Kai Havertz, Leroy Sane und Serge Gnabry (GER)
GEPA/Witters/Tim Groothuis
WM-Qualifikation

Deutschland fehlt nur ein Schritt nach Katar

Anders als das österreichische Nationalteam kann man in Deutschland bereits mit ruhigem Gewissen für die WM-Endrunde 2022 in Katar planen. Der vierfache Weltmeister kann bereits am Montag mit einem Sieg in Nordmazedonien – wenn Armenien gleichzeitig nicht in Rumänien gewinnt – das Ticket für das Turnier lösen. Bundestrainer Hansi Flick könnte zudem mit seinem Mentor gleichziehen.

Selbst wenn das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag in Skopje die Qualifikation rechnerisch noch nicht fixiert, gibt es kaum Zweifel mehr daran, dass der Weltmeister von 2014 beim Adventturnier Katar dabei sein wird. Vier Siege in vier Spielen hat Deutschland unter Flick eingefahren – allerdings nicht gegen die Elite, sondern meist gegen Gegner der Kragenweite „Pflichtübung“ wie Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0).

Das teilverjüngte Team tat das aber mit viel mehr Eifer, Tempo und auch Chancen als noch unter Löw, obwohl die Mannschaft beim jüngsten, am Ende glücklichen 2:1-Sieg gegen Rumänien auch Präzision und Abstimmung vermissen ließ. Nun schickt sich Flicks Auswahl zum fünften Streich an. Mit einem weiteren Erfolg würde er mit seinem Vorgänger gleichziehen. Fünf Siege nach Amtseinführung gelangen auch Löw 2006. Im sechsten Länderspiel musste dieser sich dann aber mit einem 1:1 gegen Zypern begnügen.

Coach Hansi Flick (GER)
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Mit vier Siegen in vier Spielen legte Flick bisher einen perfekten Start in seine Ära hin

Zusätzliche Motivation für die Deutschen ist das Resultat des Hinspiels. Am 31. März musste sich der vierfache Weltmeister der Nummer 74 der FIFA-Weltrangliste daheim in Duisburg sensationell mit 1:2 geschlagen geben. Nordmazedoniens Alststar Goran Pandev und Eljif Elmas erzielten bei der Länderspielpremiere von Österreichs Gruppengegner bei der vergangenen EM gegen Deutschland die Tore. Ilkay Gündogan verwandelte einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1. Es war das letzte WM-Qualifikationsspiel unter der Leitung von Flick-Vorgänger Löw.

Deutsche so gut wie durch

In Sachen Qualifikation für Katar ist Deutschland zumindest rechnerisch noch von einem Parallelspiel abhängig. Der klare Tabellenführer (18 Punkte) qualifiziert sich in jedem Fall mit einem Sieg gegen Nordmazedonien (12), wenn Armenien (12) gleichzeitig nicht in Rumänien gewinnt. Eine siegreiche DFB-Auswahl wäre allerdings auch bei einem Erfolg Armeniens nur noch theoretisch von Gruppenplatz eins zu verdrängen.

Das gilt auch für den Fall, dass beide Partien unentschieden enden. Selbst bei einer Niederlage Deutschlands am Montag müssten Nordmazedonien und ein gleichzeitig siegreiches Armenien, die noch im direkten Duell aufeinandertreffen, in zwei Spielen drei Punkte und mehrere Tore aufholen, um die deutsche Mannschaft noch verdrängen zu können.

Neuer wieder fit

Flick analysierte den Gegner am Sonntag intensiver. „Es ist der nächste wichtige Schritt Richtung Weltmeisterschaft in Katar“, sagte der Teamchef. Es gehe darum, in Skopje „genauso eine Mentalität an den Tag zu legen“ wie gegen die Rumänen, als die deutsche Elf die Partie nach einem Rückstand drehte. Eine gute Nachricht gab es für Flick auf der Torhüterposition: Seine Nummer eins Manuel Neuer, der gegen Rumänien aufgrund muskulärer Probleme passen hatte müssen, dürfte fit sein. „Ich gehe davon aus, dass es funktioniert“, sagte der Trainer.