Serge Gnabry (Deutschland) jubelt nach seinem Tor gegen Rumänien in der WM-Qualifikation
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WM-Qualifikation

Deutschland ringt Rumänien nieder

Die deutsche Nationalmannschaft hat am Freitag gegen Rumänien mit 2:1 gewonnen und in der laufenden WM-Qualifikation den sechsten Sieg im siebenten Spiel eingefahren. Für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde es in Hamburg aber zu einem Geduldsspiel. Das Team von Coach Hansi Flick lief lange einem 0:1-Rückstand hinterher, ehe in der zweiten Hälfte das Spiel noch gedreht werden konnte. Zum späten Matchwinner avancierte „Joker“ Thomas Müller.

Flick hatte seine Ära als deutscher Bundestrainer mit einem 12:0-Start (2:0 Liechtenstein, 6:0 Armenien, 4:0 Island) begangen. Doch statt der nächsten Torlawine gab es früh das erste Gegentor seiner Amtszeit. Iannis Hagi, Sohn des großen Gheorghe Hagi, schob Antonio Rüdiger den Ball durch die Beine und bezwang dann auch Marc-Andre Ter Stegen, der Manuel Neuer (Adduktorenprobleme) im Tor ersetzte (9.).

Rumänien hatte blitzschnell umgeschaltet – eine Taktik, mit der der Außenseiter dem Tabellenführer in Gruppe J in den ersten 30 Minuten mehrmals Probleme bereitet. Die Flick-Elf war aber überlegen und hatte Chancen, kam dem Treffer in der ersten Hälfte gegen den massiven Defensivblock aber selten so nahe wie noch vor dem 0:1, als Joshua Kimmich schon für den Elfmeter bereit gestanden war (8.). Referee Cüneyt Cakir nahm seinen Elfmeterpfiff nach einem Faller von Timo Werner nach Studium der TV-Bilder aber zurück.

Ianis Hagi bei einem Torschuss gegen Deutschland in der WM-Qualifikation
APA/AFP/John Macdougall
Iannis Hagi ließ die deutsche Verteidigung beim rumänischen Führungstor nicht gut aussehen

Lohn für Deutschlands Bemühungen

Nach dem Wechsel setzte sich die größere Klasse durch. Serge Gnabry mit seinem fünften Tor in der laufenden Qualifikation sorgte für das 1:1 (52.). Für den Siegestreffer hieß es noch ein wenig zittern, bis der eingewechselte Müller nach einem verlängerten Corner goldrichtig stand (81.). Salzburgs Karim Adeyemi kam im Finish zum Einsatz.

„Ich finde, dass wir ein engagiertes Spiel gemacht haben. Wenn man mit 0:1 in die Pause geht, ist das aber kein befriedigendes Gefühl. Wir hatten schon das Gefühl, dass wir mehr verdient gehabt hätten. Umso schöner war es, dass wir uns mit dem 2:1 belohnen konnten“, so Müller. Deutschland liegt nun sechs Punkte vor Nordmazedonien (4:0 gegen Liechtenstein), weil Armenien in Island Punkte liegen ließ (1:1).

Remis zwischen Tschechien und Wales

In Gruppe E wurden im Schlüsselspiel um Platz zwei hinter den aktuell in der Nations League tätigen Belgiern die Punkte geteilt. Tschechien und Wales spielten 2:2 und liegen mit acht Punkten acht Punkte hinter Belgien. Die Briten haben aber ein Spiel weniger absolviert. Daniel James (69.) bügelte mit seinem Tor zum Endstand den Schnitzer des Tages von Wales-Goalie Danny Ward aus. Dieser hatte einen Rückpass von Aaron Ramsey (Torschütze zum 1:0/36.) nicht zu kontrollieren vermocht, der Ball kullerte über seinen Fuß ins Tor (49.).

Die Niederlande verbuchten in Gruppe G eine Runde ganz nach ihrem Geschmack. Das von Louis van Gaal betreute „Oranje“-Team kam dank Davy Klaassen (19.) zu einem 1:0-Arbeitssieg in Lettland. Dahinter knöpfte die Türkei den zweitplatzierten Norwegern (ohne den verletzten Erling Haaland) einen Punkt ab (1:1). Die Niederlande setzten sich um zwei Punkte ab.

Kroatien und Russland im Gleichschritt

In Gruppe H marschieren Russland und Kroatien weiter im Gleichschritt, beide Nationen halten nun bei 16 Punkten. In Kasan machte ein Eigentor des Slowaken Milan Skriniar (24.) den Unterschied aus. Auf Zypern leiteten zwei Routiniers den 3:0-Sieg für den Vizeweltmeister Kroatien ein: Luka Modric bediente Ivan Perisic (45.+2). Nach einem verschossenen Elfmeter von Modric (54.) fixierten Josko Gvardiol (80.), Marko Livaja (92.) den am Ende klaren Sieg.

Slowenien teilte sich beim 4:0 gegen Malta den höchsten Sieg des Tages mit Nordmazedonien. Der frühere ÖFB-U21-Teamspieler Sandi Lovric bereitete drei Treffer vor, darunter den Endstand durch Benjamin Sesko. Der Salzburger avancierte mit 18 Jahren und 130 Tagen zum jüngsten Teamtorschützen in der Geschichte Sloweniens.