Der österreichische Barcelona Spieler Yusuf Demir.
AP/Joan Monfort
Fußball

Demir glaubt an Barcelonas Turnaround

Yusuf Demir lebt seit Sommer seinen Traum und spielt für seinen Herzensclub FC Barcelona. Sportlich läuft es bei den Katalanen aktuell aber nicht nach Wunsch – in der Liga ist man Neunter und in der Champions League punktelos Tabellenletzter. Trotzdem ist der 18-Jährige vom Turnaround überzeugt. „Wir erleben eine schwierige Zeit, aber ich bin mir sicher, dass wir aus dieser Krise, wenn man es so sagen darf, rauskommen werden“, sagte Demir.

Der ÖFB-Teamspieler brachte es bisher auf fünf Pflichtspieleinsätze, zuletzt ließ ihn Coach Ronald Koeman allerdings vermehrt auf der Bank. So auch bei der 0:2-Niederlage beim regierenden Meister Atletico Madrid, der punktegleich mit Real Madrid auf Platz zwei liegt. Barcelonas Rückstand beträgt bei einem Spiel weniger fünf Zähler.

Die Chancen auf Titel seien laut Demir trotz der Probleme weiter gegeben. „Jeder weiß, dass wir eine junge Mannschaft haben, die hungrig ist und um jede Trophäe spielen möchte“, erzählte Demir am Rande der ÖFB-Vorbereitung auf die WM-Qualifikationsspiele am Samstag gegen die Färöer in Torshavn und am Dienstag gegen Dänemark in Kopenhagen (jeweils 20.45 Uhr, live in ORF1).

Spanische Legionäre Alaba und Demir im ÖFB-Team

Die spanischen Legionäre David Alaba und Yusuf Demir wollen dem ÖFB-Team zurück in die Erfolgsspur verhelfen. Alaba lobt bereits die gute Einstellung der Mannschaft.

„Hätte viel von Messi lernen können“

Mit Lionel Messi wären die Katalanen möglicherweise in einer besseren Situation. Das große Idol von Demir verabschiedete sich jedoch im Sommer in Richtung Paris – sehr zum Leidwesen des Wieners, obwohl er dadurch mannschaftsintern in eine bessere Position rutschte. „In erster Linie hat es sehr wehgetan. Ich bin mir sicher, dass ich viel von ihm hätte lernen können. Doch man muss es akzeptieren und das Beste daraus machen.“

Barcelona Trainer Ronald Koeman zusammen mit Yusuf Demir.
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Für Barcelona-Coach Ronald Koeman ist Yusuf Demir ein fixer Bestandteil des Barcelona-Kaders

Er selbst ist derzeit bemüht, sich so schnell wie möglich in Barcelona einzuleben und in die Mannschaft zu integrieren. Spanischunterricht soll der Rapid-Leihgabe dabei helfen. Innerhalb der Mannschaft kommuniziert Demir zumeist auf Katalanisch, mit Goalie Marc-Andre ter Stegen unterhält er sich auf Deutsch.

Alaba als Demirs Fürsprecher

Einen intensiven Kontakt gibt es auch zu Real-Madrid-Legionär David Alaba. „Er hilft mir sehr“, erzählte der Offensivmann. Der ÖFB-Teamkapitän hat sich mittlerweile zu einer Art Fürsprecher von Demir entwickelt. „Seine Entwicklung ist wirklich sehr positiv. Wir werden in Zukunft viel Freude mit ihm haben, wenn er seinen Weg weitergeht, versucht zu lernen, aber auch er selbst bleibt“, sagte Alaba.

Das Duo pflegt während des ÖFB-Lehrgangs einen intensiven Kontakt. „Ich möchte für ihn da sein und versuchen, ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht“, sagte Alaba, der selbst schon als Teenager im Fokus der Öffentlichkeit stand. Am 24. Oktober könnte es im Camp Nou zum direkten Duell kommen, wenn Barcelona auf Real trifft. „Der ‚Clasico‘ ist das geilste Spiel, das es gibt“, meinte Demir.

Chance auf ÖFB-Startelfdebüt

Zunächst gilt die volle Konzentration aber dem ÖFB-Team. Angesichts der Absagenflut in der österreichischen Nationalmannschaft darf sich Demir berechtigte Hoffnungen auf seinen ersten Einsatz in der Startformation machen. In welcher Rolle, scheint aber noch offen zu sein. Teamchef Franco Foda meinte beim September-Lehrgang, er sehe den 18-Jährigen im Zentrum hinter der Spitze, wechselte ihn dann jedoch als Flügelspieler ein.

Demir selbst sind Diskussionen über seine Idealposition in der ÖFB-Auswahl ziemlich egal. „Am stärksten bin ich mit dem Ball am Fuß. Da ist es wurscht, ob ich außen oder auf der Zehnerposition spiele“, sagte der Wiener am Dienstag im Teamcamp und betonte: „Der Trainer hilft mir sehr, weil ich ein junger Spieler bin.“