Frankreichs Fußball-Nationalteam mit Mbappe
APA/AFP/Franck Fife
Nations League

Starauflauf bei Halbfinal-Kracher

Weltmeister gegen Weltranglistenersten: Im zweiten Halbfinale der Nations League treffen Frankreich und Belgien am Donnerstag (20.45 Uhr, live in ORF1) in Turin aufeinander. Nach den Enttäuschungen der jüngeren Vergangenheit sehnt Frankreich einen Titel herbei. Auch der ewige Geheimfavorit Belgien möchte endlich mit seiner älter werdenden goldenen Generation auftrumpfen.

Wenn Frankreich und Belgien am Donnerstag im zweiten Halbfinale des noch immer umstrittenen Wettbewerbs gegeneinander spielen, wird den Fans zumindest maximale fußballerische Attraktivität geboten. Denn einige der größten Stars des Weltfußballs wie Kylian Mbappe, Paul Pogba, Romelu Lukaku und Kevin De Bruyne treffen aufeinander.

Man könne die Nations League zwar nicht mit einer EM oder WM vergleichen, findet der belgischer Mittelfeldspieler Axel Witsel. „Aber es geht um einen Titel, um den vier große Nationen kämpfen. Wenn wir ihn gewinnen sollten, wäre das ein krönender Erfolg für diese Mannschaft.“

Genau das war die ursprüngliche Idee der Nations League: Dass langweilige Freundschaftsspiele durch solch hochklassige Duelle mit echtem Wettbewerbscharakter ersetzt werden. Was das Teilnehmerfeld des diesjährigen Finalturniers angeht, hätte es für den Europäischen Fußballverband (UEFA) tatsächlich kaum besser laufen können. Außerdem bietet der Wettbewerb insbesondere Franzosen und Belgiern die Möglichkeit der Rehabilitation.

Deschamps: „Wir wollen diesen Titel holen“

Nach dem peinlichen Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft im Sommer gegen die Schweiz trotz Zweitoreführung sehnt sich Frankreich nach etwas Balsam für die gekränkte Fußballseele. „Wir wollen diesen Titel holen“, sagte Trainer Didier Deschamps.

Der Franzose hebt sogar die Nations League auf eine Ebene mit EM und WM: „Früher gab es zwei: Europameister und Weltmeister, jetzt gibt es die Nations League. Das ist unser Ziel.“ Sollten sich die Franzosen tatsächlich zum Nachfolger von Portugal, dem Sieger von 2019, küren, dürfte das auch ein wenig Druck von Deschamps selbst nehmen.

Belgiens Fußball Nationalteam
Reuters/Stuart Franklin
Belgien gilt seit einiger Zeit bei großen Turnieren als Geheimfavorit, für einen Titel reichte es bisher jedoch nicht

Der ewige Geheimfavorit Belgien wünscht sich nichts mehr als den langersehnten Titel für seine älter werdende goldene Generation. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Frankreich bei der WM 2018 war bei der EM zuletzt sogar schon im Viertelfinale (1:2 gegen Italien) Schluss. Umso größer ist der Pokaltraum. „Wir alle wollen diesen Titel gewinnen“, sagte Verteidiger Toby Alderweireld.

Es wäre der erste internationale Titel für Belgien seit dem Olympiasieg 1920. Und wann, wenn nicht jetzt, wo Spieler wie De Bruyne (30 Jahre), Lukaku (28) und Eden Hazard (30) im besten fußballerischen Alter sind?