versuchen, die heutige Euphorie mitzunehmen.“ Sein Team hatte auch ohne Toptorschütze Dario Tadic, der mit einer Muskelverletzung wohl drei Wochen ausfallen wird, durch Mitja Horvat (19.) und Noel Niemann (21.) vorgelegt und mit Philipp Sturm (81.) den „Dreier“ fixiert. Für Sturm waren Tore von Jakob Jantscher (48./Elfmeter) und Anderson Niangbo (87.) zu wenig.