Nachdem die Saison 2019/20 aufgrund der Pandemie unterbrochen und später in zwei abgeschotteten „Blasen“ in Edmonton und Toronto beendet wurde und die vergangene Saison mit einem reduzierten Grunddurchgang und veränderten Divisionen gespielt wurde, kehrt die NHL heuer wieder zum gewohnten Format zurück. Sowohl Eastern als auch Western Conference bestehen aus je zwei Divisionen. Acht Teams pro Conference bestreiten das Play-off. Insgesamt sind im Grunddurchgang pro Team 82 und insgesamt 1.312 Spiele angesetzt.
Im Juni 2022 soll bei planmäßigem Verlauf der Gewinner der 105. Saison der National Hockey League feststehen. Bei der 103. und 104. Saison wanderte der Stanley Cup jeweils nach Florida zu den Tampa Bay Lightning. Das Ensemble rund um die Torjäger Steven Stamkos und Nikita Kutscherow sowie Torhüter Andrei Wasilewskij geht damit auch auf den ersten „Threepeat“ – den Titelhattrick – seit 40 Jahren los. 1982 holten sich die New York Islanders ihren dritten von insgesamt vier Stanley Cups hintereinander.

Neben Tampa Bay haben die Experten vor allem jene Teams auf der Rechnung, die bereits im Vorjahr im Play-off weit vorstießen. Im Osten gehören ausgerechnet die NY Islanders, die auf einen baldigen Umzug in ihre neue Heimstätte auf Long Island hoffen, die Carolina Hurricanes sowie die Washington Capitals und die aufstrebenden Florida Panthers zu den ersten Herausforderern des Titelverteidigers. Die Riege der Titelkandidaten im Westen wird von den Colorado Avalanche, Vegas Golden Knights und den Edmonton Oilers rund um Superstar Connor McDavid angeführt.
Raffl vorerst als Solokämpfer
In der Western Conference gehören auch die Dallas Stars zum Kreis der Play-off-Kandidaten. In der texanischen Metropole ist mit Raffl auch der vorerst einzige österreichische NHL-Spieler am Werk. Der Kärntner unterschrieb nach acht Saisonen bei den Philadelphia Flyers und einem Kurzgastspiel in Washington für ein Jahr in Texas. Bereits in der Vorbereitung spielte Raffl seine kämpferischen Qualitäten und Vielseitigkeit, die ihn auch in Philadelphia auszeichneten, aus und erzielte zudem auch ein Tor. Los geht es für Dallas am Donnerstag auswärts bei den New York Rangers.
Ein Grund, das Angebot der Stars anzunehmen, war auch die Aussicht, es vielleicht doch bis zum großen Preis Stanley Cup zu schaffen. 2020 standen die Texaner bereits im Finale. Vergangene Saison verpassten die Stars allerdings aufgrund des Ausfalls dreier ihrer Leistungsträger das Play-off. „An einem gewissen Punkt versuchst du wirklich, das Ding zu gewinnen, und du suchst eine Mannschaft, bei der du glaubst, dass du im Play-off weit kommen kannst“, erklärte Raffl auf der Clubhomepage. „Das ist bei Dallas so, und das hat meine Entscheidung leichter gemacht.“
Rossi muss auf sein NHL-Debüt im Dress der Minnesota Wild noch warten. Der Vorarlberger, der von Wild im Vorjahr als Nummer neun gedraftet wurde, aber danach von Komplikationen nach einer Coronavirus-Infektion zurückgeworfen wurde, beginnt die Saison beim Farmteam Minnesotas, den Iowa Wild in Des Moines. In der American Hockey League (AHL) soll der 20-Jährige, der in der Vorbereitung ebenfalls bereits als Torschütze und Assistgeber glänzte, vorerst Spielpraxis sammeln.

Seattle startet durch
Der Stanley Cup ist auch das große Ziel der Seattle Kraken, die als 32. Team dazu stoßen und damit 46 Jahre nach dem Ende der Seattle Totems in der Seattle Totems aus der Western Hockey League wieder professionelles Eishockey in den Nordwesten der USA zurückbringen. Das neue Team wurde von der Liga in die Pacific Division, gemeinsam mit den kanadischen Lokalrivalen Vancouver Canucks verpflanzt. Die Arizona Coyotes wechseln dafür in die Central Division.

Um gleich in ihrer ersten Saison konkurrenzfähig zu sein, wurde auch heuer Mitte Juli so wie vor vier Jahren bei der Ligaaufnahme der Vegas Golden Knights ein Expansion Draft durchgeführt. Seattle, dessen Spitzname Kraken sich nicht auf den gemeinen Oktopus, sondern auf ein mythisches Seeungeheuer bezieht, holte sich dabei „g’standene“ NHL-Profis wie Jordan Eberle und Calgary-Kapitän Mark Giordano an Bord. Für die Torhüterposition wurde unter anderen auch der deutsche Teamtorhüter Philipp Grubauer verpflichtet.
Die Golden Knights, am Donnerstag gleich erster Gegner Seattles, sind auch das sportliche Vorbild der Kraken. Denn das Team aus Las Vegas schaffte es gleich in seiner ersten Saison bis ins Stanley-Cup-Finale und löste eine regelrechte NHL-Euphorie in der Glückspielmetropole aus. Dazu konnte die durch die Coronavirus-Pandemie auch finanziell ordentlich gebeutelte Liga die 650 Mio. Dollar „Einschreibgebühr“ der Kraken gut gebrauchen. Zusätzliche Hoffnung auf Einnahmen gibt die Öffnung der Hallen für Zuschauer. Denn in der vergangenen Saison waren die Fans wie fast überall auf der Welt meistens ausgesperrt.