Jubel von Timo Werner und Serge Gnabry
AP/Boris Grdanoski
WM-Qualifikation

Deutschland bucht Ticket für Katar

Als erstes Team hat sich Deutschland für die Endrunde der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar qualifiziert. Der vierfache Weltmeister gewann am Montag in der Qualifikation in Nordmazedonien mit 4:0 (0:0) und kann in der Gruppe J nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Bisher stand nur der Gastgeber als Teilnehmer an der Endrunde fest.

Nach einer torlosen ersten Hälfte in Skopje traf der Matchwinner des jüngsten Champions-League-Finales, Chelsea-Angreifer Kai Havertz, zur Führung der Gäste (50.). Sein „Blues“-Teamkollege Timo Werner legte nach Assist von Thomas Müller (70.) nach. Der Angreifer besorgte mit einem Schlenzer auch das 3:0 (73.), ehe die jungen „Joker“ stachen: Jamal Musiala (18) vollendete nach Vorarbeit von Salzburg-Stürmer Karim Adeyemi (19), der den Ball erobert und weitergeleitet hatte.

Rumänien half mit einem 1:0-Heimsieg gegen Armenien mit, dass die DFB-Elf zwei Spieltage vor Schluss Platz eins in der Gruppe fixiert hat. Zudem nahm Deutschland für die 1:2-Heimblamage gegen Österreichs EM-Gegner im März Revanche. Adeyemi kam ab Minute 61 zu seinem dritten Länderspieleinsatz und vergab rund eine Viertelstunde später frei stehend die Chance auf sein zweites Tor. Hansi Flick gelang indes auch im fünften Spiel ein voller Erfolg, der deutsche Bundestrainer stellte somit den DFB-Startrekord seines Vorgängers Joachim Löw ein.

Jubel von Timo Werner, Thomas Müller und Karim Adeyemi
APA/AFP/Nikolay Doychinov
Müller, Werner und auch Salzburg-Stürmer Karim Adeyemi (r.) dürfen sich über die WM-Teilnahme freuen

„Wir haben uns so schnell wie möglich qualifiziert. Von der Einstellung müssen wir der Mannschaft wieder ein Kompliment machen“, lobte Flick. „Wir können zufrieden sein, dass wir auch dieses Spiel mit einem Sieg abgeschlossen haben.“

Fünfter Titel bei 20. Teilnahme schon im Visier

„Wir haben uns jetzt qualifiziert, das ist erstmal sehr, sehr wichtig für uns, das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, sagte Havertz und stimmte Kapitän Manuel Neuer zu, der den WM-Triumph als Ziel ausgegeben hatte. „Wenn wir für Deutschland spielen, ist das Ziel immer, Titel zu gewinnen, das höchstmögliche Ziel zu erreichen.“

Beim Turnier in Katar gibt es die 20. deutsche WM-Teilnahme bei dann insgesamt 22 Weltturnieren zu sehen. 1930 verzichtete man aus freien Stücken auf die beschwerliche Anreise nach Uruguay, 1950 war Deutschland aufgrund des Zweiten Weltkriegs noch ausgeschlossen. Bei der umstrittenen Endrunde im Winter 2022 werden zum letzten Mal 32 Teams am Start sein, 2026 spielen dann schon 48 Mannschaften mit.

Russland überholt Kroatien

In der Gruppe H übernahm unterdessen Russland durch ein 2:1 in Slowenien Platz eins, weil Kroatien daheim gegen die Slowakei nicht über ein 2:2 hinauskam. Der WM-Finalist weist zwei Punkte Rückstand auf die Russen auf, hat aber das Play-off-Ticket fix, weil die Slowaken und Slowenen zwei Runden vor Schluss sieben Zähler zurückliegen.

Die Niederlande holten in Pool G einen 6:0-Pflichtsieg daheim gegen Gibraltar und sind weiterhin zwei Punkte vor Norwegen Spitzenreiter. Die Skandinavier gewannen in Oslo auch ohne ihren verletzten Stargoalgetter Erling Haaland gegen Montenegro mit 2:0. Den drittplatzierten Türken fehlen nach einem Last-Minute-2:1 in Lettland nach wie vor zwei Zähler auf die Norweger.

In der Gruppe E gab es einen 1:0-Sieg von Wales in Estland und einen 2:0-Erfolg von Tschechien in Belarus. Die Tschechen rangieren daher aufgrund der besseren Tordifferenz vor den punktegleichen Walisern auf Platz zwei, haben jedoch ein Spiel mehr ausgetragen. Der fünf Zähler voranliegende Tabellenführer Belgien hatte wegen der Teilnahme am Nations-League-Finalturnier in Italien spielfrei.