Tennisspieler Dominic Thiem bei einer Pressekonferenz
GEPA/Mathias Mandl
Tennis

Thiem wartet mit CoV-Impfung noch zu

Für Dominic Thiem verläuft der Heilungsprozess seines verletzten Handgelenks weiter nach Plan. Erstmals seit 22. Juni stand der ÖTV-Star am Montag wieder auf dem Tennisplatz und spielte für zehn Minuten mit Softbällen. Anfang November hofft der Niederösterreicher, wieder richtig „hart“ zuschlagen zu können. Angesprochen auf die CoV-Impfpflicht für die Australian Open, sagte Thiem, dass er zwar noch nicht geimpft sei, er werde das aber auf jeden Fall bis Ende November tun. Die Frage ist nur, mit welchem Impfstoff.

„Ich bin noch nicht geimpft. Ich will eigentlich auf den Novavax-Impfstoff warten, weil ich von meinem Doktor gehört habe, dass der richtig gut sein soll“, erklärte Thiem bei einem Mediengespräch in St. Lorenz am Mondsee. Mit 26. November gibt es in Bezug auf Australien allerdings eine Deadline, bis dahin muss man für die Einreise vollständig immunisiert sein. „Wenn es sich ausgeht“, will Thiem sich bei rechtzeitiger Zulassung dieses Totimpfstoffs mit Novavax impfen lassen. „Wenn nicht, lasse ich mich mit etwas anderem impfen.“

Nachdem er am Montag erstmals überhaupt wieder zum Schläger gegriffen hatte, soll der Aufbau sehr vorsichtig und langsam erfolgen. Mit härteren Schlägen möchte der 28-jährige Niederösterreicher, der unter anderem als Titelverteidiger die US Open (2020) und das 1000er-Turnier (2019) in Indian Wells verpasste und im ATP-Ranking aufgrund seiner Zwangspause auf Rang acht zurückgefallen ist, Anfang November beginnen, dann auch mit normalen Bällen und von der Grundlinie.

Thiem gibt Comebackpläne bekannt

Dominic Thiem hat am Montag wieder die ersten Bälle nach seiner Handgelenksverletzung geschlagen. Das erklärte Ziel für die Rückkehr auf die Tour sind die Australian Open Anfang nächsten Jahres.

Exhibition-Turnier im Dezember geplant

Schmerzen hat der 17-fache Turniersieger aus Lichtenwörth aktuell gar keine mehr. „Es ist nur komisch. Ich habe den Schläger jetzt acht Wochen nicht in der Hand gehabt und natürlich ist auch immer noch die kleine Blockade im Kopf bei dem Schnalzer bei der Vorhand, das wird sicher noch ein Zeiterl dauern, bis das weg ist“, verriet Thiem, der auf Anraten seines Ex-Physios Alex Stober zu früh wieder mit dem Tennistraining begonnen und dadurch einen Rückschlag erlitten hat.

Das führte auch zur über die Medien ausgetragenen Trennung von Stober, nicht wegen der Fehlentscheidung, wie Thiem nochmals erklärte. „Es sind ein paar Fehler passiert natürlich. Mein Fehler, warum das auch über die Medien passiert ist, war, dass ich ihn nicht angerufen habe. Ich bin auch nicht der Typ, der gleich am selben oder nächsten Tag anruft und dann stundenlang über alle Probleme diskutiert. Zum Anruf hat er mir auch keine Chance geben, weil er mir dann direkt die Watschen über die Medien mitgeben hat. Natürlich war ich enttäuscht. Aber ich will das auf jeden Fall noch aussprechen, weil dazu war die ganze Zeit zu gut.“

Im November „wieder voll draufhauen“

Verläuft die Heilung seines lädierten rechten Handgelenks nach Plan, dann möchte Thiem Mitte Dezember in Abu Dhabi bei einem Exhibition-Turnier zurückkehren. Davor sind noch eine Menge Checks angesagt, so wird er am 21./22.10 zu seinem belgischen Arzt Frederik Verstreken reisen. Passt alles, dann „werde ich wahrscheinlich in der ersten November-Woche das erste Mal wieder voll draufhauen“.

Tennisspieler Dominic Thiem bei einer Pressekonferenz
GEPA/Mathias Mandl
Dank des planmäßigen Heilungsverlaufs kann ÖTV-Star Thiem wieder entspannter in die Zukunft blicken

Danach werde es drei bis vier Wochen dauern, bis er wieder in halbwegs guter Form ist. Daher sei Abu Dhabi in diesem Fall realistisch und auch gut. „Das Ziel ist jetzt natürlich Australien, und dafür brauche ich vorher ein paar Matches auf gutem Niveau“, so Thiem. Durchaus möglich, dass er sich dann gleich in Abu Dhabi oder in Dubai auf die anstehende Saison, die in Australien beginnt, vorbereitet. Dort, oder eventuell auch in Monte Carlo, gebe es genügend Topspieler, mit denen er sich vorbereiten könne.

Seit der zweiten Entfernung der Schiene vor zwei Wochen sei zuletzt die Kräftigung und Flexibilisierung des „steifen“ Handgelenks im Vordergrund gestanden, berichtete Thiem. „Vor dem Termin vor einer Woche war ich meganervös“, so Thiem, denn auf dem Spiel stand natürlich die Entscheidung, ob eine Operation nötig ist. „Die Entscheidung war ja ein Wahnsinn, weil bei einer Operation wäre ich wahrscheinlich bis in den April nicht zurückgekommen.“

„Geschütztes Ranking“ kein Thema

Das erste Ziel Thiems heißt nun neben der Genesung Australien, doch dort werde man sich noch nicht so viel erwarten können. Drei, vier Wochen Auszeit hat er schon erlebt, sechs Monate sind „eine andere Hausnummer“. Zudem fehlen ihm Matches. Genau deshalb hat er die Möglichkeit eines „geschützten Rankings“ gar nicht angenommen: erstens, weil er vorerst nicht so weit abrutschen wird, und zweitens, weil er sonst keine Exhibitions wie jene in Abu Dhabi spielen könnte. Aber: „Ich traue mir zu, wenn alles gut läuft mit dem Handgelenk, dass ich richtig gut spielen werde und eine Topvorbereitung habe.“

Dominic Thiem über seine zweite Karrierehälfte

Die ersten, wenn auch sehr sanften Tennisschlägen, hat Dominic Thiem hinter sich gebracht. Im Interview spricht er über Erkenntnisse der langen Pause und wie er an seine zweite Karrierehälfte herangehen will.

Blickt er weiter voraus, sind die French Open das große Ziel, denn nach den Australian Open hat er noch vier Monate Zeit, genügend Matches auf höchstem Niveau zu bekommen bis Paris. Sein persönliches Team hat Thiem nun gefunden, abgesehen vom Physiotherapeuten. Sonst bleibt das Team angeführt von Headcoach Nicolas Massu gleich.

Der Turnierplan 2022 könnte wieder dichter werden als vor seiner Verletzung. „Das Ganze hat sich komplett geändert, jetzt bin ich heiß aufs Spielen, und es kann jetzt sein, dass ich mehr Turniere einstreue. Ich muss aufs Ranking und darauf schauen, dass ich wieder raufkomme.“ Es gebe noch keinen richtigen Turnierplan, aber: „Ich will auf jeden Fall von Australien bis Paris so viel wie möglich spielen.“