Nach den antisemitischen Vorfällen beim Europa-Conference-League-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa ist ein erster Täter ermittelt worden. Das teilte der deutsche Bundesligist am Mittwoch mit. Gegen den Täter, der bei der Partie eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa attackiert hatte, sei ein Ausschlussverfahren aus dem Verein eingeleitet worden.
„Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt“, wurde Union-Präsident Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert.
Der identifizierte Täter erhält zudem ein unbefristetes Hausverbot sowie ein Zutrittsverbot zu allen Veranstaltungen des Vereins. Union beantragt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zudem ein bundesweites Stadionverbot. Der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt gegen mehrere Personen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Ein Nachspiel droht dem Verein auch vonseiten des Europäischen Fußballverbands (UEFA). Die UEFA leitete am Dienstag eine disziplinarische Untersuchung ein. Die Berliner, Arbeitgeber von ÖFB-Teamspieler Christopher Trimmel, arbeiten gemeinsam mit der Polizei an der Aufarbeitung der Zwischenfälle.
Wegen ähnlicher Vorfälle wurde auch eine UEFA-Untersuchung nach der Europa-League-Partie Sparta Prag gegen Glasgow Rangers eingeleitet.