Mikaela Shiffrin (USA) bei der WM in Cortina d’Ampezzo
Reuters/Denis Balibouse
Ski alpin

Shiffrin bereit für Speed-Comeback

Mikaela Shiffrin hat vergangene Saison fast ausschließlich Slalom-Rennen und Riesentorlauf-Rennen bestritten. Nun teilte die US-Amerikanerin mit, dass sie eine Rückkehr in die schnellen Disziplinen plant. Die zweifache Olympiasiegerin strebe einen Start bei den ersten Speed-Rennen der Saison in Lake Louise Anfang Dezember an.

„Während meiner gesamten Karriere wird mein Fokus immer auf den technischen Disziplinen liegen, aber ich liebe die Geschwindigkeit und ich liebe Lake Louise ganz besonders, und das steht auch auf meinem Plan“, sagte Shiffrin, die ihre letzte Weltcup-Abfahrt im Jänner 2020 gefahren ist, bei einer Medienveranstaltung in Österreich. Die 69-fache Weltcup-Siegerin werde allerdings im Laufe der Saison nicht jedes einzelne Speed-Rennen bestreiten können.

Die 26-Jährige feierte ihren ersten Karrieresieg in einem Speed-Rennen in Lake Louise. 2017 gewann sie die Abfahrt, im darauffolgenden Jahr fuhr sie am selben Ort den Sieg beim Super-G ein. Die langen Latten schnallte sie vergangene Saison nur für die WM in Cortina an, wo sie im Super-G prompt Bronze und Gold in der Kombination holte. Im Gesamtweltcup reichte es immer noch zu Rang drei – gut 250 Punkte hinter Petra Vlhova.

Shiffrin hat große Ziele

Mikaela Shiffrin möchte wieder in den Speed-Disziplinen starten. Klares Ziel in der neuen Saison ist der Sieg im Gesamtweltcup.

Speed-Qualitäten noch nicht ausgereift

Für Shiffrin war die vergangene Weltcup-Saison bisher wohl die schwierigste in ihrer Karriere. Die überlegene Skifahrerin der letzten Jahre kehrte im November erst nach zehnmonatiger Pause aufgrund des plötzlichen Todes ihres Vaters im Februar 2020 sowie Rückenproblemen in den Weltcup zurück. Sie selbst bezeichnete die vergangene Saison als „eine Art Comeback“.

Als ausgereifte Speed-Fahrerin fühlt sich Shiffrin noch lange nicht. „Ich habe das Gefühl, dass ich noch eine Million Dinge verbessern kann.“ Mittlerweile habe sie aber gelernt, einen Schritt zurück zu machen und sich selbst zu sagen: „Okay, mein Level ist schon ziemlich gut.“ Nicht ohne sogleich zu betonen: „Aber zu sagen, ich mache alles gut, macht dich einfach nicht besser.“

Trainingsgemeinschaft mit Partner Kilde

Eine Bereicherung nicht nur in persönlicher Hinsicht ist offenbar ihre Beziehung mit Aleksandar Aamodt Kilde. Gemeinsam mit dem norwegischen Gesamtsieger von 2019/20 schwärmte Shiffrin von ihrer gemeinsamen Sommervorbereitung. Trainingsläufe des jeweils anderen werden via Video seziert.

„Ich liebe es, ihn Ski fahren zu sehen. Wir analysieren unsere Fahrten ständig.“ Gemeinsames Konditionstraining gibt es auch. „Es ist supermotivierend mit ihm. Jede Einheit ist superhart.“ Auch in puncto Materialabstimmung fordere ihr Lebensgefährte sie heraus. „Weil er sich so sehr dafür interessiert.“ Sie selbst sei vom Detailreichtum recht schnell überwältigt. „Aber wir haben ein wunderbares Serviceteam.“

Auch heuer stellt sich Shiffrin auf einen Kampf in einem kompetitiven Starterfeld ein. „Wir konnten letztes Jahr sehen, dass viele Frauen extrem schnell sind, die Wettkämpfe waren wirklich fordernd. Ich glaube, dass es noch mehr Tiefe gab als in den letzten Jahren und alle ihre Level ständig heben. Es ist cool und gleichzeitig auch ein wenig nervenaufreibend, ein Teil davon zu sein“, sagte Shiffrin.