Andreas Skov Olsen und David Alaba
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat am Dienstag eine 0:1-Niederlage in Dänemark kassiert, womit die Chance auf eine WM-Qualifikation über die Gruppe endgültig vorbei ist. Die Defensive bot dabei eine brauchbare Leistung, die Offensivbemühungen der ÖFB-Auswahl waren dafür an Harmlosigkeit kaum zu unterbieten. Die Spieler fanden keine Lösungen, um Dänemark auch nur ansatzweise zu gefährden.

Daniel Bachmann: Gut

Der Teamgoalie zeigte in der ersten Hälfte seine Stärken auf der Linie und bewahrte Österreich in der 23. und 31. Minute mit Paraden vor einem Rückstand. Auch nach der Pause war er einmal zur Stelle und hatte zweimal Glück. Bei einem recht unmotivierten Ausflug räumte er Hinteregger statt den Ball aus dem Weg. Ein Elferfoul blieb wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung ohne Folgen. Beim Gegentor war er machtlos, mit dem Fuß offenbarte er die üblichen Schwächen.

Christopher Trimmel: Genügend

Der Rechtsverteidiger hatte mit Joakim Maehle alle Hände voll zu tun. Die Defensivarbeit kostete Trimmel viel Energie, offensiv konnte er sich deshalb überhaupt nicht in Szene setzen. Gleich nach der Pause holte sich der 34-Jährige eine Gelbe Karte. Beim Gegentor war er dann nicht unbeteiligt. Trimmel entschied sich, den ballführenden Delaney zu attackieren, ohne dabei eine wirkliche Chance auf den Ball zu haben. Mit seiner Entscheidung ließ er damit Maehle sträflich allein.

Stefan Posch: Befriedigend

Der Hoffenheim-Legionär rückte in die Startelf und bildete mit Hinteregger das Duo in der Innenverteidigung. Posch spielte aufmerksam und leistete sich wenige Unsicherheiten im Zweikampf. Aber auch ihm unterliefen unnötige Fehlpässe. Beim Gegentor stimmte dann die Abstimmung mit Hinteregger nicht ganz. Die Situation war allerdings auch schwierig zu verteidigen.

Martin Hinteregger: Befriedigend

Der Abwehrchef wurde rechtzeitig fit für die Partie und begann diese mit einem Fehlpass. In der 25. Minute sorgte er für die einzige Chance der Österreicher in der ersten Hälfte, als sein Kopfball knapp über das Tor ging. Defensiv hielt Hinteregger dagegen und tat sein Möglichstes. In vielen Situationen tat sich aber auch er in der Spieleröffnung schwer.

David Alaba: Nicht genügend

Alaba absolvierte in Kopenhagen sein 90. Länderspiel. Da die Dänen sehr hoch standen, war der Kapitän stark in der Defensivarbeit gebunden. Von einem Mann seiner Klasse darf allerdings erwartet werden, dass er Lösungen im Aufbauspiel findet. Das war allerdings nicht der Fall. Ein Kombinationsspiel mit Grüll kam über die linke Seite so gut wie nicht zustande. Auch die von ihm ausgeführten Standards – bis auf die Freistoßflanke auf Hinteregger – waren bescheiden. Hinzu kamen dann in der zweiten Hälfte auch noch Fehlpässe.

Stefan Ilsanker: Genügend

Ilsanker rückte im Vergleich zur Färöer-Partie von der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld. Dort verbuchte der Frankfurt-Legionär in der Abwehrarbeit entsprechend seinem üblichen Spielstil Pluspunkte. Im Aufbau war aber auch er limitiert und überfordert. Ilsanker konnte dem ÖFB-Spiel in keiner Phase der Partie eine Linie geben. In Minute 72 wurde er ausgetauscht.

Florian Grillitsch: Genügend

In den ersten 15 Minuten war Grillitsch richtig gut im Spiel. Der Taktgeber hielt den Ball, löste Situationen nach vorne aus und ließ damit auf brauchbare Offensivleistungen der Österreicher hoffen. Die Dänen erkannten das und nahmen den Hoffenheimer zusehends aus dem Spiel. Grillitsch konnte dem nichts entgegensetzen und hatte damit keinen Effekt auf das Spiel. Für das ÖFB-Team war das Gift.

Konrad Laimer: Befriedigend

Der Leipzig-Legionär rackerte und machte dabei die üblichen Kilometer. Diese gingen allerdings ins Leere. Laimer ging oft in die Tiefe. Allerdings kamen keine vernünftigen Bälle, weswegen diese Läufe völlig sinnlos waren. Da die Dänen relativ schnell wieder in Ballbesitz kamen, fehlte Laimer dann phasenweise in der Defensive. Trimmel hätte jedoch Unterstützung gebraucht. In der 83. Minute wurde er ausgetauscht.

Marcel Sabitzer: Nicht genügend

Der Bayern-Legionär suchte vorne oft Anspielsituationen, fand allerdings keine. Die Folge waren Ballverluste, die die österreichische Abwehr wieder unter Druck brachten. Sabitzer ließ sich danach aus dem offensiven Mittelfeld weiter nach hinten fallen, um von dort etwas für das Spiel zu machen. Von einem Schlüsselspieler wie ihm darf man sich Aktionen erwarten, die die Offensive beleben. Und diese blieb Sabitzer über die gesamte Spielzeit schuldig.

Marco Grüll: Befriedigend

Der Rapid-Spieler gab sein Teamdebüt und das gleich in der Startelf. Franco Foda erhoffte sich von Grüll Tiefgang über den Flügel. Der 23-Jährige wollte diese Vorgabe mutig erfüllen und suchte Eins-gegen-eins-Situationen, in denen er oft hängenblieb. Zumindest zog Grüll das eine oder andere Foul. In einer nicht funktionierenden Offensive sein Debüt zu geben, war allerdings alles andere als einfach. In der 83. Minute war für ihn Schluss.

Ercan Kara: Genügend

Der Stürmer lieferte gegen die Färöer eine gute Leistung. Die Dänen sind aber defensiv ein anderes Kaliber, was Kara zur Kenntnis nehmen musste. Der Rapidler ließ den Gegner seine Präsenz spüren und konnte den einen oder anderen Ball halten, war aber ansonsten an vorderster Front völlig verloren. Bei einem Luftkampf mit Vestergaard zog er sich eine blutende Kopfwunde zu und wurde in Minute 72 ausgetauscht.

Louis Schaub: Befriedigend

Der Köln-Legionär wurde in der 72. Minute eingewechselt. Schaub versuchte sich auf der rechten Seite in Szene zu setzen, was ihm zumindest in Ansätzen gelang. Schaub verzeichnete auch den einzigen halbwegs brauchbaren Torschuss in der zweiten Hälfte. Dass bei diesem Dänemark-Goalie Schmeichel nicht einmal eingreifen musste, sagte alles über das österreichische Offensivspiel.

Karim Onisiwo: Genügend

Der Mainz-Legionär durfte ab der 72. Minute ran, konnte allerdings ebenfalls keinerlei Akzente setzen. Onisiwo blieb in seinen Aktionen genauso harmlos wie der Rest des Teams.

Michael Gregoritsch: zu kurz eingesetzt

Florian Kainz: zu kurz eingesetzt