Sarah Zadrazil (Bayern)
AP/CALSP/Paul Terry
Champions League

Europas Fußballerinnen starten in neue Ära

Erstmals Gruppenspiele, weltweit auch live zu sehen, endlich mehr Geld – und eine eigene Hymne. Für Europas Topfußballerinnen beginnt in der UEFA Women’s Champions League diese Woche ein neuer Zeitabschnitt, die UEFA spricht sogar von einer neuen Ära. Die Prämien bei den Herren sind freilich noch in einer anderen Dimension, aber die professionelle Vermarktung schreitet bei den Damen in jedem Fall voran.

So schüttet der Europäische Fußballverband (UEFA) insgesamt etwa 24 Millionen Euro aus und damit viermal mehr als bisher. Als Startgeld erhält jeder der 16 Teilnehmer an der Gruppenphase mindestens 400.000 Euro, also fünfmal mehr als bisher für einen Achtelfinal-Einzug.

Der Champions-League-Sieger darf auf bis zu 1,4 Millionen Euro hoffen. Zum Vergleich: Bei den Männern erhält jeder der 32 Clubs in der Gruppenphase eine Startprämie von 15,64 Millionen Euro.

Ohne ÖFB-Club, dafür acht Legionärinnen

Österreichs Meister St. Pölten profitiert davon nicht. Die „Wölfinnen“ blieben in der Qualifikation an Juventus Turin hängen. Der rot-weiß-rote Beitrag sind acht österreichische Teamspielerinnen.

Torfrau Manuela Zinsberger und Viktoria Schnaderbeck stehen bei Arsenal unter Vertrag, Carina Wenninger und Sarah Zadrazil bei Bayern München. Dazu kommt das Quartett Nicole Billa, Laura Wienroither, Katharina Elisa Naschenweng und Celina Degen bei TSG Hoffenheim.

Nicole Billa (Hoffenheim) und Sydney Lohmann (Bayern)
GEPA/Ulrich Gamel
Österreichs erfolgreichste aktive ÖFB-Torschützin, Nicole Billa (l.), ist auch Teil der neuen Königsklasse

Die Bayern starten am Dienstagabend auswärts gegen Benfica Lissabon, weitere Gruppengegner sind Rekordsieger Olympique Lyon und BK Häcken aus Schweden. Neuling Hoffenheim spielt ebenfalls am Dienstag zu Hause gegen den dänischen Meister HB Köge, danach noch gegen Titelverteidiger FC Barcelona und Arsenal. Zinsberger und Co. gastieren am ersten Spieltag beim katalanischen Verein.

Verdoppelung der Zuschauerzahlen bis 2024 als Ziel

UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin ist davon überzeugt, „dass das neue finanzielle Verteilungsmodell den gesamten professionellen Frauenfußball in ganz Europa stärken“ wird. Zumal die Ligen mit Clubs in der Champions League noch jeweils 5,5 Millionen Euro erhalten, die in die weitere Entwicklung des Sports fließen müssen.

Die Zuschauerzahlen und der kommerzielle Wert der wichtigsten Frauen-Wettbewerbe sollen bis 2024 verdoppelt werden. Die neue Markenidentität allein wird die seit 2009 bestehende Champions League nicht in den Fokus rücken, aber der Wettbewerb ist auch erstmals deutlich sichtbar: Der Streamingdienst DAZN zeigt auf seinem YouTube-Kanal alle 61 Spiele weltweit kostenfrei.