Arizona Cardinals Quarterback Kyler Murray in Aktion.
AP/Ralph Freso
NFL

Arizona Cardinals setzen Höhenflug fort

Die Arizona Cardinals haben ihren aktuellen Höhenflug auch am fünften Spieltag der National Football League (NFL) fortgesetzt. Die Mannschaft um Jungstar Kyler Murray feierte am Sonntag mit einem 17:10 (10:0) daheim gegen die San Francisco 49ers ihren fünften Sieg im fünften Spiel. Im Schlager des Tages unterstrichen die Buffalo Bills mit einem 38:20-Erfolg bei den Kansas City Chiefs, dass sie derzeit weder von Gewittern noch vom aktuellen Vizemeister zu beeindrucken sind.

Mit dem Erfolg über den Rivalen in der Western Division der National Football Conference (NFC) bleibt Arizona das einzige Team der gesamten Liga, das nach fünf Spieltagen noch bei einer makellosen Bilanz hält. Die Cardinals starteten damit so gut wie seit 47 Jahren nicht mehr in eine Saison. 1974 hatte das Team zum Auftakt sieben Siege in Serie gefeiert. Damals war der Club aber noch in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri beheimatet.

Zwar sorgte Quarterback Murray in Zusammenarbeit mit Wide Receiver DeAndre Hopkins 5:13 Minuten vor Schluss für den entscheidenden Touchdown, doch die Väter des Erfolges waren diesmal in der Defensive der Cardinals zu finden. Die Verteidigung hielt San Franciscos Offensive, die erstmals von Beginn an von Quarterback Trey Lance geführt wurde, bei nur einem erlaufenen Touchdown durch Deebo Samuel und stoppte die 49ers viermal bei einem vierten Versuch. Dazu fing Budda Baker im ersten Viertel einen Pass von Lance ab, der letztlich zum Touchdown-Lauf von James Conner und der schnellen Führung für Arizona führte.

Dass der fünfte Sieg im fünften Spiel hart erkämpft war, störte Cheftrainer Kliff Kingsbury keineswegs. „Ich nehme sie (Siege, Anm.) in jeder Art und Weise“, sagte der Trainer. Vor allem der zweite Sieg in Folge gegen einen Konkurrenten der eigenen Division sei doppelt wertvoll, meinte Kingsbury: „Die 49ers sind ein großartiges Team, das hart und mit viel Energie spielt. Wenn man sie schlagen kann, ist es ein großartiger Sonntag.“ Apropos großartig: So präsentierte sich einmal mehr auch Altmeister Tom Brady. Der 44-Jährige führte Titelverteidiger Tampa Bay Buccaneers mit fünf Touchdownpässen zu einem 45:17-Kantersieg im Florida-Derby über die Miami Dolphins.

Bills-Feuerwerk im Gewitter

Wie viel Energie in ihnen steckt, bewiesen in der Neufauflage des letztjährigen Championship Games der American Football Conference (AFC) auch die Buffalo Bills. Angeführt von Quarterback Josh Allen, der drei Touchdownpässe – davon zwei auf Emanuel Sanders – warf, und dank einer starken Defensive, die vier Ballverluste der Chiefs erzwang, feierten die Gäste im Arrowhead Stadium einen überzeugenden 38:20-Sieg. Überbewerten wollte Allen den Erfolg allerdings nicht. „Es wird daraus mehr gemacht, als es ist. Wir sind in der fünften Woche und haben einen Sieg geholt“, sagte der 25-Jährige.

Buffalo Bill Spieler Josh Allen und Tyrann Mathieu von den Kansas City Chiefs.
APA/AFP/Getty Images/Jamie Squire
Allen (r.) und Buffalo unterstrichen in Kansas City, dass mit ihnen heuer im Titelkampf zu rechnen ist

Während die Bills mit einer Bilanz von vier Siegen und einer Niederlage klar auf Play-off-Kurs sind, mussten Kansas City und Superstar Patrick Mahomes die zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Mahomes war mit zwei Interceptions und einem Fumble kurz vor Schluss zudem für drei der vier Ballverluste der Gastgeber verantwortlich. Einen von Mahomes’ Fehlpässen trug Verteidiger Micah Hyde nach der Pause zum vorentscheidenden Touchdown der Bills in die Endzone zurück. Apropos Pause: Die war Sonntagnacht in Kansas City länger als üblich. Ein Gewittersturm über der Stadt zwang die Verantwortlichen dazu, die Halbzeit auf 62 Minuten auszudehnen.

Kuriose Spektakel

Auch sonst war der fünfte Spieltag nicht arm an Spektakeln. In Los Angeles kämpften sich die Chargers gegen die Cleveland Browns in einem turbulenten letzten Viertel noch zu einem 47:42-Erfolg und damit ebenfalls dem vierten Sieg im fünften Spiel. Alleine in den letzten 15 Minuten boten die Teams den Fans im SoFi Stadium – wo im Februar auch die Super Bowl stattfindet – mit insgesamt 41 Punkten ein Feuerwerk. Chargers-Runningback Austin Ekeler war dabei im Schlussviertel für drei Touchdowns verantwortlich. Sein Quarterback Justin Herbert warf insgesamt vier Touchdownpässe und lief einmal selbst in die Endzone.

Kein Punktefeuerwerk, aber dafür eine seltene Abfolge von verkickten Fieldgoals erlebten die Fans in Cincinnati bei der 22:25-Niederlage der Bengals nach Verlängerung gegen die Green Bay Packers. Im Finish einer hart umkämpften Partie vergab Packers-Kicker Mason Crosby zweimal die Chance, die Partie zu entscheiden. Auch Cincinnatis Evan McPherson traf mit dem Sieg vor Augen nur die Stange. In der Verlängerung setzte sich die Misere fort. Zuerst vergab abermals Crosby, dann segelte der nächste Versuch von McPherson knapp vorbei. Im vierten Anlauf schaffte es Green Bays Routininer Crosby dann doch noch, sein Team zum vierten Sieg in Folge zu kicken.

Der vierte Sieg en suite gelang auch den Dallas Cowboys mit einem überzeugenden 44:20 daheim über die New York Giants. Quarterback Dak Prescott mit drei Touchdownpässen sowie Runningback Ezekiel Elliott mit 110 Yards Raumgewinn im Laufspiel,sowie einem erlaufenen und einem gefangenen Touchdown waren die Väter des Erfolges. Für die Giants setzte es nicht nur sportlich den nächsten schweren Treffer. Der vierfache Super-Bowl-Gewinner verlor in der ersten Hälfte mit Quarterback Daniel Jones (Gehirnerschütterung) und Runningback Saquon Barkley (Knöchelverletzung) die zwei wichtigsten Stützen in der Offensive.

National Football League

Donnerstag, 7. Oktober:
Seattle LA Rams 17:26
Sonntag, 10. Oktober:
Atlanta NY Jets 27:20 *
Houston New England 22:25
Tampa Bay Miami 45:17
Pittsburgh Denver 27:19
Cincinnati Green Bay 22:25 n.V.
Jacksonville Tennessee 19:37
Washington New Orleans 22:33
Carolina Philadelphia 18:21
Minnesota Detroit 19:17
LA Chargers Cleveland 47:42
Las Vegas Chicago 9:20
Dallas NY Giants 44:20
Arizona San Francisco 17:10
Kansas City Buffalo 20:38
Montag, 11. Oktober:
Baltimore Indianapolis 31:25 n.V.
* in London (Tottenham Hotspur Stadium)

American Football Conference

East Division S U N %
Buffalo Bills * 11 0 6 .647
New England Patriots * 10 0 7 .588
Miami Dolphins 9 0 8 .529
New York Jets 4 0 13 .235
North Division S U N %
Cincinnati Bengals * 10 0 7 .588
Pittsburgh Steelers * 9 1 7 .559
Cleveland Browns 8 0 9 .471
Baltimore Ravens 8 0 9 .471
South Division S U N %
Tennessee Titans * 12 0 5 .706
Indianapolis Colts 9 0 8 .529
Houston Texans 4 0 13 .235
Jacksonville Jaguars 3 0 14 .176
West Division S U N %
Kansas City Chiefs * 12 0 5 .706
Las Vegas Raiders * 10 0 7 .588
Los Angeles Chargers 9 0 8 .529
Denver Broncos 7 0 10 .412

National Football Conference

East Division S U N %
Dallas Cowboys * 12 0 5 .706
Philadelphia Eagles * 9 0 8 .529
Washington Commanders 7 0 10 .412
New York Giants 4 0 13 .235
North Division S U N %
Green Bay Packers * 13 0 4 .765
Minnesota Vikings 8 0 9 .471
Chicago Bears 6 0 11 .353
Detroit Lions 3 1 13 .206
South Division S U N %
Tampa Bay Buccaneers * 13 0 4 .765
New Orleans Saints 9 0 8 .529
Atlanta Falcons 7 0 10 .412
Carolina Panthers 5 0 12 .294
West Division S U N %
Los Angeles Rams * 12 0 5 .706
Arizona Cardinals * 11 0 6 .647
San Francisco 49ers * 10 0 7 .588
Seattle Seahawks 7 0 10 .412
* Play-off-Teilnehmer